Länder und Märkte

Hier erwarten Sie Branchen- und Wirtschaftsinformationen zu verschiedenen Ländern und Märkten sowie Hinweise auf internationale Geschäftsmöglichkeiten und EU-News.

Welche Neuigkeiten gibt es aus der EU?

Bulgarien tritt dem Euroraum bei
Ab dem 1. Januar 2026 wird der Euro offizielles Zahlungsmittel in Bulgarien und ersetzt den bulgarischen Lew zum festen Wechselkurs von 1 Euro = 1,95583 Lew. Bulgarien wird damit das 21. Mitglied der Eurozone. Seit Anfang 2025 können deutsche Unternehmen bereits von den Vorteilen des vollständigen Beitritts Bulgariens zum Schengenraum profitieren. Die geplante Einführung des Euro als nationales Zahlungsmittel verspricht weitere wirtschaftliche Stabilität.
Quelle: u. a. Europäische Zentralbank

Neues Impulsprogramm der EU für Verteidigungs-Innovationen
Die Europäische Kommission hat am 19. November ihre "EU Defence Industry Transformation Roadmap" veröffentlicht. Ziel ist es, disruptive Innovationen im Verteidigungsbereich zu beschleunigen und die europäische Verteidigungsindustrie widerstandsfähiger und technologisch führender aufzustellen. Die Roadmap setzt auf eine deutliche Öffnung der Verteidigungsindustrie für junge, innovationsorientierte Unternehmen. Sie sollen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung neuer sicherheitsrelevanter Technologien spielen – insbesondere in Bereichen wie Künstliche Intelligenz, autonome Systeme, Quantentechnologien, Cyberabwehr oder Anwendungen sowohl zum zivilen als auch militärischen Gebrauch (Dual-Use). Für Unternehmen in Deutschland ergeben sich daraus zusätzliche Kooperations- und Finanzierungsmöglichkeiten.
Quelle: EU-Kommission
Konsultationen zur Stärkung der Produktsicherheits- und Marktvorschriften der EU
Die Europäische Kommission ersucht um Stellungnahmen, die in das Europäische Produktgesetz fließen sollen. Es soll sichergestellt werden, dass alle Produkte im Binnenmarkt sicher und für eine zunehmend digitale Kreislaufwirtschaft geeignet sind. Beide Initiativen laufen bis zum 4. Februar 2026, das Europäische Produktgesetz soll im dritten Quartal 2026 verabschiedet werden. Alle Interessenträger sind aufgefordert, ihre Ansichten online mitzuteilen.
Quelle: Europäische Kommission

EU-Parlament der Unternehmer fordert einstimmig Bürokratieabbau
700 Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz Europa übernahmen am 4. November beim Europäischen Parlament der Unternehmen (EPdU) in Brüssel die Rolle von Europaabgeordneten. Bei Sitzung im großen Plenarsaal des EU-Parlaments forderten die Wirtschaftsvertretenden: „Lasst Unternehmen gedeihen, statt sie mit Bürokratie zu ersticken.“ Dabei ging es um die aktuellen Themen: Energie, Lieferketten, Freihandelsabkommen, Wettbewerb, Bürokratie, CSRD und die Ernennung eines EU-Beauftragten für KMU. Aus Deutschland nahmen 90 Unternehmensvertretende teil.

Schärfere Visumvorschriften in der EU für russische Staatsangehörige
Ab sofort erhalten russische Staatsangehörige keine Visa für die mehrfache Einreise in die EU, sondern nur noch Visa, die für eine einmalige Einreise gültig sind. Die Europäische Kommission hat nach einer gemeinsamen Bewertung und der Zustimmung der Mitgliedstaaten entsprechende strengere Vorschriften erlassen.
Quelle: Europäische Kommission

Schweiz tritt EU-Forschungsprogrammen bei
Am 10.11.2025 haben die EU und die Schweiz das Abkommen über die Beteiligung der Schweiz an den Programmen: „Horizont Europa“, „Digitales Europa“ und „Euratom Research & Training (R&T)“ unterzeichnet. Der Beitritt gilt rückwirkend zum 1. Januar 2025 und stellt Schweizer Forschende und Organisationen auf die gleiche Stufe wie die in den EU-Mitgliedstaaten: Sie können Konsortien leiten, direkte EU-Mittel erhalten und Zugang zu allen thematischen Säulen und Instrumenten der Programme erhalten. Darüber hinaus sind Mitgliedschaften der Schweiz bei weiteren EU-Programmen in den kommenden Jahren geplant.
Quelle: EU-Kommission

Welche länderspezifischen, (rechtlichen) Neuerungen sind zu beachten?

China: Visumfreie Einreise verlängert
Laut einer Mitteilung des chinesischen Außenministeriums vom 03.11.2025, wurde die visumfreie Einreise nach China (für bis zu 30 Tagen Aufenthalt) auch für Deutschland bis zum 31. Dezember 2026 verlängert. Die Regelung gilt für Geschäftsreisen, Tourismus, Besuche von Verwandten und Freunden, Austauschbesuche sowie Transitaufenthalte.

