Konjunkturbericht für den Kammerbezirk Dresden, Herbst 2025
Lage und Prognosen
Obwohl die Erwartungen der Wirtschaft im Frühjahr etwas weniger pessimistisch gewesen waren als in den beiden Konjunkturumfragen zuvor, verschlechtert sich die Geschäftslage der Gesamtwirtschaft im Kammerbezirk Dresden aktuell wieder. Nur noch ein Drittel der Unternehmen spricht von einer guten Geschäftslage, während 22 Prozent der Firmen ihre wirtschaftliche Situation als schlecht bezeichnen – der höchste Anteil seit Jahresbeginn 2022. 45 Prozent der Betriebe empfinden die aktuelle Geschäftslage als befriedigend. Daraus ergibt sich ein derzeitiger Lagesaldo von 11 Punkten, der damit vier Punkte unter dem Wert der Vorumfrage vom Frühjahr liegt. Vor einem Jahr hatte der Saldo noch bei 16 Punkten gelegen. Der aktuelle Saldowert stellt erneut einen Tiefpunkt nach dem CoronaKnick und den darauffolgenden leichten Auf- und Abwärtsbewegungen dar.
Seit dem Frühjahr trägt vor allem die Entwicklung im Bereich der Industrie und im Groß- und Einzelhandel zur schlechteren Bewertung der Geschäftslage bei. Auch bei den Dienstleistern ist man nicht mehr so zufrieden wie noch im Frühjahr. Positive Impulse für die Beurteilung in der Gesamtwirtschaft kommen dagegen aus der Bauwirtschaft und dem Tourismus/Gastgewerbe. Im Verkehrsgewerbe gibt es dagegen nur eine minimale Verbesserung.
Die Geschäftserwartungen in der Gesamtwirtschaft im Kammerbezirk sind zwar in Bewegung, ändern sich unterm Strich aber nur geringfügig. Der Anteil an Unternehmen der eine Verbesserung in den nächsten Monaten prognostiziert fällt auf geringe 11 Prozent zurück. Allerdings nimmt auch der Teil der Firmen spürbar ab, die mit einer Verschlechterung rechnen. Nur noch ein Viertel der Befragten gibt dies an. Im Frühjahr waren es noch 30 Prozent, ebenso wie vor einem Jahr. Fast zwei Drittel der Betriebe rechnen dagegen mit eine gleichbleibenden Situation, so viele wie seit vier Jahren nicht mehr. Deshalb ist eine mögliche Trendwende nach wie vor nicht zu erkennen, auch wenn der Geschäftslagesaldo zwei Punkte höher steht als vor einem Jahr. Gegenüber der Vorbefragung im Frühjahr verliert er dagegen einen Punkt. Vor allem im Handel und im Tourismus gibt es bei den Prognosen etwas Bewegung. In den anderen Wirtschaftsbereichen ändern sich die Salden nur geringfügiger.
Der IHK-Geschäftsklimaindex, der die Einschätzungen zur aktuellen Lage und zu den Erwartungen in den Unternehmen gleichrangig berücksichtigt, geht wieder etwas zurück. Die deutlich rückläufige Lage trägt mehr dazu bei als die leicht absinkenden Erwartungen. Der Index fällt auf einen Stand von 98 Punkten. Das sind zwei Punkte weniger als in der letzten Umfrage im Frühjahr. Vor einem Jahr hatte der Index bei 99 Punkten gelegen. Es bleibt bei der seit zwei Jahren anhaltenden Seitwärtsbewegung des Index auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
Investition und Beschäftigung, Geschäftsrisiken
Auch wenn ein gutes Viertel der Firmen gar keine Investitionen plant, steigt doch seit Frühjahr der Anteil der expansiven Investitionen geringfügig von 15 auf 17 Prozent an. Im Gegenzug sinkt der Teil der Unternehmen mit verringerten Ausgabenplanungen um einen Prozentpunkt auf 29 Prozent. Damit verbessert sich der Kernsaldo aus steigenden und sinkenden Investitionsplanungen seit Frühjahr von -15 auf -12 Punkte, bleibt aber dennoch deutlich negativ. In allen Wirtschaftsbereichen überwiegen nach wie vor die zurückgehenden Planungen.
Im Handel, im Gast-/ Tourismusgewerbe, im Verkehrsgewerbe sowie leicht in der Industrie verbessert sich der Saldo jedoch im Vergleich zum Frühjahr. Bei den Dienstleistern und im Baugewerbe dagegen rutscht er tiefer ins Minus. Beim Bau ist aber eine deutliche Verbesserung zumindest gegenüber dem Vorjahreswert zu verzeichnen.
Für die kommenden Monate planen 60 Prozent der Unternehmen konstante Beschäftigtenzahlen. Zunehmende Personalplanungen gibt es inzwischen jedoch nur noch bei 13 Prozent der Firmen. Hingegen steigt der Anteil der Betriebe mit erwartetem Mitarbeiterrückgang auf nunmehr 27 Prozent. Der entstehende Saldo von -14 Prozentpunkten ist der negativste Personalplanungs-Wert seit dem CoronaKnick vom Frühjahr 2020.
Die Beschäftigtenplanungen sind zudem in allen Wirtschaftsbereichen per saldo negativ, besonders im Verkehrsgewerbe (-36 Punkte), im Handel (-18 Punkte), in der Industrie (-17 Punkte) sowie im Gast-/Tourismusgewerbe (-16 Punkte). Auch im Dienstleistungsgewerbe ist der Personalplanungssaldo erstmals seit zwei Jahren wieder in den negativen Bereich gerutscht (-4 Punkte). Das größte Risiko für die weitere Geschäftsentwicklung sehen die Unternehmen derzeit in den Arbeitskosten. 63 Prozent der Befragten werden durch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen behindert. 58 Prozent der Firmen warnen vor einer schwächelnden Inlandsnachfrage, womit diese auf Platz drei des Risikoradars steht.
