Länder und Märkte - Was ist neu?

Hier erwarten Sie Branchen- und Wirtschaftsinformationen zu verschiedenen Ländern und Märkten sowie Hinweise auf internationale Geschäftsmöglichkeiten und EU-News.

Weltweit

Der Krise trotzen – Strategien für mehr Resilienz
Lieferketten brechen zusammen, Energiepreise steigen, Exportaussichten sind nicht mehr so leicht berechenbar. Unternehmen stehen immer wieder vor neuen wirtschaftspolitischen Herausforderungen, die mitunter sogar existenzbedrohend für sie sein können. Welche Strategien gibt es, um damit umzugehen? Kann man sich auf das Unvorhersehbare überhaupt vorbereiten? Germany Trade & Invest (GTAI) stellt in einem Beitrag sechs Strategien für mehr Resilienz vor.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH

Rechtsatlas KI
Mit dem rasanten Fortschritt der Technologien im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) auf der ganzen Welt hat das Thema an rechtlicher Relevanz gewonnen. Derzeit haben einige Länder spezifische Gesetze zu KI mit unterschiedlichen Schwerpunkten verabschiedet. Gleichzeitig arbeiten Parlamente weltweit eilig an Gesetzesentwürfen. Andere Länder haben bereits bestehende allgemeine Gesetze angepasst, um auch das Thema KI abzudecken. Die Germany Trade and Invest GmbH gibt auf ihrer Webseite einen Überblick über den jeweiligen Stand der Entwicklung der KI-Gesetzeslage weltweit.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH

WTO-Welthandelsbericht 2025
Die Welthandelsorganisation hat am 17.09.2025 ihren jährlichen Welthandelsbericht veröffentlicht. Der Fokus des Berichts liegt auf Künstlicher Intelligenz. Laut WTO-Berechnungen kann KI den Welthandel bis 2040 um bis zu 40 Prozent steigern. Die Publikation steht auf der Webseite der World Trade Organization (WTO) bereit.

EU

EU legt Strategie zur Stärkung von Wohlstand und Sicherheit mit Indien vor
Die „Neue strategische Agenda EU-Indien“ zielt darauf ab, die Zusammenarbeit zu vertiefen, auszuweiten und besser zu koordinieren, Wohlstand und Sicherheit für beide Partner zu verbessern und zur Bewältigung großer globaler Herausforderungen beizutragen.
Quelle: Europäische Kommission, 17.09.2025

EU-Datenverordnung in Kraft
Seit dem 12. September gilt die EU-Datenverordnung (Data Act). Sie markiert einen wichtigen Schritt für die europäische Datenwirtschaft: Daten sollen künftig besser zugänglich, nutzbarer für Innovationen und insgesamt breiter verfügbar sein. Zentrale Inhalte sind unter anderem:
  • Regeln zur gemeinsamen Datennutzung zwischen Unternehmen,
  • Vorgaben gegen missbräuchliche Vertragsklauseln bei der Datenweitergabe,
  • Mindestanforderungen für die Interoperabilität von Datenverarbeitungsdiensten.
Zur Unterstützung der Umsetzung arbeitet die EU-Kommission an praxisnahen Instrumenten. Geplant sind unter anderem ein Helpdesk für Rechtsfragen sowie Leitlinien zum Umgang mit Geschäftsgeheimnissen.
Quelle: Europäische Kommission

Asien (China, Hongkong, Indien, Taiwan, Vietnam)

China: Bauwirtschaft unter Druck – Nachhaltigkeit bietet Chancen
Die Immobilienkrise belastet Chinas Bauwirtschaft massiv. Doch nachhaltige Bauprojekte und energieeffiziente Gebäude eröffnen neue Chancen für internationale Angebote. China verfolgt ambitionierte Klimaziele mit einem CO₂-Peak bis 2030 und dem Ziel der Klimaneutralität bis 2060. Die Transformation ist bereits im vollen Gange, von grünen Bauvorschriften bis hin zu massiven Investitionen in erneuerbare Energien. Ein Vertreter eines deutschen Unternehmens fasst zusammen: "Die Frage ist nicht, ob China grün wird, sondern wer diese Zukunft mitgestaltet."
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH
China: A Guide to Working and Living in China for Business Expatriates (2025)
In Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen hat das chinesische Handelsministerium die Broschüre „A Guide to Working and Living in China for Business Expatriates“ aktualisiert. Die Publikation informiert über viele für Expatriates relevante Fragen: Einreise, Aufenthaltsbestimmungen, Arbeitsgenehmigung, Bezahlmöglichkeiten, Kommunikation, Transport.
Quelle: Botschaft der Volksrepublik China, 25.08.2025

