IHK-Initiative Rheinland veröffentlicht Studie zur Bedeutung energieintensiven Industrie

Die Industrie- und Handelskammern im Rheinland haben heute eine neue Studie veröffentlicht. Im Zentrum dabei steht die Frage, welche volkswirtschaftliche Bedeutung die energieintensive Industrie im Rheinland hat. Parallel zur Studie der IHK-Initiative Rheinland* wurde ein aktuelles Policy Paper veröffentlicht. Ziel der Analyse war es, neben der volkswirtschaftlichen Bedeutung der energieintensiven Industrie die möglichen Folgen ihres Wegfalls für das globale Klima darzustellen.
215.000 Menschen sind im Rheinland in der energieintensiven Industrie beschäftigt. Das entspricht rund 41 Prozent aller Arbeitsplätze des verarbeitenden Gewerbes. Über Multiplikatoreffekte sind direkt und indirekt rund 800.000 Beschäftigte deutschlandweit abhängig von der energieintensiven Industrie im Rheinland – mehr als direkt in der deutschen Automobilindustrie beschäftigt sind. Jeder Euro Wertschöpfung der rheinländischen energieintensiven Industrie wird deutschlandweit mehr als verdreifacht. Zum Vergleich: Der Durchschnitt des verarbeitenden Gewerbes liegt bei einem Faktor von 2,6.
„Im IHK Bezirk Düsseldorf und Kreis Mettmann ist die Industrie eine tragende Säule des Wirtschaftsstandortes mit überregionaler Bedeutung. Um diesen Wirtschaftsstandort langfristig zu stärken, braucht es zuallererst eine nachhaltige Senkung der Energiepreise – nur so kann die energieintensive Industrie weiterhin erfolgreich am Markt bestehen“, fordert Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf.
Ein Blick auf die CO2-Emissionen verdeutlicht zudem, dass die deutsche Volkswirtschaft im Vergleich der fünf größten Volkswirtschaften am emissionsärmsten ist. So stößt die deutsche Wirtschaft bezogen auf das BIP beispielsweise 40 Prozent weniger CO2-Emissionen als die USA und 70 Prozent weniger als China. Die Studie verdeutlicht, dass sich ein Abbau der Industrieproduktion stark auf andere Branchen auswirken und mit einem Wohlstandsverlust einhergehen würde. Zudem wäre es dem globalen Klimaschutz zuträglich, die energieintensive Industrie in Deutschland zu halten. „Wir setzen uns für eine zukunftsfähige Industrie ein – dies erfordert klare und verlässliche Rahmenbedingungen, damit die Industrie weiterhin Arbeitsplätze schafft, wettbewerbsfähig und innovativ bleiben kann und somit wirtschaftliche Stabilität garantiert“, bekräftigt Berghausen abschließend. Vor diesem Hintergrund hat die IHK-Initiative Rheinland im begleitenden Policy Paper zur Studie Vorschläge zur Stärkung der energieintensiven Industrie formuliert. Hierzu zählen eine nachhaltige Senkung der Energiepreise durch verschiedene Einzelmaßnahmen, eine Anpassung des europäischen CO2-Grenzausgleichs und eine Verlängerung der freien Zuteilung im europäischen Emissionshandel, die Anerkennung von internationalen Klimaschutzaktivitäten sowie ein umfassender Abbau von Bürokratie.
Hier finden Sie die Studie sowie das Policy Paper.
*Der IHK-Initiative Rheinland gehören folgende Industrie- und Handelskammern an: Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Mittlerer Niederrhein (seit Herbst 2011). die Bergische IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid (seit Herbst 2011) sowie die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg (seit 2016), die IHK Köln war seit Gründung bis Ende 2023 Mitglied.