China: Die inländischen Produktnormen ab 2026
Im vergangenen Jahr veröffentlichte China den Entwurf einer Bekanntmachung zu Fragen der inländischen Produktnormen und Umsetzungsrichtlinien im Bereich des öffentlichen Beschaffungswesens zur öffentlichen Kommentierung. Der Entwurf ist nun (Herbst 2025) finalisiert, und die offizielle Fassung enthält einige Bestimmungen, die deutsche Unternehmen beachten sollten. Die Bekanntmachung tritt am 1. Januar 2026 in Kraft.
Quelle: Practical Guide der AHK Greater

Indien: BIS-Zertifizierung für Maschinen/Anlagen - Deadline aufgehoben
Die indische Regierung hat die bisherige Deadline zur BIS-Zertifizierung von Maschinen und Anlagen (aus dem HS Code Bereich 84 und 85) nach dem Scheme X bis auf Weiteres aufgehoben. Ursprünglich sollte die Verordnung am 01.09.2026 in Kraft treten.
Quelle: AHK Indien

Ukraine: Beschaffungsregeln werden präzisiert
Die ukrainische Regierung hat im Herbst 2025 eine Resolution zur Umsetzung des Änderungsgesetzes Nr. 3988-IX verabschiedet, um die Transparenz und Effizienz bei öffentlichen Ausschreibungen zu stärken. Neu sind unter anderem präzisierte Veröffentlichungspflichten, die digitale Dokumentation und eine verlängerte Sonderregelung für Energieprojekte. Für Auftraggeber gilt weiterhin die Pflicht auf der öffentlichen Vergabeplattform Prozorro Preise, Mengen, Transportkosten und Herkunftsländer für Sachmittel offenzulegen. Bei der Beschaffung von Dienstleistungen gibt es Ausnahmen.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH

Für welche Branchen/in welchen Märkten bestehen Geschäftschancen?

Israel: Investitionen in Deep Tech Unternehmen ziehen an
Israel zählt zu den weltweit führenden Deep-Tech-Standorten mit Schwerpunkten in KI, Medizintechnik, Cybersecurity und Robotik. Für deutsche Unternehmen eröffnen sich vielfältige Geschäftschancen durch Investitionen, Partnerschaften und den Technologietransfer. Der dynamische Markt bietet Zugang zu innovativen Lösungen und ermöglicht deutschen Firmen, israelische Technologien direkt in ihre Produktion und Geschäftsmodelle zu integrieren.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH

Kanadas Rohstoffoffensive eröffnet deutschen Firmen Chancen
Kanada hat eine neue Rohstoffinitiative vorgestellt: Mit einem Investitionsvolumen von 4,6 Milliarden US-Dollar sollen 26 Projekte mit neun Partnerländern – darunter Deutschland – umgesetzt werden, um die Versorgung mit kritischen Mineralien zu sichern und strategische Lieferketten aufzubauen. Ziel ist es, Verarbeitungskapazitäten im eigenen Land zu stärken und die Abhängigkeit von chinesischen Lieferquellen zu verringern. Für deutsche Unternehmen ergeben sich daraus konkrete Chancen.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH

Lateinamerika: Wasserwirtschaft - Mit moderner Technik gegen den Klimawandel
Die Region besitzt ein Drittel der weltweiten Süßwasserressourcen, leidet jedoch unter Trockenheit, ineffizienter Infrastruktur und steigendem Wasserbedarf. Viele lateinamerikanische Länder modernisieren daher ihre Wasserwirtschaft – dies bietet auch Geschäftspotential für deutsche Anbieter. Zudem stärken strenge Auflagen, hohe Energiekosten und der Trend zu langlebigen Produkten die Nachfrage nach „made in Germany“. Eine lokale Präsenz erhöht die Wettbewerbsfähigkeit und erleichtert den Marktzugang.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH

Marokko investiert in die Meerwasserentsalzung
Marokko leidet seit Jahren unter Niederschlagsmangel. Um Bevölkerung, Industrie und Landwirtschaft mit ausreichend Süßwasser zu versorgen, setzt die Regierung auf Meerwasserentsalzung. Grundlage ist der Nationale Wasserplan 2020-2050, der eine massive Ausweitung der Kapazitäten vorsieht: von derzeit 175 Millionen Kubikmetern pro Jahr bis 2050 auf 1,3 Milliarden Kubikmeter jährlich. Deutsche Hersteller von Technologie zur Meerwasserentsalzung sowie spezialisierte Dienstleister treffen in Marokko auf Geschäftschancen.
Quelle: AHK Marokko

Neuseeland schiebt neue Straßenbauprojekte an
Die Erweiterung des Hawke's Bay Expressway ist ein vorrangiges Infrastrukturprojekt in Neuseeland, welches auch für deutsche Zulieferer Chancen bietet. Hinzu kommen Investitionsmaßnahmen im Bereich Straßenbau und Ingenieurdienstleistungen. Auch spezialisierte Planungs-, Umwelt- und Brückenbaukompetenzen werden gefragt sein. Beobachten sollten deutsche Unternehmen das Ausschreibungsportal der Waka Kotahi NZ Transport Agency hinsichtlich bevorstehender Bekanntmachungen (Notices of Source, NoS) und Ausschreibungen (Requests for Proposals).
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH

Nordamerika: Steigender Bedarf an „Rechenpower“ durch Künstliche Intelligenz
KI-Modelle werden immer komplexer und lernen fortlaufend dazu. In Nordamerika läuft der Bau von Datenzentren deshalb auf Hochtouren. Moderne KI-Zentren brauchen aber mehr als nur Rechenleistung: Gefragt sind vor allem leistungsstarke Kühl-, Elektro- und Netzwerktechnik. Daraus ergeben sich auch Investitions- und Geschäftschancen für deutsche Unternehmen. Auch die Nachfrage nach elektrotechnischen Komponenten wie Schalt- und Stromverteilungstechnik ist hoch.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH

Schweden erwartet Aufschwung durch mehr Konsum
Mit dem neuen Haushalt will Schweden insbesondere Investitionen in Sicherheit und Verteidigung aufstocken. Mit diesem neuen Schwerpunkt der schwedischen Regierung bieten sich deutschen Unternehmen in diesen Industriesparten zahlreiche Einstiegschancen. Auch die Games-Branche und Unternehmen, die in der Wasserwirtschaft tätig sind, können mit erhöhtem Geschäftspotenzial rechnen.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH

Schweiz: Das Glarnerland – Standort für Luftfahrttechnologien
Im Kanton Glarus wächst ein dynamischer Standort für Luftfahrttechnologien – mit direkter Anbindung an den Wirtschaftsraum Zürich, einem strategisch gelegenen Flugplatz und Hightech-Firmen, die an der Zukunft des Fliegens tüfteln. Entwickelt und gebaut wird in Mollis – mit kurzen Wegen zu Hochschulen, Zulieferern und Prüfanstalten. Mollis vereint, was Luftfahrtunternehmen brauchen: großzügige Flächen für neue Ansiedlungen, eine Piste für Testflüge und ein technikfreundliches Umfeld mit kurzen Wegen zwischen Montagehallen und Rollfeld. Schritt für Schritt entwickelt sich Mollis zu einem Umfeld, das Unternehmen eine einmalige Chance bietet, im Aviatik-Cluster der Zukunft durchzustarten.
Quelle: AHK Schweiz

Spanischer Medizintechnikmarkt legt deutlich zu
Spanien ist Europas fünftgrößter Absatzmarkt für Medizintechnik - nach Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Italien. Die Nachfrage dürfte in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Haupttreiber sind die Alterung der Gesellschaft, die Zunahme an chronischen Krankheiten und der Ausbau der Gesundheitsinfrastruktur. Die Lebenserwartung ist die höchste in der EU. Zudem „steht das Label "made in Germany" für Qualität und Zuverlässigkeit“ nach Meinung eines Medizinunternehmens vor Ort.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH

Westbalkan festigt Position als Beschaffungsmarkt für Metallwaren
Deutsche Firmen sind die wichtigsten Abnehmer von Metallprodukten aus Serbien und Bosnien und Herzegowina. Beide Länder exportierten rund ein Fünftel ihrer verarbeiteten Metalle in die Bundesrepublik. Um den steigenden Qualitätsansprüchen ihrer Kunden gerecht zu werden, investieren metallverarbeitende Betriebe aus beiden Ländern in moderne Ausrüstung und setzen dabei gerne auf Maschinen und Anlagen "made in Germany". Sowohl in Serbien, als auch in Bosnien und Herzegowina gehört Deutschland zu den Top-3 der Lieferanten von Metallbearbeitungsmaschinen.
Quelle: Germany Trade and Invest GmbH

Welche Publikationen zum Auslandsgeschäft sind erschienen?

AHK World Business Outlook – Herbst 2025
Während die Konjunkturerwartungen der Unternehmen in Deutschland verhalten bleiben, steigt die Zuversicht der deutschen Betriebe an ihren Auslandsstandorten deutlich. Dies ist eines der Ergebnisse des aktuellen AHK World Business Outlook. Die aktuelle Studie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) basiert auf mehr als 3.500 Unternehmens-Antworten aus rund 90 Ländern weltweit und steht auf der Webseite der DIHK bereit.

Digitalisierung: weltweites Ranking vergleicht Stärken und Schwächen
Wo liegen die Stärken der Schweiz bei der Digitalisierung? Auf welchem Platz liegt Deutschland? Antworten enthält eine aktuelle Analyse des “IMD World Competitiveness Center”.

Korea, Rep. veröffentlicht CSR-Report 2025
Auch die 11. Ausgabe des CSR-Berichts enthält spannende Beispiele für Aktivitäten deutscher Unternehmen in Korea sowie die vielfältigen Möglichkeiten eines Engagements in der koreanischen Gesellschaft.
Quelle: AHK Südkorea