Branchenweise Auswertung der Konjunkturumfrage
- Industrie – Strukturelle Probleme lähmen
Die Geschäftslage in der Industrie im Kammerbezirk hat sich erneut deutlich eingetrübt. Konjunkturelle Schwäche und strukturelle Probleme drücken die Industrie weiterhin in den Krisenmodus. Fast ein Drittel der Industriebetriebe bezeichnet aktuell seine Lage als schlecht. Nur noch ein fast ebenso großer Teil der Firmen spricht von guten Geschäften. Befriedigende Geschäfte vermelden nur noch 43 Prozent der Betriebe.Damit rutscht der Lagesaldo nach einer leichten Aufwärtsbewegung im Laufe dieses Jahres stark ab und mit -1 Punkt sogar in den negativen Bereich. Das war zuletzt in der Hochphase der Corona-Krise im Frühjahr 2020 der Fall (-6 Punkte). Auch gegenüber dem geringen Ergebnis von vor einem Jahr steht der Saldo zwei Punkte schlechter da. Die Auftragseingänge aus dem Inland und dem Ausland nehmen stärker ab als noch im Frühjahr. Dabei ist die Entwicklung bei den Inlandsaufträgen sogar noch ungünstiger als bei den Auslandsaufträgen.Nur sieben Prozent der Firmen verzeichnen im Inland steigende Aufträge, bei 42 Prozent mit Rückgängen. Bei den Auslandsaufträgen stehen 13 Prozent mit Zunahmen einem Anteil von 38 Prozent mit Rückgängen gegenüber. Auch die Umsätze sind per Saldo rückläufig. Ein Blick auf die amtliche Statistik bestätigt diese Aussagen. Für die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes im Kammerbezirk mit 50 und mehr Beschäftigten weist sie für die Monate Januar bis Juli des Jahres ein Minus von 1,7 Prozent beim Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahres Vergleichszeitraum aus. Auch die Auslandsumsätze sind um -0,6 Prozent geschrumpft.Besonders betroffen sind der sonstige Fahrzeugbau (-25,1 Prozent), die Hersteller chemischer Erzeugnisse (-17,9 Prozent) und die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen (-13,2 Prozent). Die Ertragsentwicklung bleibt mit sinkenden Umsätzen bei gleichzeitig steigend Arbeitskosten ungünstig. Mehr als die Hälfte der Unternehmen konstatiert zurückgehende Erträge. Ein Drittel der Industrieunternehmen ist nur zu 70 Prozent oder weniger ausgelastet – ein neuer Höchstwert. Die Beschäftigtenzahlen waren ebenfalls weiterhin rückläufig.Die Geschäftserwartungen geben wenig Anlass, bei der Industrie im Kammerbezirk auf eine unmittelbare Verbesserung der Lage zu hoffen. Zwar bleibt der Prognosesaldo mit -13 Punkten unverändert zum Frühjahreswert und steht zwei Punkte über dem Wert von vor einem Jahr, jedoch schrumpft der Anteil derer, die ein Anziehen der Wirtschaftslage erwarten auf elf Prozent. Knapp ein Viertel der Unternehmen prognostiziert weitere Verschlechterungen. Fast zwei Drittel der Firmen erwarten dagegen eine gleichbleibende Lage.Impulse für eine Trendwende sind daher nicht zu spüren. Die Umsatzerwartungen sind per Saldo mit -15 Punkten weiter negativ. Auch die Konsolidierungen bei den Beschäftigtenzahlen dürften nahezu unvermindert weitergehen. Der Saldo der Investitionsplanungen ist leicht weniger negativ als im Frühjahr, wobei als Investitionsgrund bei fast der Hälfte der Unternehmen, und damit überdurchschnittlich häufig, Rationalisierungen angedacht sind.
- Bauwirtschaft – Lage leicht verbessert
Im Baugewerbe gibt es aktuell einige Änderungen bei der Geschäftslage. Knapp ein Viertel der Betriebe beklagt eine schlechte Lage. Das ist mehr als im Frühjahr (18 Prozent) und vor allen als vor einem Jahr (3 Prozent). Aber der Anteil der Firmen mit guter Lage steigt dagegen wieder auf 41 Prozent. Im Frühjahr waren es nur 27 Prozent, vor einem Jahr jedoch noch 42 Prozent. Der Anteil der Unternehmen mit befriedigender Geschäftslage ist aktuell mit 36 Prozent vergleichsweise niedrig.Daraus ergibt sich ein Geschäftslagesaldo, der mit 18 Punkten spürbar besser ist als in der Vorumfrage im Frühjahr (9 Punkte) aber deutlich unter dem Wert von vor einem Jahr (39 Punkte) liegt. Während die Betriebe des Hochbaus die Lagebeurteilungen nach unten ziehen, kommen aus dem Ausbaugewerbe und vor allem aus dem Tiefbau deutlich positivere Stimmen. Auch nach der Unternehmensgröße sind Unterschiede zu erkennen. Größere Firmen ab 20 Beschäftigten bewerten die Lage besser als die Firmen, welche kleiner sind.Die amtliche Statistik für die Betriebe des Bauhauptgewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten im Kammerbezirk für die Monate Januar bis Juli, weist denn auch einen kleinen Zuwachs der Gesamtumsätze (0,6 Prozent) gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum auf. Dabei stehen auch hier Umsatzrückgänge beim Hochbau in Höhe von -5,3 Prozent Umsatzsteigerungen in Höhe von 1,8 Prozent beim Tiefbau gegenüber. Bei den vorbereitenden Baustellen arbeiten gab es im genannten Zeitraum Steigerungen beim Gesamtumsatz von 6,8 Prozent.Die Ertragsentwicklung im Baugewerbe ist etwas weniger negativ geworden. Immer noch knapp die Hälfte der Baufirmen hat aktuell sinkende Erträge. Mehr als jede fünfte Firma berichtet inzwischen aber wieder über Ertragssteigerungen. Der entsprechende Saldo bleibt deutlich negativ, steigt aber von zuletzt -46 auf -28 Punkte. Auch bei den Auftragseingänge gibt es eine leichte Entspannung. Zwar ist der Saldo weiter rückläufig, aber es gibt wieder mehr Firmen mit zunehmenden Aufträgen (13 Prozent) als im Frühjahr und vor einem Jahr (jeweils 3 Prozent).Bei den Geschäftserwartungen gibt es wenig Bewegung. Im Frühjahr hatten sich die Erwartungen nach mehreren sehr pessimistischen Jahren erstmals auf niedrigem Niveau wieder leicht aufgehellt. Aktuell gibt der Prognosesaldo etwas um drei auf nunmehr -21 Punkte nach, ist damit aber sechs Punkte weniger pessimistisch als noch vor einem Jahr. Der größte Teil der Baubetriebe (69 Prozent) rechnet nicht mit Änderungen in den nächsten Monaten. Die Stagnation bei den Leitzinsen gibt keine Impulse.Die vom Bund geplanten Infrastrukturausgaben und der insbesondere in der Region Dresden steigende Bedarf an Wohnraum sollten aber für eine Reihe von Bauunternehmen Chancen bieten. Die prognostizierte Umsatzentwicklung in der Branche zieht demnach auch wieder etwas an. Bei den Beschäftigtenzahlen dürfte es weiter leichte Rückgänge geben. Die Investitionsplanungen in der Bauwirtschaft sind zwar etwas zurückhaltender als im Frühjahr, aber ambitionierter als vor einem Jahr, auch wenn es sich in den meisten Fällen um Ersatzbeschaffungen handeln dürfte.
