Nachbericht

10. IHK-Branchentreff Kultur- und Kreativwirtschaft NRW 2023

„AIvolution – Die Zukunft gestalten mit Künstlicher Intelligenz“

Vor etwas mehr als einem Jahr präsentierte OpenAI die bahnbrechende Technologie ChatGPT der Öffentlichkeit. Seitdem hat die generative KI Einzug in unser tägliches Leben gehalten und verdeutlicht: Künstliche Intelligenz ist nicht länger eine Zukunftsvision, sondern eine aktuelle Realität. Die „AIvolution“ ist in vollem Gange und wird uns alle maßgeblich beeinflussen.
Genau diesem faszinierenden Thema widmete sich der 10. IHK-Branchentreff Kultur- und Kreativwirtschaft NRW unter dem Motto "AIvolution – Die Zukunft der Kultur- und Kreativwirtschaft mit KI“. Visionäre Köpfe versammelten sich, um sich über die transformative Kraft der KI auszutauschen.
Gregor Berghausen, unser Hauptgeschäftsführer, eröffnete die Veranstaltung optimistisch. Er betonte, dass KI den Menschen nicht ersetzen, sondern ergänzen wird. Kreativität, Einfallsreichtum und die Fähigkeit, Bedeutung zu schaffen, bleiben essenziell menschliche Eigenschaften. Dennoch stellt uns die Veränderung und vor allem das Tempo, mit dem sich die Technologie weiterentwickelt, vor Herausforderungen.
An das Tempo, das generative KI mit sich bringt, schloss Hans Piechatzek, Geschäftsführer der move elevator GmbH, mit seinem kraftvollen Impuls „KI – Warum andere plötzlich schneller sind“ direkt an. Er demonstrierte nicht nur in Echtzeit, wie schnell mit Hilfe von ChatGPT, Midjourney, Dall-E und Co Kundenwünsche erfüllt werden können, sondern verdeutlichte auch, dass die Produktivitätsvorsprünge von Experten durch den breiten Einsatz von KI eingeholt werden können. Motivierend beendet Hans Piechatzek seinen Impuls damit, dass er betont: Es führt kein Weg an KI vorbei. Jede Unternehmerin und jeder Unternehmer sollte sich damit auseinandersetzen und den Einsatz von KI bei den eigenen Mitarbeitern fördern.
In der folgenden Paneldiskussion wurde die Frage aufgeworfen, ob KI die Revolution ist, die Fachkräfte überflüssig macht. Spoiler: Nein, tut sie nicht! Aber sie wird erhebliche Veränderungen mit sich bringen. Dabei sollten wir aber – so schlägt Nina Haller, Managing Director von Media Monks vor – aufhören von Betroffenheit zu sprechen, sondern die neue Technologie umarmen. Auch auf die vielen integrativen Möglichkeiten macht sie hierbei aufmerksam: So setzen die Möglichkeiten vom Einsatz der KI ganz neue Potentiale frei, wenn Menschen mit Behinderung plötzlich die Möglichkeit haben, viel besser in den Arbeitsmarkt integriert zu werden. Zum Beispiel, wenn KIs Gebärdensprache in Echtzeit übersetzen können und umgekehrt.
Johannes Petzke von KI.NRW betonte, KI als Werkzeugkasten zu betrachten und ermutigte Unternehmen, ihre Prozesse kritisch zu überdenken. In dem Zusammenhang bestätigt Andrew Mairon, VP Product bei Onlyfy, dass es bereits jetzt einen Rückgang einzelner Stellenprofile gibt, wie zum Beispiel den Callcenter-Agenten. Denn selbstverständlich gibt es Aufgabenfelder, die von KIs übernommen werden (können).
Gleichzeitig, und darauf wies Odile Limpach, Co-Founder von SpielFabrique hin, entstehen komplett neue Aufgabenfelder, die bedient werden müssen. Hier ist es wichtig, dass die Lehre sich auf diese Veränderungen einstellt. Dem stimmt Prof. Michael Schwertel, Professor of Media Management an der CBS International Business School zu. Spannend sei es, dass Nachwuchskräfte in einer KI-gesteuerten Arbeitswelt einige Levels überspringen.
Wir halten also fest: Jeder muss sich mit KI auseinandersetzen und der Rat bisher: Einfach anfangen. Und jetzt kommt der juristische Input an diesem Abend. Dr. Benedikt Schneiders von Schneiders & Behrendt Rechts- und Patentanwälte klärt die Gäste über KI und Urheberrecht – Dos and Don’ts auf. Erste Frage des eloquenten Juristen: Wer hat sich die AGBs von ChatGPT schon mal durchgelesen? Natürlich niemand. Dr. Benedikt Schneiders mahnte zur Auseinandersetzung mit dieser Technologie und betonte die Notwendigkeit rechtlichen Sachverstandes. 
Impressionen vom IHK-Branchentreff Kreativwirtschaft NRW
Von der Theorie in die Praxis ging es dann bei dem letzten Programmpunkt mit drei spannenden Anwendungsbeispielen. Während wir an dem Abend schon relativ viel über ChatGPT und Co gehört haben, stellte Julian Moses, Co-Founder von ReadMoreAI, das AI Book vor. Die KI-Anwendung revolutioniert die Art, wie wir (Sach-)Bücher lesen. Während wir heute noch viel Zeit damit verschwenden, Seiten zu durchblättern, auf der Suche nach der Antwort auf bestimmte Fragen, führt das AI Book den User zu den richtigen Antworten. Mit dem, was an diesem Nachmittag so oft geraten wurde, hat Sebastian Leppert, Geschäftsführer von elements of arts, bereits angefangen: Für die Agentur ist KI bereits ein fester Bestandteil im kreativen Prozess. Dabei ist KI als helfende Hand oder kreative Muse zu sehen. Er berichtet davon, wie er es geschafft hat, seine Mitarbeiter auf diese Reise mitzunehmen und Kunden Datenschutz zu garantieren. Wie eine Kampagne mit KI aussehen kann, das zeigen Julia Weinberg (Geschäftsführerin) und Leif Call (Account Director) von der Kreativagentur BUTTER. Gemeinsam mit Midjourney und ChatGPT haben sie für Craftwerk Brewing eine Kampagne made bei AI gelauncht. Die Tools haben sie genutzt, um die Geschmäcker der verschiedenen Biersorten textlich und visuell neu interpretieren zu lassen.
Die Veranstaltung endete mit einem Austausch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, um das Thema „Die Zukunft der Kreativwirtschaft mit KI“ in persönlichen Gesprächen zu vertiefen. Der Blick in die Zukunft der Kultur- und Kreativwirtschaft wird zweifellos von der intelligenten Integration von Künstlicher Intelligenz geprägt sein.