Konjunkturbericht für den Kammerbezirk Dresden, Frühjahr 2025
Lage und Prognosen
In die konjunkturelle Entwicklung kommt auch im Frühjahr 2025 kein richtiger Schwung. Nach einer leichten Verbesserung der Geschäftslage zu Jahresbeginn trübt sich die Stimmung der Gesamtwirtschaft im Kammerbezirk aktuell wieder etwas ein. Ein gutes Drittel der Unternehmen bezeichnet seine wirtschaftliche Situation als gut, ca. jede fünfte Firma als schlecht. Fast die Hälfte der Betriebe befindet sich in einer zufriedenstellenden Geschäftslage. Der sich daraus ergebende Saldo von 15 Punkten liegt vier Punkte unter dem Wert der Vorumfrage zu Jahresbeginn und vier Punkte über dem Saldo von vor einem Jahr. Dieser hatte mit 11 Punkten allerdings auch nach dem Corona-Knick einen neuen Tiefpunkt markiert.
Der aktuelle Rückgang im Vergleich zur Vorumfrage resultiert vor allem aus einer schlechteren Bewertung durch die Baubetriebe, bei den Verkehrsunternehmen sowie im Gast-/Tourismusgewerbe. In der Industrie und im Dienstleistungsbereich gibt es nur geringe Änderungen. Aus den Handelssparten Groß- und Einzelhandel kommen aktuell wieder etwas bessere Meldungen als zuletzt. Die Geschäftserwartungen der Gesamtwirtschaft im Kammerbezirk verbessern sich im Gegensatz zur aktuellen Geschäftslage wieder etwas. Die Mehrheit erwartet in den nächsten Monaten keine grundlegende Änderung.
Mit einer Verbesserung rechnen 17 Prozent der Betriebe, während 30 Prozent der Unternehmen schlechtere Geschäfte prognostizieren. Der sich daraus ergebende Saldo von -13 Punkten steht 6 Punkte höher als zu Jahresbeginn, jedoch auch einen Punkt niedriger als vor einem Jahr. Eine Aufbruchstimmung ist also trotz der aktuellen politischen Änderungen im Zusammenhang mit den vergangenen Neuwahlen und der Regierungsbildung nicht zu verspüren, wohl aber ein leichter Rückgang des Pessimismus. Besser als zuletzt sind vor allem die Erwartungen in der Baubranche. Aber auch in der Industrie, im Handel und bei den Dienstleistern sieht man Verbesserungen. Im Gastgewerbe/Tourismus ist trotz Saisonbeginns kaum eine Änderung sichtbar. Im Verkehrsgewerbe sind die Erwartungen für die nächsten Monate dagegen schlechter als zu Jahresbeginn.
Der IHK-Geschäftsklimaindex, der die Einschätzungen zur aktuellen Lage und zu den Erwartungen in den Unternehmen gleichrangig berücksichtigt, steigt etwas an. Die leicht rückläufige Lage wird durch die etwas verbesserten Erwartungen abgefangen. Der Index klettert geringfügig auf einen Stand von 100 Punkten. Das sind zwei Punkte mehr als in der letzten Umfrage zu Jahresbeginn. Vor einem Jahr hatte der Index bei 99 Punkten gelegen. Der Anstieg ist zu gering, um daraus einen beginnenden Aufschwung abzuleiten. Im Wesentlichen bleibt es damit bei der seit fast zwei Jahren anhaltenden Seitwärtsbewegung des Index auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
Investition und Beschäftigung, Geschäftsrisiken
Beim Investitionsgeschehen der Gesamtwirtschaft im Kammerbezirk gibt es im Vergleich zum Jahresbeginn keine Änderung. Die Investitionsneigung bleibt schwach. Fast ein Viertel der Unternehmen plant in den nächsten Monaten keine investiven Ausgaben. Knapp jede dritte Firma wird ihre Investitionen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verringern. Nur 15 Prozent der Betriebe planen das Gegenteil. Nur im Dienstleistungsgewerbe halten sich geplante Zuwächse und Verringerungen bei Investitionen die Waage. In allen anderen Wirtschaftsbereichen überwiegen nach wie vor die zurückgehenden Planungen.
Im Baugewerbe und im Handel sowie im Gast-/Tourismusgewerbe verbessert sich der Saldo jedoch deutlich im Vergleich zum Jahresbeginn, bleibt aber auch hier negativ. In der Industrie und im Handel dagegen rutscht der Saldo tiefer ins Minus. Bei Dienstleistern, im Verkehrsgewerbe gibt es keine nennenswerten Veränderungen. Die Beschäftigtenentwicklung ist derzeit im Kammerbezirk rückläufig. Ein knappes Drittel der Befragten gibt an, in den letzten Monaten Mitarbeitende verloren zu haben, die reichliche Hälfte berichtet von konstanten Belegschaftszahlen. Nur 17 Prozent haben neue Stellen geschaffen. Die Planungen für die nächsten Monate sind weniger rückläufig, aber immer noch sehr zurückhaltend.
Mitarbeiterbindung steht deutlicher im Vordergrund (62 Prozent) als zuletzt. 22 Prozent Unternehmen mit abnehmenden Personalplanungen stehen 16 Prozent Firmen mit geplanten Beschäftigtenerweiterungen gegenüber. Die Belegschaftsplanungen sind in fast allen Wirtschaftsbereichen per Saldo negativ und stagnieren im Gast-/Tourismusgewerbe (Saldo: 0 Punkte). Nur im Dienstleistungsgewerbe ist wieder mit einem verstärkten Beschäftigungswachstum in den nächsten Monaten zu rechnen. Für die meisten Unternehmen (72 Prozent) sind die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ein Risiko für die Geschäftsentwicklung. Das sind nochmal 7 Prozentpunkte mehr als zu Jahresbeginn. Das zeigt wie jetzt essentiell richtige und wirtschaftsfreundliche Entscheidungen auf Bundesebene sind. Die Arbeitskosten steigen ebenfalls in ihrer Bedeutung als Geschäftsrisiko. Die Energiepreise folgen auf Platz drei im Risikoradar.