- Dienstleistungen - Beschäftigungsaufbau im Stocken
Auch wenn die Dienstleister die Geschäftslage der Gesamtwirtschaft im Kammerbezirk mit ihren Aussagen stützen, sind auch sie von einer leichten Lageverschlechterung betroffen. Der Anteil der Unternehmen mit guter wirtschaftlicher Situation rutscht knapp unter die Hälfte, zugunsten des Anteils der lediglich von befriedigenden Geschäften berichtenden Betriebe. Gleichauf zur Vorumfrage und sogar einen Punkt geringer gegenüber letzten Herbst mit nunmehr 11 Prozent stellt sich der Anteil der von einer schlechten Wirtschaftslage betroffenen dar.Positiv auf das Stimmungsbild bei den Dienstleistern wirken sich die Aussagen der Immobilienwirtschaft, der Finanzdienstleister und der personenbezogenen Dienstleister aus. Durchschnittlich urteilen die Betriebe der Informations- und Kommunikationsdienste. Schwächer bewerten dagegen die unternehmensnahen Dienstleister ihre aktuelle Lage. Im Wirtschaftsbereich kam es zuletzt zu leichten Umsatzrückgängen. Daraus und aus Kostensteigerungen, vornehmlich im Bereich der Arbeitskosten, resultierten vermehrt Ertragsrückgänge.Dennoch gab es in diesem Wirtschaftsbereich noch leichte Zuwächse bei der Beschäftigung. Auch bei den Geschäftserwartungen bleiben die Dienstleister der optimistischste Wirtschaftsbereich. Aber auch hier dominiert ganz klar die Überzeugung, dass unmittelbar kaum wirtschaftliche Änderungen zu erwarten sind. Mehr als zwei Drittel der Befragten gehen davon aus. 14 Prozent der Firmen erwarten zukünftig bessere Geschäfte, während 18 Prozent mit einer Eintrübung rechnen.Der entsprechende Saldo rutscht etwas weiter in den negativen Bereich und steht nun bei -4 Punkten und damit drei Punkte unter den Werten vom Frühjahr und von vor einem Jahr. Bei den Prognosen sind es die Finanz- und die Immobiliendienstleister, die positivere Erwartungen abgeben, während personenbezogene Dienstleister pessimistischer in die Zukunft blicken. Bei den unternehmensnahen Dienstleistern gibt es keinen Unterschied zu den Prognosen des gesamten Wirtschaftsbereiches.Die Umsatzerwartungen der Gesamtbranche gehen deutlich zurück. Während im Frühjahr noch Umsatzzuwächse erwartet wurden, dreht der Saldo nun in den negativen Bereich und steht aktuell bei -9 Punkten. Im Frühjahr waren es noch sieben und vor einem Jahr fünf Punkte. Erstmals seit zwei Jahren sind auch die Personalplanungen rückläufig. Noch vor einem Jahr hatte der Saldo der geplanten Mitarbeiterentwicklung bei 12 Punkten gelegen und im Frühjahr sogar noch einen Punkt höher.Aktuell planen noch 15 Prozent der Firmen mit steigenden Belegschaftszahlen, denen 19 Prozent mit schrumpfenden Planungen entgegenstehen. Der Saldo rutscht also auf -4 Punkte ab. Der Fachkräftemangel steht bei den Dienstleistern nach wie vor in den Top 3 der Geschäftsrisiken, nach den Arbeitskosten und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Auch dies dürfte zu den zurückhaltenden Personalplanungen beigetragen haben.