Hong Kong: Gründung der German Business School
Seit mehr als vierzig Jahren koordiniert die Delegation der Deutschen Wirtschaft die duale Berufsausbildung in Hong Kong. Die neu gegründete German Business School (GBS) wird als akkreditierte deutsche Auslandsschule betrieben. Die Gründung war das Ergebnis enger Zusammenarbeit zwischen GIC, dem Deutschen Generalkonsulat, der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), dem Hong Kong Education Bureau, Ausbildungsunternehmen, Institutionen und weiteren Beteiligten. Im September 2025 haben 42 Auszubildende ihre Berufsausbildung gestartet.
Quelle: AHK Hong Kong, 22.08.2025
Hongkong: AHK Business Confidence Survey 2025
Die Business Confidence Survey 2025, durchgeführt von GIC und GCC, zeigt insgesamt eine positivere Stimmung unter deutschen Unternehmen in Hong Kong im Vergleich zu 2024. Die Stadt überzeugt weiterhin in zentralen Bereichen, doch bestehen Zweifel an ihrer künftigen Wettbewerbsfähigkeit. Sowohl Unternehmen als auch politische Entscheidungsträger sollten strategisch umsichtig handeln.
Quelle: AHK Hongkong, 27.08.2025


Indien: Neues Einkommensteuergesetz verabschiedet
Mit seinem Inkrafttreten am 1. April 2026 wird das neue Einkommensteuergesetz den aus dem Jahr 1961 stammenden, durch zahlreiche Anpassungen und Ergänzungen mittlerweile sehr umfangreichen, fragmentierten und dadurch zunehmend schwieriger handhabbaren Income Tax Act ersetzen. Das neue Gesetz umfasst nunmehr nur noch halb so viele Kapitel und eine insgesamt um knapp ein Drittel gekürzte Artikelanzahl. Die im Wesentlichen terminologische und formale Reform enthält keine größeren Anpassungen des Besteuerungssystems als solches oder Änderungen der Steuersätze.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH
Indien: Vereinfachung der Umsatzsteuer
Der indische Rat für die Umsatzsteuer ("Goods and Services Tax Council“) hat zur Förderung des Wirtschaftswachstums und Entlastung der privaten Haushalte Änderungen in der Struktur der Umsatzsteuersätze für Waren und Dienstleistungen beschlossen. Demnach wird es künftig nur noch drei Umsatzsteuersätze geben: ein reduzierter Satz von 5 Prozent, der Normalsatz von 18 Prozent sowie der Steuersatz für Luxusgüter von 40 Prozent. Die zurzeit noch existierenden Steuersätze von 12 und 28 Prozent werden abgeschafft.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH

Taiwan: Verteidigungslandschaft im Überblick
Für deutsche Herstellerunternehmen von Verteidigungstechnologie und Dual-Use-Gütern bietet der taiwanische Markt vielversprechende Markteintrittschancen. Auch als Beschaffungsmarkt ist Taiwan interessant. Eine aktuelle Studie des Deutschen Wirtschaftsbüros Taipei (AHK Taiwan) bietet einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen des taiwanischen Verteidigungssektors. Darüber hinaus gibt sie deutschen Unternehmen Erstinformationen an die Hand, die als Grundlage für einen Markteintritt in Taiwan dienen können. Kontakt: Deutsches Wirtschaftsbüro Taipei (AHK Taiwan), Linda Blechert, Blechert.linda@taiwan.ahk.de.
Quelle: AHK Taiwan, September 2025

Vietnam: Hanoi baut neuen Megaflughafen Gia Binh
Während der Bau des neuen internationalen Flughafens Long Thanh bei Ho-Chi-Minh-Stadt kurz vor der Fertigstellung steht, startet nun auch die vietnamesische Hauptstadt Hanoi ein Großprojekt: den Flughafen Gia Binh. Der neue Flughafen entsteht rund 60 Kilometer östlich der Hauptstadt. Die Regierung plant für Gia Binh eine Teilinbetriebnahme Ende 2026, damit der Flughafen pünktlich zum Gipfeltreffen der Asia-Pacific Economic Cooperation (APEC) im Jahr 2027 erste Flüge abwickeln kann.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH

Europa (Dänemark, Großbritannien, Italien, Tschechien, Türkei, Ukraine)