Branchenweise Auswertung der Konjunkturumfrage
- Tourismus - Beherbergung schwächelt
Die Geschäftslage im Gast-/Tourismusgewerbe verschlechtert sich aktuell im Kammerbezirk deutlich und der Lagesaldo rutscht in den negativen Bereich (-2 Punkte). Fast ein Drittel der Betriebe meldet eine schlechte Geschäftslage, 29 Prozent konstatieren eine gute wirtschaftliche Situation. 40 Prozent der Befragten sprechen von befriedigenden Geschäften. Damit liegt der Lagesaldo 16 Punkte niedriger als zu Jahresbeginn, aber drei Punkte über dem Wert von vor einem Jahr.Deutlich positiver wird die Wirtschaftslage durch die Gastronomen und vor allem die Reisemittler bewertet. Der Saldo wird vor allem durch die Unternehmen der Beherbergung nach unten gezogen. Die Saison lief für sie offenbar bisher nicht optimal. Die amtliche Statistik über Beherbergungseinrichtungen mit mehr als 9 Betten vermeldet für den Winterurlaubsmonat Februar in den Reisegebieten des Kammerbezirkes bei den Ankünften im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Rückgänge von -2,3 bis -9,4 Prozent. Im Vergleich zu den Werten von 2019 sind die Rückgänge noch deutlicher. Dementsprechend gingen im Beherbergungsgewerbe die Umsätze spürbar zurück, während sie in der Gastronomie und bei den Reisemittlern zulegen konnten. Aufgrund hoher Kosten sanken dennoch die Erträge in der Gesamtbranche.Nahezu zwei Drittel der Firmen berichten von sich verringernden Erträgen, nur jeder zehnte touristische Betrieb konnte diese steigern. Circa die Hälfte der Beherbergungseinrichtungen arbeitet derzeit nicht kostendeckend. Bei den Gastronomiebetrieben ist es etwa ein Viertel. Diese beiden Sparten waren daher auch in den letzten Monaten weiter von Mitarbeiterrückgängen betroffen. Der Optimismus für die nächsten Monate hält sich in Grenzen. Auch wenn der Saldo der Geschäftsprognosen im Vergleich zum Jahresbeginn um einen Punkt zulegt, und auch sechs Punkte über dem Wert vom Vorjahr steht, bleibt er deutlich im negativen Bereich (-10 Punkte). Die Hälfte der Unternehmen erwartet keine Änderung, jeder fünfte Betrieb rechnet mit einer Lageverbesserung und 30 Prozent mit sich verschlechternden Geschäften. Dabei sind die Gastronomen optimistischer als die Beherberger und Reisemittler. Die Gastronomen erwarten leicht steigende Umsätze, die Reisemittler mehrheitlich gleichbleibende, wohingegen die Beherbergungsbetriebe mit weiteren Rückgängen in den nächsten Monaten rechnen. Bei den Beschäftigtenzahlen dürfte es in der Branche zu keinen großen Änderungen kommen. Fast drei Viertel der Unternehmen erwarten gleichbleibende Werte, die zunehmenden und abnehmenden Planungen halten sich die Waage.Zukünftigen Personalrückgängen im Beherbergungsgewerbe stehen geplante Personalerweiterungen, z. B. durch Saisonkräfte, im Gastronomiebereich gegenüber. Das größte Risiko der Branche sind derzeit die Arbeitskosten (bei 78 Prozent der Unternehmen), gefolgt von den Energiepreisen (69 Prozent). Darüber hinaus befürchten 65 Prozent der Firmen eine schwache Inlandsnachfrage.