- Handel - Geschäfte laufen schlecht
Im Handel trübt sich die Geschäftslage aktuell besonders stark ein. Nach einer deutlichen Verbesserung im Frühjahr diesen Jahres rutscht der Lagesaldo nun um 15 Punkte auf -12 Punkte ab. Auch zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr lag der Saldo mit zwei Punkten noch knapp im positiven Bereich. Zwar berichtet immer noch knapp die Hälfte der Händler von befriedigenden Geschäften, jedoch bezeichnet nur noch jeder fünfte Händler die Lage als gut. Denen steht knapp ein Drittel der Händler entgegen, die eine schlechte wirtschaftliche Situation beklagen.Im Einzelhandel (Saldo: -10 Punkte) ist die Lage geringfügig besser als im Großhandel (Saldo: -15 Punkte), wobei es in beiden Sparten etwa gleich stark nach unten ging. Der Rückgang des Lagesaldos beträgt seit dem Frühjahr -16 bzw. -15 Punkte. Die Umsätze sind gesunken, mehr als die Hälfte der Unternehmen berichtet von geschrumpften Umsätzen in den letzten Monaten. Bei den Erträgen sieht es derzeit noch schlechter aus. Zwei Drittel der Händler geben an, dass ihre Erträge zuletzt geringer geworden sind. Beide Entwicklungen haben sowohl im Einzelhandel als auch im Großhandel etwa in gleichem Maße stattgefunden.Auch die Beschäftigtenentwicklung war in den letzten Monaten deutlich rückläufig. Hier war aber der Einzelhandel stärker betroffen als der Großhandel. Die Geschäftserwartungen sind im Gesamthandel zumindest nicht schlechter geworden. Auch hier vergrößert sich der Anteil derer, die keine Veränderungen erwarten, auf 58 Prozent. Positive und negative Ausblicke gehen dagegen in etwa gleichem Maße zurück, so dass der Erwartungssaldo mit -18 Punkten nur einen Punkt besser ist als in der Vorumfrage und zwei Punkte besser als vor einem Jahr.Blickt man in die Sparten, so differenziert sich das Bild etwas. Im Einzelhandel sind die Erwartungen deutlich schlechter. Hier steht der Saldo bei -30 Punkten. Im Großhandel dagegen steigt der Saldo deutlich und erreicht dadurch -4 Punkte. Die Großhändler sind auch weniger pessimistisch was die zu erwartenden Umsätze angeht. Insgesamt erwartet bei den Händlern ein Fünftel steigende und ein reichliches Drittel sinkende Umsatzzahlen.Die Beschäftigungsplanungen im Handel sind auch für die kommenden Monate sehr defensiv. Nur 13 Prozent der Händler rechnen mit Neueinstellungen, ein knappes Drittel dagegen mit Mitarbeiterrückgängen. Dabei ist das Verhältnis im Einzelhandel noch deutlicher auf Rückgang ausgerichtet als im Großhandel.Die Investitionsplanungen im Handel sind dagegen deutlich weniger negativ als noch im Frühjahr und vor einem Jahr. Investitionsmotive sind jedoch vor allem Ersatzbeschaffung (70 Prozent) und Rationalisierung (45 Prozent), was auch mit den zurückhaltenden Personalplanungen korreliert. Damit soll auch dem Hauptgeschäftsrisiko der hohen Arbeitskosten (69 Prozent der Unternehmen nennen dieses Risiko) entgegengewirkt werden.
- Verkehr - Erwartungen bremsen die Branche aus
Die Geschäftslage im Verkehrsgewerbe ändert sich derzeit kaum. Nach einer Verbesserung zu Jahresbeginn und einer Abkühlung im Frühjahr klettert der Lagesaldo aktuell lediglich einen Prozentpunkt. Gegenüber dem Vorjahrswert liegt er vier Punkte tiefer. Wie zuletzt schildern 21 Prozent der Verkehrsunternehmen eine gute Geschäftslage. 18 Prozent dagegen sprechen von schlecht laufenden Geschäften, während 61 Prozent der Firmen zumindest befriedigende Ergebnisse konstatieren.Aktuell sind im Kammerbezirk die Einschätzungen bei den Unternehmen des Güterverkehrs besser als beim Personenverkehr und bei den Unternehmen der Lagerei/Verkehrsdienstleistern. Insgesamt ist die Auftragsentwicklung schlecht. Nur sechs Prozent der Befragten verzeichneten gestiegene Aufträge, fast die Hälfte der Firmen berichtet dagegen von gesunkenen Auftragszahlen. Das ließ auch die Umsätze sinken. Nicht einmal jedes zehnte Unternehmen kann derzeit Umsatzsteigerungen vorweisen, während über die Hälfte der Firmen (55 Prozent) mit Umsatzrückgängen konfrontiert ist.Die Erträge entwickeln sich entsprechend rückläufig. Auch hier ist bei über der Hälfte der Betriebe (58 Prozent) ein Rückgang zu verzeichnen. Die Beschäftigungssituation ist im Verkehrsgewerbe derzeit besonders unter Druck. Nur neun Prozent der Firmen habe in diesem Jahr einen höheren Personalbestand als vor einem Jahr. Bei fast der Hälfte der Unternehmen (44 Prozent) ist er geringer. Der Saldo ist mit -35 Punkten damit der ungünstigste unter den Wirtschaftsbereichen.Auch bei den Geschäftserwartungen im Verkehrsgewerbe gibt es nur wenig Bewegung. Mehr als die Hälfte der Unternehmen erwartet keine Änderungen. Nur sechs Prozent der Befragten rechnen mit einer Besserung der wirtschaftlichen Situation in den nächsten Monaten, während 42 Prozent der Firmen von einer Verschlechterung ausgehen. Der Prognosesaldo von -36 Punkten ist zwar vier Punkte besser als im Frühjahr und sogar 12 Punkte höher als vor einem Jahr, es ist aber wieder der negativste Erwartungssaldo im Vergleich der Wirtschaftsbereiche.Die Umsatzerwartungen sind auch für die nächsten Monate verhalten. Die Hälfte der Verkehrsunternehmen prognostiziert abnehmende Umsätze, nicht einmal jede zehnte Firma erwartet Zunahmen. Auch der Beschäftigungsrückgang dürfte ungebremst weitergehen. Zwar planen gut die Hälfte der Betriebe mit konstanten Belegschaften, aber den 42 Prozent schrumpfenden Personalplanungen stehen nur sechs Prozent an Firmen entgegen, die mit einem Beschäftigungsaufwuchs rechnen. Auch der entsprechende Saldo der Personalplanungen ist mit -36 Punkten der negativste unter den Wirtschaftsbereichen.Die Investitionsplanungen sind hingegen etwas weniger rückläufig als noch im Frühjahr. Leider überwiegt das Investitionsmotiv Ersatzbeschaffung mit 89 Prozent besonders deutlich die Planungen.
- Tourismus - Saison bringt leicht bessere Lage
Nach einem relativ guten Start ins Jahr und einem Rückgang im Frühjahr hat sich im Tourismus die Geschäftslage mit fortschreitender Saison wieder gebessert. Fast ein Drittel der touristischen Betriebe meldet eine gute Geschäftslage. Reichlich jedes fünfte bezeichnet seine aktuelle Situation aber auch als schlecht. Knapp die Hälfte der Unternehmen konstatiert befriedigende wirtschaftliche Geschäfte. Im Ergebnis steigt der Lagesaldo um zwölf auf nunmehr zehn Punkte, bleibt damit aber um zwei Punkte hinter dem Stand von vor einem Jahr zurück.Nach wie vor sind die Unternehmen des Beherbergungsgewerbes am unzufriedensten (Saldo: -10 Punkte). Die amtliche Statistik über Beherbergungseinrichtungen mit mehr als 9 Betten belegt für die Monate Januar bis Juli in den Reisegebieten des Kammerbezirkes bei den Ankünften im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Rückgänge von -4,1 bis -9,2 Prozent. Auch liegen alle Regionen wieder unter den Werten aus dem Vorkrisenjahr 2019. Deutlich besser sieht es derzeit bei den Gastronomen aus (Saldo: 20 Punkte). Noch zufriedener äußern sich die Reisemittler.Insgesamt ist die Branche jedoch von Umsatzrückgängen betroffen. Fast die Hälfte der Firmen berichtet davon, nur knapp ein Viertel konnte die Umsätze in diesem Jahr steigern. Nur bei den Reisemittlern sieht es besser aus, dort stiegen die Umsätze. Da auch die Kosten nicht geringer werden kam es in der Branche bei fast zwei Drittel der Befragten zu Ertragsrückgängen. Arbeitskräftemangel dürfte trotz Saison dazu geführt haben, dass 35 Prozent der Firmen Personal verloren haben, während nur 15 Prozent ihren Personalstamm erweiterten.Fast zwei Drittel der Unternehmen aus dem Bereich Gast-/Tourismusgewerbe geben an, das ihr laufender Geschäftsbetrieb vom Fachkräftemangel behindert bzw. stark behindert wird. Mit Blick auf die kommende Nebensaison trüben sich die Geschäftserwartungen bereits wieder ein. Nur acht Prozent der touristischen Betriebe erwarten eine Lageverbesserung. 29 Prozent hingegen rechnen mit einer Eintrübung in den nächsten Monaten. Auch in diesem Wirtschaftsbereich erhöht sich der Anteil derer, die eine gleichbleibende wirtschaftliche Situation prognostizieren, deutlich auf fast zwei Drittel.Auch hier also keine Aufbruchstimmung. Besonders kritisch sind dabei die Beherberger, während die Gastronomen weniger skeptisch sind. Gedämpft optimistisch blicken dagegen die Reisemittler auf die nächsten Monate. Die Umsatzerwartungen der Brache sind insgesamt weiter rückläufig. Am meisten davon betroffen dürften die Beherbergungsbetriebe sein, aber auch Gastronomen und Reisemittler erwarten eher zurückgehende als steigende Umsätze.Die Sommersaison ist vorüber, entsprechend defensiv sind die Personalplanungen der Branche. Hielten sich bei den Planungen im Frühjahr noch expansive und rückläufige Perspektiven die Waage, so überwiegt nun wieder deutlich der Abbau. Fast ein Viertel der Betrieb ist davon betroffen. Nur acht Prozent der Firmen erwarten Personalzuwächse. Gut zwei Drittel der Unternehmen wollen aber möglichst die Mitarbeiterzahl konstant halten. Einzig die Reisemittler sind mit einem leicht positiven Saldo der Personalplanungen nicht von diesem Szenario betroffen.
Regionale Auswertung der Konjunkturumfrage
- Landeshauptstadt Dresden
In der Stadt Dresden geht es aktuell mit der Geschäftslage deutlich nach unten. Während nur noch 37 Prozent eine gute Lage angeben, erhöht sich der Anteil derer mit schlechter wirtschaftlicher Situation auf fast ein Viertel. Damit ist die Landeshauptstadt aktuell nicht mehr die Region mit den besten Bewertungen im Kammerbezirk. Der Lagesaldo sinkt seit Frühjahr um elf auf nunmehr 14 Punkte. Vor einem Jahr hatte er noch bei 26 Punkten gelegen.Zur Verschlechterung der Geschäftslage in Dresden tragen vor allem das Baugewerbe und der Einzelhandel bei. Aber auch das Verkehrsgewerbe ist unzufriedener als es im Kammerdurchschnitt der Fall ist. Die Dresdner Dienstleister unterscheiden sich in der Lageeinschätzung zwar kaum vom gesamten Kammerbezirk, waren in der Vergangenheit aber zufriedener. Industrie, Großhandel und Gast-/ Tourismusgewerbe sind dagegen leicht positiver in ihrer Einschätzung.Für die Industrie bestätigt die amtliche Statistik eine leicht bessere Entwicklung in Dresden. Bei den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten weist sie für die Monate Januar bis Juli einen Zuwachs von 2,1 Prozent beim Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum aus. Das ist besser als beim Verarbeitenden Gewerbes im Kammerbezirk insgesamt, wo die Statistik -1,7 Prozent Rückgang bescheinigt.Auch die amtliche Statistik des Bauhauptgewerbes für Betriebe mit 20 und mehr tätigen Personen bestätigt die unterdurchschnittlichen Lageurteile der Bauwirtschaft in Dresden. Sie weist für die Stadt Dresden für die Monate Januar bis Juli ein Minus der Gesamtumsätze von -5,9 Prozent aus. Das ist deutlich schlechter als die Entwicklung im Kammerbezirk, die in dem Zeitraum ein Plus von 0,6 Prozent beträgt. Bei den Übernachtungen verzeichnete Dresden laut amtlicher Statistik in den Monaten Januar bis Juli einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von -2,3 Prozent. Dieser ist damit zumindest weniger stark als in Sachsen, der für diesen Zeitraum mit -3,3 Prozent ausgewiesen wird.Auch die Geschäftserwartungen trüben sich leicht ein in der Landeshauptstadt. Dabei vergrößert sich zwar nicht der Anteil der Unternehmen, welche eine schlechtere Prognose abgeben (23 Prozent, nach 25 Prozent im Frühjahr), jedoch Verringern sich die positiven Erwartungen von 21 auf 17 Prozent. Gleichbleibende Entwicklungen werden von 60 statt bisher 54 Prozent der Unternehmen in Dresden prognostiziert. Nach dem deutlichen Absinken der aktuellen Lage ist auch das eine tendenziell weniger positive Aussage.Im Ergebnis verringert sich der Erwartungssaldo von zuletzt -4 auf -6 Punkte. Die Umsatzprognosen trüben sich noch deutlicher ein. Die Beschäftigungsplanungen sind mehrheitlich auf das Halten der Belegschaften ausgerichtet. Der Saldo der diesbezüglichen Planungen rutscht nun aber auch in der Landeshauptstadt leicht in den negativen Bereich und notiert aktuell bei -3 Punkten.
- Umlandregion Dresden (Landkreise Meißen und sächsische Schweiz-Osterzgebirge)
Ganz im Gegensatz zur Entwicklung im Kammerbezirk gibt es im Umland von Dresden eine spürbare Verbesserung der Geschäftslage. Der Lagesaldo aus guten und schlechten Bewertungen steigt im Vergleich zur Vorumfrage um sieben Punkte an und liegt aktuell auch vier Punkte über dem Wert des Vorjahres bei nunmehr 16 Punkten. Damit hat die Region derzeit die knapp besten Zufriedenheitswerte nachdem es im Frühjahr noch deutlich schlechter aussah. Zu den guten Lageeinschätzungen tragen vor allem die besseren Urteile der Dienstleister und der Baubranche bei.Aber auch die Wirtschaftsbereiche Verkehrsgewerbe, Industrie und Einzelhandel sind zufriedener als jeweils im Kammerdurchschnitt. Lediglich der Großhandel und das Gast-/Tourismusgewerbe äußern sich im Dresdner Umland weniger zufrieden als die jeweilige Branche im gesamten Kammerbezirk. Für die Industrie weist die amtliche Statistik eine durchschnittliche Umsatzentwicklung im Vergleich zum Kammerbezirk aus. Mit einem Rückgang der Gesamtumsätze von -1,7 Prozent bei den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten für die Monate Januar bis Juli gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum zeigt sich eine identische Veränderung. Auch im Kammerbezirk beträgt diese -1,7 Prozent. Dabei ist die Entwicklung im Vergleich im Kreis Meißen etwas negativer und im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge etwas weniger negativ.Die amtliche Statistik des Bauhauptgewerbes trägt nicht zur Erklärung der überdurchschnittlichen Zufriedenheit der Bauwirtschaft im Dresdner Umland bei. Sie weist für die Region die schlechtesten Umsatzwerte unter den hier betrachteten Kreisen aus. Bei den Gästeankünften gab es in diesem Jahr Rückgänge. Die amtliche Statistik über Beherbergungseinrichtungen mit mehr als 9 Betten zeigt für die Monate Januar bis Juli einen Schwund von -4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in der Sächsischen Schweiz, im Elbland betrug dieser sogar -9,2 Prozent. Dies dürfte die Lage der touristischen Betriebe belastet haben.Die Geschäftserwartungen im Dresdner Umland bleiben verhalten. Zwar verändert sich der Lagesaldo nur wenig von -14 Punkten im Frühjahr auf nunmehr -16 Punkte. Aber nur noch sieben Prozent der Unternehmen erwarten Verbesserung. Das waren zuletzt noch zehn Prozentpunkte mehr. 70 Prozent der Firmen gehen von einer gleichbleibenden Lage aus, auch hier also kein Aufbruchsignal. Ein knappes Drittel erwartet eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation, dies sind allerdings wieder spürbar weniger als zuletzt und vor einem Jahr.Die Erwartungen sind damit etwas besser als in der Oberlausitz-Niederschlesien aber pessimistischer als in der Landeshauptstadt. Die Umsatzerwartungen bleiben überwiegend skeptisch (Saldo: -16 Punkte). Auch bei der Beschäftigung ist weiter mit Rückgängen zurechnen. Der Saldo aus expansiven und rückläufigen Personalplanungen beträgt -15 Punkte.
- Oberlausitz-Niederschlesien (Landkreise Bautzen und Görlitz)
In der Region Oberlausitz-Niederschlesien verschlechtert sich die Geschäftslage aktuell weiter. Der Lagesaldo geht von zuletzt zehn Punkten auf nunmehr drei Punkte zurück. Auch vor einem Jahr sah es mit neun Punkten noch etwas besser aus. Damit sind die Firmen der Region am wenigsten zufrieden mit ihrer wirtschaftlichen Lage. So geben z. B. die Unternehmen der Industrie negativere Lagebeurteilungen ab als die Branche im Kammerbezirk insgesamt. Diese Tendenz ist auch bei den Firmen der Dienstleister, des Großhandels und des Verkehrsgewerbes zu beobachten.Dagegen äußern sich die Betriebe der Bauwirtschaft, des Einzelhandels und des Gast-/ Tourismusgewerbes etwas besser als im Kammerschnitt. Die geringere Zufriedenheit in der Industrie in der Region wird auch durch die amtlichen Statistik gestützt. Der Rückgang der Gesamtumsätze bei den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten in den Monaten Januar bis Juli gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum beträgt in den zwei Kreisen zusammen -4,2 Prozent. Das ist eine negativere Entwicklung als in den anderen Regionen. Vor allem im industriell deutlich gewichtigeren Kreis Bautzen schlug die Veränderung der Gesamtumsätze mit -5,7 Prozent stärker zu Buche. Der Kreis Görlitz hielt sich mit -1,3 Prozent Umsatzrückgang vergleichsweise gut, auch im Vergleich mit den anderen Kreisen des Kammerbezirkes.Auch die amtliche Statistik des Bauhauptgewerbes für Betriebe mit 20 und mehr tätigen Personen stützt die Aussagen der Konjunkturumfrage zur leicht überdurchschnittlichen Zufriedenheit der Bauwirtschaft in der Region. Sie weist ein Wachstum der Gesamtumsätze für die Monate Januar bis Juli des Jahres von 1,3 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum aus. Auch hier ist im deutlich gewichtigeren Kreis Bautzen ein spürbarer Anstieg (+4,2 Prozent) zu verzeichnen während im Kreis Görlitz (-5,5 Prozent) der Trend umgekehrt ist. Im Kammerbezirk insgesamt sind die Umsätze im Baugewerbe im genannten Zeitraum lediglich um 0,6 Prozent gestiegen.Die etwas überdurchschnittlichen Bewertungen aus dem Gast-/ Tourismusgewerbe lassen sich dagegen nicht mit den Ergebnissen der amtliche Statistik erklären. Die Statistik über Beherbergungseinrichtungen mit mehr als 9 Betten für die Monate Januar bis Juli des Jahres zeigt einen Rückgang in Höhe von -5,0 Prozent bei den Ankünften in der Region im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das ist eine vergleichsweise schwache Entwicklung. Für Sachsen wird insgesamt nur ein Rückgang von -3,4 Prozent ausgewiesen.Bei den Geschäftsprognosen bleibt die Region Oberlausitz-Niederschlesien unverändert skeptisch. Der Saldo verliert im Vergleich zur Vorumfrage lediglich einen Punkt auf nunmehr -21 Punkte, und auch vor einem Jahr hatte der Saldo schon bei -22 Punkten gelegen. Auch hier erkennt man das gleiche Muster. Abnahme der Optimisten, aber auch Rückgang der Pessimisten, dafür Anstieg derer, die keine Veränderungen erwarten, auf in diesem Fall fast zwei Drittel (63 Prozent).Die Umsätze in den nächsten Monaten dürften zurückgehen (Saldo: -21 Punkte) und die Beschäftigtenzahlen gehen in die gleiche Richtung (Saldo: -26 Punkte).
Zusatzfragen
Beschäftigung und Arbeitskosten
Die Abfolge der multiplen Krisen, die auch den Kammerbezirk seit mehreren Jahren in eine schwierige konjunkturelle Situation gebracht haben, sowie die strukturellen Probleme der deutschen Wirtschaft wirken sich inzwischen auch auf den Arbeitsmarkt aus. Inzwischen ist ein bestehender Beschäftigungsrückgang zu erkennen und auch die Planungen für die künftigen Personalentwicklungen sind in allen Branchen rückläufig. Trotz dadurch freigesetzter Arbeitskräfte ist jedoch weiterhin ein Fachkräftemangel zu verzeichnen, welcher zwar nicht mehr so stark im Vordergrund steht, jedoch nach wie vor vorhanden ist.
39 Prozent der befragten Firmen haben derzeit keinen Personalbedarf. Das waren vor zwei Jahren nur knapp ein Drittel. 42 Prozent der Unternehmen jedoch können offene Stellen derzeit längerfristig nicht besetzen. Im Herbst 2023 gaben dies noch über die Hälfte der Unternehmen an. 19 Prozent haben keine Probleme bei der Stellenbesetzung. Das berichteten vor zwei Jahren nur 14 Prozent der Befragten. Insofern hat sich zwar die Lage leicht entspannt. Angesichts der Zahlen besteht das Fachkräfteproblem jedoch nahezu unverändert weiter.
Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil unbesetzter Stellen in der Bauwirtschaft und im Gastgewerbe/Tourismus. Weniger groß ist der Anteil bei den Händlern. Die Industrie, das Verkehrsgewerbe und die Dienstleister liegen mit jeweiligen Anteilen um die 40 Prozent an längerfristig personalsuchenden Unternehmen im Mittelfeld. Es ist offensichtlich: Trotz rückläufiger Personalplanungen fehlen in allen Branchen nach wie vor zahlreiche qualifizierte Mitarbeiter.
Dabei werden vor allem Personen mit dualer Ausbildung von 55 Prozent der Unternehmen gesucht. Mangel besteht auch an Fachwirten, Meistern o. ä., die von mehr als einem Drittel der Firmen gesucht werden. Ein knappes Drittel der Firmen bemüht sich derzeit erfolglos um (Fach-)Hochschulabsolventen. Aber selbst ungelerntes Personal steht in einem Viertel der Unternehmen nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung.
Dabei handelt es sich in der Mehrzahl der Fälle um 2-3 unbesetzte Stellen in den jeweiligen Unternehmen (bei der Hälfte der Betroffenen), bei knapp einem Drittel der erfolglos Personal-Suchenden geht es um lediglich eine zu besetzende Stelle. Jedes fünfte Unternehmen mit langfristig unbesetzten Stellen sucht mehr als vier neue Arbeits- bzw. Fachkräfte. Unbesetzte Stellen führen bei fast zwei Dritteln (61 Prozent) der Betroffenen zu einer Mehrbelastung der vorhandenen Belegschaft und bei über der Hälfte (58 Prozent) zu steigenden Arbeitskosten. 43 Prozent sind derart in ihrer Geschäftstätigkeit eingeschränkt, dass sie ihr Angebot einschränken oder Aufträge ablehnen müssen oder verlieren.
Zur Steigerung der Arbeitskosten trägt auch die geplante weitere Erhöhung des Mindestlohnes bei. Zwar beschäftigt nur ein gutes Viertel der Unternehmen Mitarbeiter zum Mindestlohn und muss diesen demzufolge erhöhen, jedoch werden 59 Prozent der Firmen (auch) den Lohn für höhere Lohngruppen erhöhen müssen. Ein fast ebenso großer Anteil (57 Prozent) wird seinerseits die Preise erhöhen, was eine weitere Kostensteigerung im nachfolgenden Verlauf nach sich zieht.
