Welser Profile feiert Jubiläum
Das mehr als 360 Jahre alte österreichische Unternehmen hat in der Gemeinde ein festes Standbein. Rund 1.000 Gäste würdigen mit einer großen Feier im Werk das Engagement von Wolfgang Welser – und all jener, die den Standort mit aufgebaut haben.
Als Wolfgang Welser von den Moderatoren an diesem Abend begrüßt wird, erhebt sich spontan der gesamte Saal, um ihm langapplaudierend Respekt zu zollen. Rund 1.000 Menschen, die hier zum Feiern des Jubiläums von 25 Jahren Welser Profile Deutschland GmbH zusammengekommen sind, würdigen die Leistung des Mannes, der all dies damals möglich gemacht hat. Denn es war Wolfgang Welser, der vor 25 Jahren das Potenzial des Standorts Bönen erkannt und dann entschieden hatte, für das mehr als 360 Jahre alte österreichische Traditionsunternehmen in Bönen neue Produktionskapazitäten zu schaffen. Das Gewerbegebiet der Gemeinde bot nicht zuletzt eine hervorragende logistische Ausgangslage für Kunden aus dem nord und westeuropäischen Raum.
Übernahme zweier Betriebe samt Belegschaft
Welser übernahm zwei bestehende Betriebe vor Ort mit alten, in die Jahre gekommenen Fabrikhallen, um hier etwas Neues aufzubauen. Und zwar gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieser Betriebe. „Die alten Hallen, die wir haben abreißen lassen, waren mir niemals wichtig. Wichtig waren immer die Menschen. Ihr Wissen. Und ihr Können. Sie alle wollten wir für Welser Profile gewinnen, und das war richtig so!“
Wulf-Christian Ehrich (r.), stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer, überreicht Wolfgang Welser (2. v. r.) die Jubiläumsurkunde für 25 Jahre Welser Profile in Bönen. Ehefrau Brigitte Welser und Sohn Andreas Welser freuen sich mit ihm.
Rund 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt die Welser Profile Deutschland GmbH im Werk Bönen
Riesenparty zum Jubiläum: Etwa 1.000 Gäste feierten in einer der Werkhallen.
Wenig später tritt der Senior auf die Bühne, um Worte des Dankes zu hören von alten Weggefährten und auch nachfolgenden Generationen. Doch gleich darauf winkt er energisch ab. „Was ist denn schon groß mein Beitrag?“, fragt er. „Wenn ich hier stehe und diesen Dank entgegennehmen soll, dann tue ich das im Namen all der Menschen, die in Bönen für Welser Profile arbeiten und gearbeitet haben. Ohne sie würde ich nicht hier stehen.“ Es ist ihm deutlich anzumerken, dass es ihm mit jedem dieser Worte ernst ist.
Traditionsunternehmen begann als Pfannenschmiede
Viel erfährt man an diesem Abend über die Geschichte des Standorts Bönen und darüber, was das österreichische Traditionsunternehmen ausmacht. Im österreichischen Ybbsitz begann die Geschichte anno dazumal mit einer Pfannenschmiede. Seinen Hauptsitz hat das Unternehmen auch heute noch in Ybbsitz. Doch ist es nun, viereinhalb Jahrhunderte später, ein hochmoderner Hersteller von Profilen – mit einem Technologiezentrum, Produktionsstandorten in Österreich, Deutschland und den USA sowie Verkaufsniederlassungen weltweit.
Wolfgang Welser ist Gesellschafter der Welser Profile Beteiligungs GmbH und zudem Gesellschafter und Geschäftsführer der JWW GmbH – die Managementgesellschaft der Josef und Waltraud Welser Privatstiftung. Seine Söhne sind fest eingebunden: Thomas Welser ist CEO der Werke Valley City (USA) und verantwortet Stahlmanagement, Stakeholder Management, Arbeits- & Gesundheitsschutz. Andreas Welser ist ebenfalls verantwortlich für Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie die Gebäudeverwaltung. Zudem ist er erster Ansprechpartner für regionale Behörden und Interessensvertreter. Darüber hinaus engagiert er sich als Mitglied der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund.
Ein besonderer Geist
Es ist ein besonderer Geist, der das Traditionsunternehmen auszeichnet – und er ist auch an diesem Abend zu spüren. Als in dem Kurzfilm, der die Geschichte des Standorts Bönen nachzeichnet, einige Mitarbeiter der ersten Stunde zu Wort kommen, brandet von hinten im Saal spontan Jubel auf: Andere Kolleginnen und Kollegen haben „alte Mitstreiter“ erkannt und freuen sich, dass sie im Film gewürdigt werden.
In einer der großen Hallen von Welser Profile wurden lange Tischreihen aufgestellt, zwischen denen Dutzende Servicekräfte hin und her huschen, um die Gäste mit Getränken zu versorgen. Aus Österreich wurden Rentnerinnen und Renter sowie Familienangehörige mit dem Reisebus nach Bönen gebracht, damit sie mitfeiern können. Nachwuchskräfte in Bönen haben für die Chefetage einen eigenen Welser-Flipper gebaut, den sie stolz präsentieren.
Im Laufe des Abends zieht er viele neugierig-neidvolle Blicke auf sich. „Hätt’ ich auch gern bei uns stehen – stärkt sicher auch bei uns den Spirit“, scherzt der Geschäftsführer eines Unternehmens in der Nachbarschaft.
Umfassender Transformationsprozess
Seit dem ersten Spatenstich wurde die Welser Profile Deutschland GmbH stetig erweitert. Neue Hallen, moderne Logistikflächen sowie Investitionen in Automatisierung und Digitalisierung haben aus dem Standort Bönen ein starkes Werk innerhalb der Unternehmensgruppe gemacht. Heute arbeiten hier rund 850 der weltweit rund 2.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon etwa 80 Auszubildende in fünf verschiedenen Metallerlehrberufen.
Vor gut sieben Jahren hat Thomas Welser einen Transformationsprozess initiiert. Darin ging es nicht nur um die strategische Ausrichtung, sondern auch um die Unternehmenskultur. Das Ziel die gesamte Unternehmensgruppe weiterhin zukunftsfähig zu halten, an neue Bedingungen anzupassen und vor allem auch zu erörtern, wie die Potenziale von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch besser gefördert werden können. Rund 600 Beschäftigte aus Österreich und Deutschland haben freiwillig daran teilgenommen und zusammen das „Welser-Rückgrat“ entwickelt, das einen Orientierungsrahmen für Werte, Vision und Zusammenarbeit bieten soll. Für Julian Hatbauer, Mitglied des Management Teams, prägen die Unternehmenswerte den Umgang miteinander und auch mit externen Partnern: „Für uns sind sie die Basis für nachhaltige Marktführerschaft.“