- Verkehr - Lage und Erwartungen trüben sich ein
Nachdem sich im Verkehrsgewerbe im Laufe des letzten Jahres die Geschäftslage stetig gebessert hatte gibt es aktuell einen Dämpfer. Nur noch ca. jedes fünfte Verkehrsunternehmen berichtet von einer guten Lage. Zu Jahresbeginn war es fast noch ein Drittel.60 Prozent der Betriebe sprechen zumindest von einer befriedigenden wirtschaftlichen Situation, aber auch knapp jeder fünfte Befragte beurteilt die aktuelle Lage als schlecht. Der sich daraus ergebende Saldo von zwei Punkten liegt 12 Punkte unter dem der Vorumfrage aber gerade noch im positiven Bereich. Damit ist er besser als vor einem Jahr, als die Stimmung vor allem durch die Erhöhung der Mautgebühren erheblich eingetrübt war. Die Einschätzungen sind bei den Unternehmen des Personenverkehrs geringfügig besser als beim Güterverkehr und bei den Verkehrsdienstleistern. Die Umsätze sind zuletzt stark zurückgegangen. 61 Prozent der Unternehmen des Wirtschaftsbereiches berichten davon, nur etwa jede zehnte Firma verzeichnete steigende Umsätze. Das sah zu Jahresbeginn kurzzeitig deutlich besser aus. Die schwierige konjunkturelle Lage in der Industrie und im Baugewerbe belastet vor allen die Umsätze im Güterverkehr. Dennoch bleiben die hohen Kosten. Im Ergebnis schmelzen die Erträge dahin.70 Prozent der Verkehrsunternehmen mussten in den letzten Monaten Ertragsrückgänge verkraften, nur fünf Prozent verzeichneten Zuwächse. Bei den Beschäftigten gab es ebenfalls eine rückläufige Entwicklung. Der diesbezügliche Saldo geht um 6 Punkte auf -10 Punkte zurück. Die Geschäftserwartungen verbessern sich im Gegensatz zu den anderen Wirtschaftsbereichen im Verkehrsgewerbe im Vergleich zur Vorumfrage nicht. Die Hälfte der Befragten erwartet keine Änderungen. Den fünf Prozent Optimisten stehen jedoch 45 Prozent Pessimisten gegenüber. Der Prognosesaldo von -40 Punkten ist vier Punkte schlechter als zu Jahresbeginn und zwei Punkte besser als vor einem Jahr.Damit ist es auch aktuell der negativste Erwartungssaldo im Vergleich der Wirtschaftsbereiche. Die derzeit deutlich negative Tendenz bei den Auftragseingängen (Saldo: -45 Punkte) sorgt auch für Umsatzerwartungen, die überwiegend von Rückgängen gekennzeichnet sind. Fast die Hälfte der Firmen rechnet mit Umsatzrückgängen in den nächsten Monaten, nur 12 Prozent erwarten das Gegenteil. Der Beschäftigungsrückgang dürfte derweil weitergehen. Zwar planen ca. zwei Drittel der Firmen mit konstanten Belegschaftszahlen, jedoch gehen erneut deutlich mehr Betriebe von Personalschwund als von Personalaufbau in den kommenden Monaten aus. Der Saldo der Beschäftigtenplanungen beträgt -22 Punkte. Das Investitionsgeschehen bleibt schwach. Dort wo investiert wird fließt das in der Regel in die Beschaffung notwendigen Ersatzes. Bei 91 Prozent der investierenden Unternehmen ist dies ein Investitionsmotiv.
- Handel - Preissteigerungen erwartet
Die Geschäftslage im Handel verbessert sich derzeit. Nachdem zu Jahresbeginn der Lagesaldo auf -8 Punkte abgerutscht war, steigt er nun um elf auf drei Punkte.Er ist damit auch neun Punkte besser als vor einem Jahr. Knapp die Hälfte der Händler berichtet von zufriedenstellenden Geschäften, ein reichliches Viertel von einer guten und ein knappes Viertel von einer schlechten wirtschaftlichen Situation. Dabei wird die Lage aktuell vom Einzelhandel (Lagesaldo: 6 Punkte) etwas besser bewertet als vom Großhandel (Lagesaldo: 0 Punkte). Die Umsatzentwicklung im Gesamthandel ist aktuell etwas weniger negativ als vor einem Jahr. Der Saldo der Anteile von Händlern mit gestiegenen und gesunkenen Umsätzen liegt bei -16 Punkten. Vor einem Jahr notierte dieser Wert bei -25 Punkten. Bei der Ertragsentwicklung ist eine ähnliche Tendenz zu verzeichnen. Der Saldo stieg hier in Jahresfrist von -56 auf -37 Punkte. Auch wenn dies eine Verbesserung darstellt, so zeigt doch der deutlich negative Wert, dass weiterhin hohe Kosten die Gewinne der Händler spürbar dezimieren. Gerade Arbeitskosten sind durch steigende Lohniveaus im Handel ein problematisch.Die Rückgänge bei den Beschäftigtenzahlen verstärkten sich daher zuletzt. Zwar gab es bei ca. jedem fünften Händler Personalaufwuchs, bei 41 Prozent der Firmen der Branche kam es allerdings zu Reduzierungen der Beschäftigtenzahl. Der entsprechende Saldo von -20 Punkten ist um sieben Punkte niedriger als vor einem Jahr. Zwar gibt es auch beim Handel eine Verbesserung bei den Geschäftserwartungen im Vergleich zur Vorumfrage, jedoch findet diese auf einem relativ niedrigen Niveau statt. Der Saldo aus guten und schlechten Prognosen beträgt aktuell -19 Punkte nach zuletzt -27 Punkten. Dabei blicken die Großhändler (Saldo: -15 Punkte) etwas optimistischer in die Zukunft als die Einzelhändler (Saldo: -22 Punkte). Die Großhändler sind auch weniger pessimistisch was die zu erwartenden Umsätze angeht. Insgesamt erwartet bei den Händlern ein knappes Viertel steigende und ein reichliches Drittel sinkende Umsatzzahlen. Dagegen werden in beiden Sparten wieder verstärkt steigende Verkaufspreise erwartet, bei den Einzelhändlern tun dies 63 Prozent, bei den Großhändlern sogar 82 Prozent. Der Rückgang bei den Beschäftigten dürfte indes weitergehen. Den 15 Prozent Händlern mit expansiven Personalplanungen stehen 37 Prozent mit erwarteten Mitarbeiterrückgängen gegenüber. Auch die Investitionsvorhaben im Wirtschaftsbereich sind auf dem Rückmarsch.Abnehmende Investitionsplanungen überwiegen deutlich die zunehmenden Planungen (Saldo: -31 Punkte). Bei den Risiken für die nächsten Monate teilen sich die Arbeitskosten und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen bei den Händlern den ersten Platz (jeweils 78 Prozent), 69 Prozent der Unternehmen fürchten die Energiepreise und 63 Prozent der Firmen bereitet die Inlandsnachfrage Sorgen.