Daten der amtlichen Statistik
Bergbau und verarbeitendes Gewerbe - Januar bis Juli 2025
| Wirtschaftszweig/Region | Betriebe Durchschnitt | Tätige Personen Durchschnitt | Tätige Personen Veränderung in % | Gesamtumsatz in Mio. EUR | Gesamtumsatz Veränderung in % | Umsatz Ausland in Mio. EUR | Umsatz Ausland Veränderung in % |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| H. v. Nahrungs- u. Futtermitteln | 33 | 5.901 | 3,2 | 2.295 | 6,6 | . | . |
| H. v. Papier, Pappe u. Waren daraus | 13 | 1.781 | -2,3 | 272 | -0,8 | . | . |
| H. v. chemischen Erzeugnissen | 13 | 2.964 | 0,4 | 748 | -17,9 | . | . |
| H. v. pharmazeutischen Erzeugnissen | 10 | 2.565 | -1,2 | 333 | 9,8 | 191 | 13,4 |
| H. v. Gummi- u. Kunststoffwaren | 40 | 5.808 | -4,1 | 691 | -0,4 | 262 | -4,2 |
| H. v. Glas u. Glaswaren, Keramik, Verarb. v. Steinen u. Erden | 26 | 3.825 | -6,1 | 361 | -6,6 | 88 | -16,6 |
| Metallerzeugung u. -bearbeitung | 18 | 5.106 | -2,2 | 1.024 | 1,8 | 461 | - |
| H. v. Metallerzeugnissen | 72 | 7.085 | -4,1 | 654 | -2,6 | 94 | 4,8 |
| H. v. DV-Geräten, elektronischen u. optischen Erzeugnissen | 44 | 14.640 | -3,5 | 2.582 | -0,5 | 1.550 | 7,0 |
| H. v. elektrischen Ausrüstungen | 30 | 5.912 | -1,9 | 977 | -13,2 | 204 | -3,6 |
| Maschinenbau | 83 | 16.265 | -0,7 | 2.250 | -1,3 | 1.276 | -9,0 |
| H. v. Kraftwagen u. Kraftwagenteilen | 13 | . | . | . | . | . | . |
| Sonstiger Fahrzeugbau | 6 | 4.547 | -2,8 | 873 | -25,1 | 390 | . |
| H. v. Möbeln | 14 | 1.843 | -3,7 | 162 | -2,3 | 29 | 5,6 |
| H. v. sonst. Waren | 16 | 1.901 | 9,1 | 95 | 15,9 | . | . |
| Rep. und Installation v. Maschinen u. Ausrüstungen | 21 | 2.251 | 8,8 | 293 | 14,7 | 59 | 68,8 |
| Verarbeitendes Gewerbe | 497 | . | . | . | . | . | . |
| Dresden, Stadt | 114 | 28.337 | -1,7 | 4.529 | 2,1 | 2.544 | 3,6 |
| Region OL/NS | 116 | 21.725 | -3,69 | 3.236 | -0,9 | 1.645 | 6,85 |
| Umlandregion | 113 | 22.177 | -1,00 | 3.228 | -4,9 | 1.480 | -8,29 |
| Kammerbezirk Dresden | 501 | 96.224 | -2,0 | 15.942 | -1,7 | 6.287 | -0,6 |
| Freistaat Sachsen | 1.263 | 235.417 | -2,4 | 43.401 | - | 18.349 | -0,1 |
Hinweis: Monatsbericht für Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten, vorläufige Werte, ausgepunktete Angaben unterliegen der Geheimhaltung.
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Bauhauptgewerbe - Januar bis Juli 2025
| Region | Betriebe Durchschnitt Anzahl | Tätige Personen Durchschnitt Anzahl | Tätige Personen Veränderung in % | Gesamtumsatz in TEUR | Gesamtumsatz Veränderung in % | Umsatz je tätiger Person in EUR | Umsatz je tätiger Person Veränderung in % | Auftragseingang in TEUR | Auftragseingang Veränderung in % |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Dresden, Stadt | 45 | 3.928 | 0,6 | 501.071 | -5,9 | 127.555 | -6,4 | 605.662 | 23,5 |
| Region Oberlausitz/Niederschlesien | 85 | 4.657 | 1,1 | 442.995 | 1,3 | 95.125 | 0,1 | 399.885 | -13,9 |
| Umlandregion | 85 | 4.368 | -2,2 | 501.004 | 7,4 | 114.699 | 9,8 | 561.030 | 2,2 |
| Kammerbezirk Dresden | 215 | 12.953 | -0,2 | 1.445.069 | 0,6 | 111.564 | 0,8 | 1.566.578 | 4,2 |
| Freistaat Sachsen | 587 | 32.076 | -0,2 | 3.567.845 | 1,8 | 111.232 | 2,0 | 3.799.659 | 6,6 |
Hinweis: Monatsbericht für Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten, vorläufige Werte
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Beherbergungsstätten | Campingplätze ausgewählter Reisegebiete - Januar bis Juli 2025
| Reisegebiet | geöffnete Betriebe im Juli 25 | angeb. Gästebetten im Juli 25 | Auslastung angeb. Betten Durchschnitt in % | Gästeankünfte in Personen | Gästeankünfte Veränderung in % | Übernachtungen Anzahl | Übernachtungen Veränderung in % | Aufenthalt Durchschnitt in Tagen |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Oberlausitz/Niederschlesien | 352 | 14.881 | 30,7 | 407.746 | -5,0 | 1.126.840 | -3,7 | 2,8 |
| Sächsische Schweiz | 228 | 9.946 | 42,7 | 271.921 | -4,1 | 953.373 | -2,0 | 3,5 |
| Sächsisches Elbland | 150 | 7.752 | 33,5 | 186.040 | -9,2 | 578.785 | -4,7 | 3,1 |
| Erzgebirge | 376 | 18.536 | 36,3 | 451.463 | 0,9 | 1.437.588 | -0,5 | 3,2 |
| Dresden, Stadt | 174 | 25.800 | 43,3 | 1.151.167 | -4,8 | 2.399.000 | -2,3 | 2,1 |
| Freistaat Sachsen | 1.907 | 127.339 | 39,0 | 4.339.596 | -3,4 | 10.829.000 | -3,3 | 2,5 |
Anmerkung: Nachgewiesen werden Beherbergungseinrichtungen ab 10 Gästebetten bzw. 10 Stellplätzen
Hinweis: Gäste und Übernachtungen einschließlich Campingplätze
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Hinweis: Gäste und Übernachtungen einschließlich Campingplätze
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Die Erhebung fand im IHK-Bezirk Dresden im September 2025 statt. An ihr beteiligten sich über 600 Unternehmen der Wirtschaftsbereiche Industrie, Bau, Handel, Tourismus, Verkehr und Dienstleistungen mit fast 30.000 Beschäftigten. Die IHK Dresden dankt allen Unternehmen für ihre Teilnahme an der Umfrage.