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Die aktuelle Auswertung zeigt: „100 Tage Trump” – Starke Verunsicherung bei Unternehmen aus der Region
Einleitung/Hintergründe
Die IHK Düsseldorf hat die Handelspolitik der aktuellen US-Administration zum Anlass genommen, eine Umfrage zu den Auswirkungen auf Unternehmen durchzuführen.
Die Umfrage fand im Zeitraum vom 1. bis 22. April statt.
An der Umfrage haben sich insgesamt 152, vor allem mittelständische Unternehmen beteiligt. Knapp ein Viertel der Unternehmen, die sich an der Umfrage beteiligten, haben weltweit mehr als 1.000 Mitarbeitende.
Die Hälfte der antwortenden Unternehmen kommt aus dem Bezirk der IHK Düsseldorf. Insgesamt knapp 90 Prozent der sich beteiligten Unternehmen kam laut eigenen Angaben aus NRW.
US-Marktbearbeitung überwiegend durch Export
Ein Großteil der Unternehmen handelt mit den USA, davon wiederum der überwiegende Teil als Exporteure.
Insbesondere diese Unternehmen sind auf offene Märkte und die Einhaltung der WTO-Regeln angewiesen und in besonderer Weise von den Maßnahmen betroffen, die die USA einseitig, regelmäßig mit Verweis auf die Bedrohung der nationalen Sicherheit, ausrufen.
Negativer Einfluss auf die internationalen und US-Geschäftsaktivitäten
Die Ergebnisse der Umfrage, die als aktuelles Stimmungsbild der regionalen Unternehmen hinsichtlich der US-Handelspolitik gesehen werden können, zeigen, dass die Maßnahmen und Handlungen der US-Regierung das US-Geschäft, aber darüber hinaus auch das gesamte internationale Geschäft der Unternehmen in etwa gleichem Ausmaß negativ beeinflusst.
Sieben von zehn Unternehmen sehen ihr internationales sowie ihr US-Geschäft negativ von der US-Administration beeinflusst.
Damit bestätigen die regionalen Ergebnisse die vor einigen Wochen veröffentlichten Ergebnisse der Going International Umfrage der IHK-Organisation zu den Auswirkungen auf das US-Geschäft. Sie decken sich auch mit den Eindrücken, die die IHK Düsseldorf im Rahmen der täglichen Beratungen und Gespräche mit Unternehmen und deren Mitarbeitenden macht.
Konkret danach gefragt, welche Auswirkungen die gültigen Zusatzzölle in Höhe von 10 Prozent allgemein, beziehungsweise 25 Prozent auf Eisen, Stahl und Aluminium beziehungsweise Pkws haben, sagen knapp 7 von 10 Unternehmen, dass diese Zölle für ihr Unternehmen geringe bis deutlich negative Auswirkungen haben.
Rund jedes sechste Unternehmen spürt bislang keine Auswirkungen und jedes zehnte Unternehmen kann die Auswirkungen zum jetzigen Stand noch nicht konkret abschätzen und lässt dies offen. Lediglich zwei Prozent bemerken leicht positive Effekte in Folge der Zölle.
Zurückhaltende Erwartungen an das US-Geschäft
Zurückhaltend fällt der Ausblick der Unternehmen auf ihr US-Geschäft in den kommenden vier Jahren aus: Immerhin knapp 40 Prozent der antwortenden Unternehmen geht von einer leichten bis deutlichen Verschlechterung ihres US-Geschäfts aus. 30 Prozent der Unternehmen kann das noch nicht abschätzen, was für die Verunsicherung spricht, die durch die Maßnahmen der letzten Monate entstanden ist.
Rund ein Drittel der Unternehmen gehen von gleichbleibenden oder sich verbessernden Geschäften aus. Angesichts der vergangenen Jahre und den bis dato stets sehr positiven Aussichten auf die Entwicklung des eigenen US-Geschäfts, hat sich bei den Unternehmen in der Region und NRW eine Ernüchterung bereits nach wenigen Wochen, in denen die aktuelle US-Administration am Ruder ist, breit gemacht.
Von denjenigen Unternehmen, die in den USA mit einer Produktion oder Niederlassung beziehungsweise einem Vertriebsbüro bereits investiert sind, plant etwas weniger als die Hälfte ihr bisheriges Engagement beizubehalten. 30 Prozent wollen ihr Engagement ausbauen und knapp ein Viertel zurückfahren.
Risiken für Unternehmen
Die aus Sicht der Unternehmen drei größten Risiken, die die Politik der aktuellen US-Regierung mit sich bringen, sind für 83 Prozent der Unternehmen die aktuellen Handelshemmnisse, gefolgt von Sanktionen mit Auswirkungen auf andere Weltmärkte wie beispielsweise China (65 Prozent) sowie eine Instabilität der Finanzmärkte (59 Prozent).
Ein knappes Viertel der Antwortenden gab als Risiko für ihr US-Geschäft auch die strengere Einwanderungs- und Visapolitik der USA an. Das ist ungewöhnlich, denn diese wurde von Geschäftsreisenden nach Erfahrungen der IHK Düsseldorf bis dato nicht als Risiko wahrgenommen.
Maßnahmen der Unternehmen
Angesichts der Ungewissheit, die das Agieren der US-Regierung auslöst und auch vor dem Hintergrund der bereits zuvor steigenden Einschränkungen im internationalen Handel, ergreifen Unternehmen Maßnahmen, um ihr internationales Geschäft zu stabilisieren.
Dazu gehört in erster Linie das Erschließen neuer Absatzmärkte (72 Prozent), gefolgt vom Aufbau alternativer Lieferketten sowie neuer Lieferanten, um breiter und diversifizierter aufgestellt zu sein (42 Prozent).
Gefragt danach, welche Regionen und Länder für die Diversifizierungsmaßnahmen der Unternehmen von besonderer Relevanz sind, zeigt sich eine große Bandbreite. Von den Unternehmen genannt werden Asien (hier insbesondere Indien, China und ASEAN), der Nahe und Mittlere Osten sowie Afrika und südamerikanische Märkte.