- Dienstleistungen - weiterer Beschäftigungsaufbau
Weiterhin vorn bei der Einschätzung der Geschäftslage liegen die Dienstleister im Vergleich der Wirtschaftsbereiche. Trotz eines leichten Rückgangs des Lagesaldos sind die Einschätzungen überwiegend positiv.Gut die Hälfte der Dienstleistungsunternehmen berichtet über eine gute Geschäftslage, nur reichlich jede zehnte Firma spricht von einer schlechten wirtschaftlichen Situation. Der sich ergebende Saldo ist zwei Punkte niedriger als zuletzt und liegt einen Punkt unter dem Vorjahreswert. Positiv auf den Lagewert wirken die Stimmen der Finanz- und Versicherungsdienstleister und die aus dem Bereich Immobilien. Bei den Unternehmensdienstleistern liegt der Saldo bei genau 40 Punkten, unterdurchschnittlich urteilen dagegen die Firmen der Information und Kommunikation sowie der persönlichen Dienstleistungen. Insgesamt sind zuletzt die Umsätze wieder gestiegen und auch die Ertragsentwicklung verbesserte sich tendenziell etwas.Der Dienstleistungssektor ist der Wirtschaftsbereich,
wo es aktuell noch Beschäftigungsaufwuchs gibt. Nachdem der Saldo der Beschäftigtenentwicklung zu Jahresbeginn leicht in den negativen Bereich gerutscht war, steht er nun wieder bei 4 Punkten. Auch bei den Geschäftserwartungen bleibt das Dienstleistungsgewerbe der optimistischste Wirtschaftsbereich. Jedes fünfte Unternehmen erwartet für die kommenden Monate Verbesserungen, 21 Prozent der Befragten prognostizieren Verschlechterungen. Daraus ergibt sich ein nur leicht negativer Saldo von -1 Punkt. Dieser Wert ist sechs Punkte besser als noch zu Jahresbeginn. Auf die Sicht von zwei Jahren war dieser Wert lediglich vor einem Jahr besser, als er kurzzeitig leicht in den positiven Bereich gerutscht war. Auch bei den Prognosen sind es die Finanzdienstleister mit den besseren Aussichten und auch die Unternehmensdienstleister sind etwas optimistischer. Unterdurchschnittlich sind dagegen die Prognosen der persönlichen Dienstleister und der Informations- und Kommunikationsunternehmen. Für die zukünftige Umsatzentwicklung sind die Unternehmen des gesamten Wirtschaftsbereiches verhalten optimistisch. Der Saldo steht nach -7 Punkte zu Jahresbeginn aktuell mit 7 Punkten deutlich im positiven Bereich. Auch vor einem Jahr hatte der Saldo der Umsatzprognosen nur bei null gelegen. Die Beschäftigung dürfte bei den Dienstleistern weiter zulegen.Knapp ein Viertel der Betriebe plant Erweiterungen der Mitarbeitendenzahlen, nur bei elf Prozent wird ein Rückgang erwartet. Der Saldo liegt damit deutlich positiv bei 13 Punkten. In allen anderen Wirtschaftsbereichen ist dieser Wert negativ. Der Fachkräftemangel (bei 58 Prozent der Unternehmen) ist daher auch auf Platz zwei in den Top 3 der Risiken der zukünftigen Geschäftsentwicklung vertreten. Auch die Arbeitskosten bereiten den Dienstleistern Sorgen (48 Prozent). Die größte Gefahren für die weitere Entwicklung geht für den Wirtschaftsbereich allerdings von den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen aus (72 Prozent). - Bauwirtschaft - Hoffen auf bessere Geschäfte
Die Geschäftslage im Baugewerbe des Kammerbezirkes Dresden verschlechtert sich aktuell spürbar. Nur noch 27 Prozent der Baufirmen bezeichnen diese als gut. Dafür steigt der Anteil der Unternehmen mit einer befriedigenden wirtschaftlichen Situation auf 55 Prozent an. 18 Prozent der Befragten sprechen hingegen von einer schlechten Lage ihres Betriebes. Der sich daraus ergebende Saldo von 9 Punkten liegt 21 Punkte unter dem Wert vom Jahresbeginn und 13 Punkte niedriger als vor einem Jahr. Die Bewertung der Geschäftslage wird vor allem durch unterdurchschnittliche Werte im Hochbau negativ beeinflusst, während Betriebe des Tiefbaus und das Ausbaugewerbe die Lage besser einschätzen. Die amtliche Statistik für die Betriebe des Bauhauptgewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten im Kammerbezirk für die ersten zwei Monate des Jahres, weist zwar einen Zuwachs der Gesamtumsätze (2 Prozent) gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum auf, bestätigt damit aber auch die Aussagen zur Geschäftslage. Die genannten Umsatzzuwächse resultieren nach wie vor ausschließlich aus dem Bereich des Tiefbau (+8,6 Prozent) und der vorbereitenden Baustellenarbeiten (+9,8 Prozent), während der Hochbau weiter deutliche Rückgänge verzeichnet (-9,8 Prozent).Die Ertragsentwicklung im Baugewerbe ist auch aktuell von Abnahmen gekennzeichnet. Mehr als die Hälfte der Baufirmen verzeichnete zuletzt verringerte Erträge, nicht ganz jeder zehnte Betrieb berichtet von Ertragssteigerungen. Der entsprechende Saldo ist mit -46 Punkten deutlich negativ. Nach einem etwas besseren Wert zu Jahresbeginn entspricht die jetzige Situation wieder nahezu dem Verhältnis von vor einem Jahr. Auch die Auftragseingänge sind per Saldo aktuell rückläufig. Das wirkt sich auf die Auslastung der Baufirmen aus. Waren vor einem Jahr noch bei deutlich über der Hälfte der Baufirmen die Baukapazitäten um 85 und mehr Prozent ausgelastet, so ist dies aktuell nur noch bei 49 Prozent der Firmen der Fall. Dennoch blicken die Baubetriebe derzeit deutlich weniger pessimistisch in die Zukunft. Der Prognosesaldo bleibt mit -18 Punkten zwar weiter negativ, ist jedoch 22 Punkte besser als zu Jahresbeginn und liegt 13 Punkte über dem Vorjahreswert. Stützend für die Prognosen dürften die stetig sinkenden Zinsen und die Aussicht auf die vom Bund geplanten Investitionen in die Infrastruktur sein. Die Umsatzprognosen sind deutlich weniger pessimistisch als zuletzt und vor einem Jahr. Auch in die Investitionsplanungen kommt etwas Schwung.18 Prozent der Baufirmen planen höhere Ausgaben, zu Jahresbeginn waren es lediglich 4 Prozent. Der Anteil der Betriebe mit verringerten Investitionsplanungen ist jedoch mit 27 Prozent weiterhin höher. Die Beschäftigung dürfte im Baugewerbe in den nächsten Monaten weiter abnehmen. Nur 3 Prozent der Firmen rechnen mit Zuwächsen, fast drei Viertel planen, ihre Belegschaftszahlen zumindest konstant halten zu können.
- Industrie - geringe Auslastung der Kapazitäten
Die Industrie im Kammerbezirk lässt bei der Einschätzung der aktuellen Geschäftslage keine nennenswerte Veränderung zur Vorumfrage erkennen. Nachdem zu Jahresbeginn eine leichte Erholung auf niedrigem Niveau von den erneuten starken Rückgängen von vor einem Jahr eingetreten war, verringert sich der Lagesaldo derzeit lediglich um einen Punkt. Mit aktuell 10 Punkten steht der Saldo damit zwar 8 Punkte über dem Wert vom letzten Frühjahr, ist aber weiterhin deutlich unterdurchschnittlich im Langfristvergleich. Mehr als die Hälfte der Industrieunternehmen spricht derzeit von befriedigenden Geschäften. Der Anteil der Firmen, deren Geschäfte gut laufen, sinkt aktuelle wieder unter ein Drittel. Aber auch von einer schlechten Geschäftslage sprechen wieder etwas weniger Unternehmen. Knapp ein Fünftel beträgt deren Anteil jetzt, vor einem Jahr war es noch ein knappes Viertel. Die schwache Konjunktur und zunehmende Handelshemmnisse wirken negativ auf die Unternehmen. Die Auftragseingänge aus dem Inland sowie aus dem Ausland sind per Saldo nach wie vor rückläufig. Zwar verzeichnen 11 Prozent der Firmen zunehmende Aufträge aus dem Inland, jedoch bei 38 Prozent sind diese abnehmend. Bei den Auslandsaufträgen liegt das Verhältnis bei 12 zu 31 Prozent. Auch die aktuelle Umsatzentwicklung ist abnehmend. Der Saldo beträgt hier -18 Punkte. Dies wird auch durch die amtliche Statistik bestätigt. Für die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes im Kammerbezirk mit 50 und mehr Beschäftigten weist sie für die ersten beiden Monate des Jahres ein Minus von 3 Prozent beim Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum aus. Auch die Auslandsumsätze sind um 2,6 Prozent geschrumpft. Die Auslastung der Produktionskapazitäten schwächt sich weiter ab. Aktuell ist nur ein reichliches Viertel der Industriebetriebe zu 85 oder mehr Prozent ausgelastet. Vor zwei Jahren traf dies noch auf die knappe Hälfte der Unternehmen zu und vor einem Jahr auf ein Drittel. Die Beschäftigtenzahlen waren ebenfalls weiterhin von Rückgängen geprägt. Der Saldo der Geschäftserwartungen verbessert sich bei den Industrieunternehmen im Vergleich zur Vorumfrage um 8 auf nunmehr -13 Punkte. Damit liegt dieser Saldo in etwa auf dem Vorjahreswert (-12 Punkte). Reichlich jedes fünfte Unternehmen rechnet für die nächsten Monate mit steigenden Umsätzen, ein Drittel jedoch mit Umsatzrückgängen. Der sich daraus ergebende Saldo von -12 Punkten ist zwar besser als zuletzt und vor einem Jahr aber immer noch negativ.Auch bei den Beschäftigtenzahlen dürfte es weitere Reduzierungen geben, auch wenn hier die Planungen weniger pessimistische sind als im letzten Jahr. Der größte Risikofaktor für die weitere Entwicklung sind die Arbeitskosten (74 Prozent der Unternehmen). Zudem bereiten weiterhin die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (72 Prozent) und die hohen Energiepreise (65 Prozent) große Sorgen.
Regionale Auswertung der Konjunkturumfrage
- Landeshauptstadt Dresden
Entgegen dem allgemeinen Trend im Kammerbezirk gibt es in der Landeshauptstadt Dresden eine leichte Verbesserung der Geschäftslage. Der Lagesaldo aus guten und schlechten Bewertungen steigt im Vergleich zur Vorumfrage um zwei Punkte an und liegt nunmehr 5 Punkte über dem Wert des Vorjahres.Durch diese Entwicklung und den gegenläufigen Trend in den Kreisen erhöht sich der Abstand und die Stadt Dresden kann im Vergleich der Regionen des Kammerbezirks erneut die besten Geschäftslagewerte vorweisen. Zur guten Lageeinschätzung tragen die zahlreich in Dresden vertretenen Dienstleister bei, die im Vergleich mit den Vertretern des Wirtschaftsbereichs in den anderen Kreisen die Lage zudem etwas besser einschätzen. Aber auch der Einzelhandel und das Gastgewerbe/Tourismus sind in Dresden derzeit besser gestimmt als im Kammerdurchschnitt. Bei Industrie und Großhandel unterscheidet sich die Lage in der Landeshauptstadt nicht vom Kammerbezirk. Baugewerbe und Verkehrsunternehmen sind hier dagegen weniger zufrieden mit ihrer wirtschaftlichen Situation. Für die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten weist die Statistik für die ersten beiden Monate des Jahres ein Minus von -3,2 Prozent beim Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum aus. Das ist ein Trend, der nahezu dem relativen Umsatzrückgang des Verarbeitenden Gewerbes im Kammerbezirk entspricht, welcher in diesem Vergleich -3,0 Prozent beträgt. Auch die amtliche Statistik des Bauhauptgewerbes für Betriebe mit 20 und mehr tätigen Personen bestätigt die unterdurchschnittlichen Lageurteile der Bauwirtschaft in Dresden. Sie weist für die Stadt Dresden für die ersten beiden Monate des Jahres ein Minus der Gesamtumsätze von -7,3 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum aus. Das ist deutlich schlechter als die Entwicklung im Kammerbezirk, die in dem Zeitraum ein Plus von 2 Prozent beträgt. Bei den Übernachtungen verzeichnete Dresden laut amtlicher Statistik über Beherbergungseinrichtungen mit mehr als 9 Betten in den ersten zwei Monaten des Jahres einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 1,4 Prozent. Auch die Geschäftsprognosen verbessern sich in der Landeshauptstadt. Mit -4 Punkten ist der Prognosesaldo 13 Punkte besser als zu Jahresbeginn.Damit verbessert er sich stärker als in den beiden anderen Regionen und stellt unter ihnen auch den höchsten Wert dar. Die Umsatzerwartungen ziehen in Dresden wieder an und der Saldo steigt aktuell wieder ganz leicht in den positiven Bereich. Auch dürfte es in Dresden in den nächsten Monaten einen leichten Personalaufwuchs geben. Darauf deutet der Saldo der Beschäftigtenplanungen mit einem Wert von 6 Punkten hin. Beide letztgenannten Parameter sind in den anderen Regionen des Kammerbezirkes jeweils negativ.
- Umlandregion Dresden (Landkreise Meißen und sächsische Schweiz-Osterzgebirge)
Im Umland von Dresden ist im Gegensatz zur Landeshauptstadt ein deutlicher Abschwung der Lagebeurteilungen zu verzeichnen. Nach zwei Verbesserungen im Laufe des letzten Jahres sinkt der Lagesaldo um neun Punkte im Vergleich zur Vorumfrage auf nunmehr 9 Punkte. Dieser Wert ist knapp der niedrigste im Vergleich der drei Regionen des Kammerbezirks. Das niedrigere Niveau der Zufriedenheit mit der wirtschaftlichen Lage resultiert vor allem aus unterdurchschnittlichen Bewertungen durch die Dienstleister sowie Einzel- und Großhändler.Die Industrie, das Baugewerbe, die Verkehrswirtschaft und das Gast- und Tourismusgewerbe äußern sich dagegen zufriedener als im Kammerschnitt. Für die Industrie bestätigt die amtliche Statistik eine leicht bessere Umsatzentwicklung als in den anderen Kreisen. Mit einem Rückgang der Gesamtumsätze von -1,9 Prozent bei den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten für die ersten beiden Monate des Jahres gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum zeigt sich eine etwas weniger negative Entwicklung als im Kammerbezirk, wo der Rückgang -3 Prozent beträgt. Die amtliche Statistik des Bauhauptgewerbes für Betriebe mit 20 und mehr tätigen Personen zeigt eine unterschiedliche Tendenz der Bauwirtschaft im Dresdner Umland. Sie weist für den Kreis Meißen zwar einen Rückgang der Gesamtumsätze für die ersten beiden Monate des Jahres von -28 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum aus. Im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge jedoch sieht die Entwicklung mit einem Plus von 30,2 Prozent ganz anders aus. Auch bei den Übernachtungen gibt es derzeit unterschiedliche Trends. Die Berherbergungsstatistik belegt für die ersten zwei Monate des Jahres einen Anstieg von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in der Sächsischen Schweiz, aber auch einen leichten Rückgang von -0,4 Prozent im Elbland. Trotz Brückensperrung in Bad Schandau entwickelten sich in dieser Zeit die Ankünfte in der Sächsischen Schweiz also auch besser als in der Oberlausitz und der Stadt Dresden. Die Geschäftserwartungen verbessern sich auch im Dresdner Umland leicht. Der Erwartungssaldo steigt um drei auf nunmehr -14 Punkte, und ist damit auch spürbar weniger pessimistisch als vor einem Jahr als er bei -22 Punkten lag. Im Vergleich der Regionen liegt er deutlich unter dem Wert aus Dresden aber ist besser als in der Oberlausitz-Niederschlesien. Die Umsatzerwartungen in der Region verbessern sich etwas, der Saldo aus steigenden und sinkenden Umsatzerwartungen bleibt allerdings weiter negativ (-12 Punkte). Ähnlich sieht die Entwicklung bei den Beschäftigungsplänen aus. Der Saldo von -5 Punkten lässt zwar noch nicht mit einem Wachstum rechnen, nähert sich aber kontinuierlich dem positiven Bereich an (vor einem Jahr: -21 Punkte).