Dänemark: Energiesektor wappnet sich für die Zukunft
Mit einer neuen Solarstrategie will das Land seine Stromerzeugung an Land bis 2030 vervierfachen. Geplant ist der massive Ausbau von Fotovoltaik in Energieparks sowie auf öffentlichen und gewerblichen Gebäuden. Ergänzt wird dies durch innovative Finanzierungsmodelle wie Leasing und Eigentumsvorbehalt. Solarstrom soll bis 2030 zwei Drittel des landbasierten Strommixes ausmachen. Gleichzeitig setzt Dänemark auf eines der effizientesten Fernwärmesysteme Europas. Für deutsche Unternehmen ergeben sich daraus einige Chancen: als Anbieter von PV-Technik, Wärmespeichern oder Steuerungssystemen, als Planer und Baupartner für Energieparks oder als Entwickler digitaler Lösungen für Netzmanagement und Energieeffizienz. Auch im Bereich Finanzierung und Contracting bieten sich Kooperationsmöglichkeiten.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH

Großbritannien: Verkaufsverbot für Verbrenner-Motoren ab 2030
Die neue Labour-Regierung plant, das Verkaufsverbot für Verbrenner-Pkw von 2035 auf 2030 vorzuziehen und damit das Zero Emission Vehicle Mandat deutlich zu verschärfen. Schon jetzt verfehlt die Branche die für 2024 festgelegte Quote von 22 Prozent emissionsfreier Fahrzeuge – erwartet werden nur rund 18,7 Prozent. Haupttreiber: Eine Kombination aus verschärften Vorgaben, schwachen Elektroauto-Absätzen und drohenden Handelsbarrieren.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH

Italien: Investitionen in das Streckennetz der Bahn sowie in Zugflotten
Italiens Eisenbahnwesen befindet sich derzeit in einer tiefgreifenden Modernisierung mit großem Technologiebedarf. Dies eröffnet auch deutschen Zulieferern viele Geschäftschancen. Die staatliche Eisenbahngesellschaft FS (Ferrovie dello Stato Italiane) investiert von 2025 bis 2029 rund 100 Milliarden Euro ins Netz und ins rollende Material. Vorgesehen ist unter anderem die Beschaffung von 46 Hochgeschwindigkeitszügen bis 2034.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH

Tschechien: Neue Flächen für strategische Investitionen
Die tschechische Regierung reagiert auf Engpässe bei großen Industrieflächen und hat die staatliche Entwicklungsgesellschaft SIRS gegründet. Die SIRS arbeitet derzeit an drei strategischen Industrieparks: Cheb an der Grenze zu Bayern und Sachsen sowie Dolní Lutyně und Lazy in Mährisch-Schlesien, die bis Ende 2028 (Cheb) bzw. 2030 (Dolní Lutyně und Lazy) in Betrieb genommen werden sollen. Darüber hinaus prüft SIRS weitere Standorte. Bereits zwei Jahre nach Unterzeichnung der Investitionsvereinbarung soll der Produktionsstart – dank einer Gesetzesänderung und einer neuen Bauaufsichtsbehörde – möglich sein.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH

Türkei: Steigende Lohnkosten belasten Unternehmen
Mit Blick auf Inflation und Wechselkursverfall sind Löhne und Gehälter in der Türkei stark gestiegen. Viele Firmen orientieren sich am Mindestlohn und passen die Gehälter regelmäßig an. Das allgemeine Lohnniveau in der Türkei liegt deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. Im Vergleich zu südosteuropäischen Ländern wie Serbien, Bulgarien oder Rumänien sind die Lohnkostenvorteile jedoch kleiner geworden oder bereits aufgebraucht. Dafür punktet die Türkei mit einer vergleichsweise hohen Produktivität.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH

Ukraine: Weg zu mehr Investitionen geebnet
Verbesserte Regeln, zusätzliche Finanzierungs- und Garantiemöglichkeiten – die ukrainische Regierung hat die Bedingungen für öffentlich-private Projekte (PPP) deutlich verbessert. Zusätzlich wurde der Geltungsbereich für solche Vorhaben auf mehr Sektoren ausgedehnt. Das soll Investitionen in wichtigen Infrastruktur- und Zukunftssektoren ermöglichen und den Wiederaufbau des Landes beschleunigen. Auch deutschen Unternehmen eröffnet das neue Investitions- und Lieferchancen.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH

MENA (VAE)

VAE investieren Milliarden in intelligente Stadtentwicklung
Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) treiben ihre Smart-City-Visionen voran und entwickeln sich zu einem internationalen Zentrum für Investitionen und technologische Innovation. Dubai und Abu Dhabi setzen bereits gezielt und in breiterem Umfang auf smarte Infrastruktur, digitale Verwaltungsprozesse und investieren in nachhaltige Stadtentwicklung. Zur Umsetzung werden verstärkt Technologiepartner gesucht – zum Teil mit einer klaren Spezialisierung und insbesondere in den Bereichen Smart Grids, innovative Energiespeicherlösungen und moderne Gebäudetechnik.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH