Hinweise zum praktischen Teil der Prüfung nach der Ausbilder-Eignungsverordnung

Wir geben Ihnen einen Überblick über den praktischen Teil der Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO). Die Ausbilder-Eignungsverordnung regelt die Voraussetzungen, um als Ausbilder tätig zu werden. Der praktische Teil der Prüfung besteht aus der Präsentation oder der praktischen Durchführung einer Ausbildungssituation, gefolgt von einem Fachgespräch. Wir bieten eine umfassende Hilfestellung für angehende Ausbilder zur erfolgreichen Absolvierung des praktischen Teils der AEVO-Prüfung.

Umfang

Die Ausbildereignungsprüfung laut AEVO § 4, Absatz 3 vom 21.01.2009 umfasst einen schriftlichen Teil und einen praktischen Teil. Den praktischen Teil können Sie
  • als Präsentation einer typischen Ausbildungssituation oder
  • als praktische Durchführung einer typischen Ausbildungssituation
gestalten.
In einem Fachgespräch sind danach die Auswahl und Gestaltung der Ausbildungssituation zu erläutern.
Die Dauer der praktischen Prüfung beträgt insgesamt höchstens 30 Minuten. Für die von Ihnen vorzubereitende Präsentation oder praktische Durchführung sind 15 Minuten Aktionszeit zu planen.

Pädagogische Vorbereitung auf die praktische Prüfung

Für die Präsentation oder praktische Durchführung einer Ausbildungssituation können maximal 50 Punkte erreicht werden.


Präsentation einer Ausbildungssituation

Ihre Entscheidung für eine Präsentation kann dann sinnvoll sein, wenn aufgrund des inhaltlichen und zeitlichen Umfanges der gewählten Ausbildungssituation, der geplanten Herangehensweise, der Methodenwahl, der erforderlichen Ausbildungsmittel, die praktische Durchführung nicht oder nur eingeschränkt erfolgen kann (z. B. bei Planung oder Durchführung eines Projektes, selbstständige Erarbeitung von Lerninhalten mit Leittexten, Beurteilungsgespräche).

Praktische Durchführung einer Ausbildungssituation

Die praktische Durchführung zu wählen, kann dann sinnvoll sein, wenn ein verhältnismäßig einfaches Lernziel, z. B. das Erlernen von Grundfertigkeiten oder eine andere, in sich geschlossene typische Ausbildungssituation (z. B. Beurteilungsgespräch) durchgeführt wird. In jedem Fall führt der Ausbilder, unter Berücksichtigung seiner berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse, praxisnah durch die jeweilige Situation.

Organisatorische Vorbereitung auf die praktische Prüfung

Für die praktische Prüfung erstellen Sie eine sachliche und zeitliche Ablaufplanung der betrieblichen Ausbildungssituation. Diese ist mit ausgefülltem Deckblatt der IHK Dresden zu versehen und sollte 5 Seiten nicht überschreiten. Diese Ausarbeitung geben Sie in dreifacher Ausfertigung am Tag der praktischen Prüfung beim Prüfungsausschuss ab. Eine gültige Verordnung Ihres Berufes (Ausbildungsverordnung) ist ebenfalls abzugeben.
Um einen reibungslosen Ablauf der Prüfung zu gewährleisten, sollten Sie sich ca. 20 Minuten vor Prüfungsbeginn am Prüfungsort/Prüfungsraum einfinden.
Im Prüfungsraum stehen Ihnen zur Verfügung: Overhead-Projektor, Beamer bzw. Großwandbildschirm, Whiteboard, Tafel/Flipchart, Stifte, Tische und Stühle sowie 220-V-Elektroanschlüsse Weitere Hilfsmittel können für die Präsentation oder der praktischen Durchführung einer Ausbildungssituation mitgebracht werden.
Hinweis: Der Beamer im Haus G besitzt nur einen VGA-Anschluss. Es wird keine Garantie für das Harmonieren der Hardware übernommen, bringen Sie daher Ihre Präsentation in Papierform mit.
Bitte beachten Sie, dass ein Onlinezugang zur Prüfung nicht genutzt werden darf.

Ablauf

Präsentation einer Ausbildungssituation

Dauer: 15 Minuten
Ihre Präsentation soll frei gehalten werden und ist ein mediengestützter Vortrag über die Planung, Durchführung und Kontrolle der gewählten berufstypischen Ausbildungssituation. Sie sollen pädagogische Zusammenhänge Ihrer betrieblichen Ausbildungssituation erläutern und begründen. Diese Präsentation ist in Einleitung, Hauptteil und Schlussbemerkung zu gliedern. Sie können sich auf folgende möglichen Bewertungsschwerpunkte einstellen:
  • Vortrag sachlogisch gliedern (strukturieren)
  • effektiver und sinnvoller Medieneinsatz
  • Blickkontakt, Ausdruck, Auftreten
  • Erläuterungen und Begründungen zur Planung der Ausbildungssituation, insbesondere pädagogische, soziale und organisatorische Aspekte
  • Förderung des Lernprozesses
  • Realisierung der Ausbildungsziele
  • Aktivierung des/der Auszubildenden
  • Erfolgskontrollen und -sicherung
  • Nachbereitung

praktische Durchführung einer Ausbildungssituation

Dauer: 15 Minuten
Die praktische Durchführung der geplanten Ausbildungssituation wird in der vorgegebenen Zeit von 15 Minuten so praxisnah wie möglich simuliert. Dabei übernehmen Sie die aktive Rolle des Ausbilders. Für die Rolle des Auszubildenden müssen Sie die Person selbst mitbringen. Sie können sich auf folgende möglichen Bewertungsschwerpunkte einstellen:
  • pädagogische, soziale und organisatorische Aspekte
  • Förderung des Lernprozesses
  • situationsgerechte Führung
  • Aktivierung der/des Auszubildenden
  • Erfolgskontrollen und -sicherung,
  • Einsatz der Ausbildungsmittel und -unterlagen (Medieneinsatz)
  • Abschluss, Nachbereitung
  • Ausblick auf weiteren Ausbildungsverlauf…
  • Vorbildwirkung des Ausbilders, Blickkontakt, Ausdruck, Führungsstil

Fachgespräch zur Präsentation oder zur praktischen Durchführung

Dauer: 15 Minuten, maximal 50 Punkte
Im Anschluss an die Präsentation oder Durchführung wird ein Fachgespräch von ca. 15 Minuten geführt. In diesem sollen Sie die Auswahl und Gestaltung der Ausbildungssituation begründen/erläutern. Hierbei sollen Sie unter Beweis stellen, dass Sie die gewählte Situation in einem Gesamtzusammenhang einordnen und Ihre Vorgehensweise unter berufs- und arbeitspädagogischen Gesichtspunkten begründen können.