- Oberlausitz-Niederschlesien (Landkreise Bautzen und Görlitz)
Wie im Umland von Dresden verschlechtert sich die Geschäftslage auch in der Region Oberlausitz-Niederschlesien. Im Vergleich zur Vorumfrage geht der Geschäftslagesaldo um 6 Punkte zurück und notiert nun bei 10 Punkten. Vor einem Jahr lag er auf einem ähnlichen Niveau bei 9 Punkten. Damit liegt der aktuelle Wert etwa gleichauf mit dem aus dem Dresdner Umland und gemeinsam mit diesem unter dem Wert der Landeshauptstadt. Die Lage in den Wirtschaftsbereichen wirkt unterschiedlich auf dieses Stimmungsbild ein.In der Industrie und im Dienstleistungsgewerbe ist man in der Region geringfügig weniger zufrieden mit der wirtschaftlichen Situation als im Kammerbezirk insgesamt. Beim Baugewerbe und im Großhandel stellt sich die Lage dagegen etwas besser dar. Schlechter als im Kammerdurchschnitt ist die Lage in der Region auch bei Einzelhandel, dem Verkehrsgewerbe und im Bereich Gastgewerbe/Tourismus. Dass die Industrie in der Region zuletzt eine etwas ungünstigere Umsatzentwicklung nahm, zeigt sich nicht nur in der Umfrage, sondern auch in der amtlichen Statistik. Der Rückgang der Gesamtumsätze bei den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten in den ersten beiden Monate des Jahres gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum beträgt in den zwei Kreisen zusammen-3,7 Prozent. Das ist etwas negativer als in den anderen Regionen. Dabei war der Rückgang im Kreis Görlitz mit -4,5 Prozent noch etwas stärker als im Kreis Bautzen (-3,2 Prozent). Dagegen zeigt die amtliche Statistik des Bauhauptgewerbes für Betriebe mit 20 und mehr tätigen Personen einen Grund für die überdurchschnittliche Zufriedenheit der Bauwirtschaft in der Region. Sie weist ein Wachstum der Gesamtumsätze für die ersten beiden Monate des Jahres von 22,5 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum aus. Sowohl im Kreis Bautzen (+24,4 Prozent) als auch im Kreis Görlitz (+15,2 Prozent) ist dieser Trend zu verzeichnen. Dagegen lief es im Beherbergungsgewerbe deutlich schlechter.Die amtliche Statistik über Beherbergungseinrichtungen mit mehr als 9 Betten für die ersten zwei Monaten des Jahres zeugt von einem Rückgang in Höhe von -6,9 Prozent bei den Ankünften in der Region im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Reisegebiet ist damit jenes mit den aktuell stärksten Rückgängen im Kammerbezirk. Allerdings war die Entwicklung im Vorjahr vergleichsweise positiv. Im Jahr 2024 wurden die Übernachtungszahlen des Vorkrisenjahres 2019 in der Oberlausitz-Niederschlesien knapp überschritten. Das war in Sachsen sonst nur noch in der Stadt Leipzig der Fall. Bei den Geschäftsprognosen gibt es im Vergleich zur Vorumfrage kaum Bewegung. Lediglich um einen Punkt verbessert sich der entsprechende Saldo. Mit -22 Punkten sind die Unternehmen in der Oberlausitz-Niederschlesien für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten Monaten skeptischer als im Dresdner Umland und vor allem der Landeshauptstadt. Die Umsatzerwartungen bleiben vergleichsweise pessimistisch und auch bei den Beschäftigtenzahlen dürfte mit Rückgängen zu rechnen sein.
Zusatzfragen
Prioritäten der Bundespolitik
Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sind in den letzten Jahren immer mehr zu einem Risiko der Geschäftsentwicklung geworden, nicht nur im Kammerbezirk Dresden. Aktuell erklären 72 Prozent der hiesigen Unternehmen, dass diese Rahmenbedingungen problematisch für ihr Unternehmen sind bzw. werden könnten. Inzwischen gibt es nach dem Bruch der Ampel-Koalition eine neue Bundesregierung. Welche Prioritäten bezüglich der Wirtschaftspolitik durch diese gesetzt werden sollten wurde in der aktuellen Konjunkturumfrage als Zusatzfrage abgefragt. Auf einer Skala von 1 (unwichtig) bis 5 (sehr wichtig) konnten mögliche wirtschaftspolitische Prioritäten der kommenden Monate und Jahre bewertet werden.
Dabei zeigte sich erneut, dass bei der als überbordend empfundene Bürokratie dringender Handlungsbedarf (Mittelwert: 4,6) besteht. Dieser Punkt wurde als dringlichstes Handlungsfeld identifiziert. Zudem wünscht sich die Wirtschaft im Kammerbezirk Versorgungssicherheit (4,4). Damit verbunden geht die Forderung nach sinkenden Strompreisen bzw. Abgaben und Netzentgelten einher (4,4). Steuersenkungen sind ein weiteres wichtiges Thema. Unternehmenssteuern sollten auf einen Höchstwert von 25 Prozent oder darunter gesenkt werden (4,4) und weitere Steuersenkungen (4,2) umgesetzt werden. Die Unternehmen wünschen sich weiterhin die Umsetzung des Bund-Länder-Paktes, um dadurch eine Beschleunigung für alle Infrastruktur-/Investitionsprojekte zu erreichen (4,2). Die Digitalisierung der Verwaltung (4,2) ist ein weiterer wichtiger Punkte der von der neuen Bundesregierung forciert werden sollte. Der Bund sollte zudem schnell Investitionen umsetzten. Vor allem die Straßeninfrastruktur (4,1) und digitale Infrastruktur (4,1) stehen hier im Fokus der Wirtschaft. Dies sind die zehn wichtigsten Prioritäten, welche aus Sicht der Wirtschaft im Kammerbezirk auf der Agenda der Bundespolitik stehen sollten. Die Wichtigkeit auch weiterer Handlungsfelder sind der Grafik zu entnehmen. Mittelwerte unter drei bezeichnen dabei Maßnahmen, die durch die Unternehmen als unwichtig oder eher unwichtig angesehen werden.
Daten der amtlichen Statistik
Bergbau und verarbeitendes Gewerbe - Januar bis März 2025
Tätige Personen Veränderung in % | Gesamtumsatz in Millionen Euro | Gesamtumsatz Veränderung in % | Umsatz Ausland in Millionen Euro | Umsatz Ausland Veränderung in % |
1,9 | 1.046 | 8,4 | . | . |
0,2 | 119 | 6,6 | 57 | . |
0,8 | 294 | -17,2 | . | . |
-1,3 | 153 | 9,4 | 93 | 15,5 |
-4,5 | 290 | -1,9 | 109 | -3,7 |
-5,6 | 130 | -9,8 | 30 | -21,8 |
-2,4 | 436 | 0,3 | 197 | -4,2 |
-5,8 | 265 | -2,1 | 40 | 3,2 |
-3,5 | 1.149 | 4,3 | 746 | 15,6 |
0,2 | 333 | -20,2 | 84 | -7,5 |
-0,8 | 951 | 8,1 | 465 | -1,5 |
. | . | . | . | . |
-4,3 | 73 | 0,6 | 13 | 13,6 |
8,3 | 38 | 14,5 | . | . |
5,5 | 120 | -5,1 | 26 | -4,4 |
-1,3 | 2.019 | 8,0 | 1.141 | 12,7 |
-3,0 | 2.734 | -7,7 | 692 | 0,6 |
-1,8 | 1.970 | -0,7 | 854 | -4,8 |
-2,1 | 6.723 | -1,3 | 2.686 | 3,5 |
-2,0 | 18.577 | 2,0 | 7.759 | 2,9 |
Hinweis: Monatsbericht für Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten, vorläufige Werte, ausgepunktete Angaben unterliegen der Geheimhaltung.
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Bauhauptgewerbe - Januar bis März 2025
Region | Betriebe Durchschnitt | Tätige Personen Durchschnitt | Tätige Personen Veränderung in % | Gesamtumsatz in Tausend Euro | Gesamtumsatz Veränderung in % | Umsatz je tätiger Person in Euro | Umsatz je tätiger Person Veränderung in % | Auftragseingang in Tausend Euro | Auftragseingang Veränderung in % |
Region Dresden, Stadt | 45 | 3908 | 0,3 | 171207 | -7 | 43809 | -7,3 | 352028 | 38,9 |
Region Oberlausitz/Niederschlesien | 86 | 4637 | 1,2 | 142906 | 9,9 | 30819 | 8,6 | 143226 | -33,7 |
Umlandregion | 85 | 4344 | -2,3 | 160159 | -1,7 | 36869 | 0,6 | 216250 | 0 |
Kammerbezirk Dresden | 216 | 12889 | -0,3 | 474271 | -0,6 | 36798 | -0,3 | 711504 | 3,8 |
Freistaat Sachsen | 589 | 32014 | -0,2 | 1215289 | 4,9 | 37962 | 5,1 | 1820479 | 21,9 |
Hinweis: Monatsbericht für Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten, vorläufige Werte
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Beherbergungsstätten | Campingplätze ausgewählter Reisegebiete - Januar bis März 2025
Reisegebiet | geöffnete Betriebe im März 2025 Anzahl | angebotene Gästebetten im März 2025 Anzahl | Auslastung angebotene Betten Durchschnitt in % | Gästeankünfte in Personen | Gästeankünfte Veränderung in % | Übernachtungen Anzahl | Übernachtungen Veränderung in % | Aufenthalt Durchschnitt in Tagen |
Oberlausitz/Niederschlesien | 305 | 13315 | 20,4 | 92226 | -12,1 | 238459 | -14,4 | 2,6 |
Sächsische Schweiz | 173 | 8367 | 28,3 | 54079 | -15,4 | 205397 | -14,4 | 3,8 |
Sächsisches Elbland | 142 | 7601 | 27,3 | 53959 | -4,8 | 185156 | -1,8 | 3,4 |
Erzgebirge | 369 | 17823 | 35,8 | 175395 | 1,1 | 577647 | -1,1 | 3,3 |
Dresden, Stadt | 174 | 25820 | 32,6 | 375224 | -5,3 | 758001 | -6,2 | 2 |
Freistaat Sachsen | 1754 | 121124 | 31,4 | 1381678 | -5,3 | 3398745 | -8 | 2,5 |
Anmerkung: Nachgewiesen werden Beherbergungseinrichtungen ab 10 Gästebetten bzw. 10 Stellplätzen
Hinweis: Gäste und Übernachtungen einschließlich Campingplätze
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Hinweis: Gäste und Übernachtungen einschließlich Campingplätze
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Die Erhebung fand im IHK-Bezirk Dresden im März/April 2025 statt. An ihr beteiligten sich knapp 500 Unternehmen der Wirtschaftsbereiche Industrie, Bau, Handel, Tourismus, Verkehr und Dienstleistungen mit ca. 28.500 Beschäftigten. Die IHK Dresden dankt allen Unternehmen für ihre Teilnahme an der Umfrage.