IHK-Service

IHK antwortet mit breitem Beratungsangebot auf Verunsicherung durch US-Zollpolitik

Die aktuelle Zollpolitik der Vereinigten Staaten trifft die hessische Wirtschaft und die Region Südhessen besonders. Nach Angaben des Statistischen Landesamts exportieren hessische Unternehmen in kein anderes Land mehr Waren als in die USA. Daher gibt die IHK Darmstadt gemeinsam mit anderen IHKs ihren Mitgliedsunternehmen zahlreiche Informations- und Serviceangebote rund um das Thema Zollpolitik an die Hand. Trotz einer angekündigten Pause für die Reziprokzölle bleibt die Verunsicherung.

Pressemeldung vom 10. April 2025

Der Export aus Hessen in die Vereinigten Staaten machte 2024 rund 11,7 Prozent des Warenwerts (9,3 Milliarden Euro) insgesamt aus. Chemische und pharmazeutische Produkte nehmen dabei mit einem Volumen von 4,2 Milliarden Euro einen Spitzenwert ein. Auch Maschinen mit einem Wert von 1,0 Milliarden Euro gehören zu den gefragten hessischen Produkten.
Präsident Trump hat angekündigt, die am 9. April 2025 erlassenen Pauschalzölle (Reziprokzölle) für Produkte auf importierte Waren für viele Länder, außer für China, für 90 Tage (Stand 10. April 2025) auszusetzen. Ohnehin waren zunächst keine Zölle auf Kupfer, Pharmazeutika, Halbleiter, Holzwaren, bestimmte kritische Mineralien sowie Energie und Energieprodukte erhoben worden (Liste der Ausnahmen (3.April 2025).

Andere Zölle bleiben

Für die Automobil- und Stahlindustrie gibt es jedoch keine Erleichterungen: Für importierte Autos gelten seit dem 3. April 2025 nach wie vor Zusatzzölle von 25 Prozent. Ab 3. Mai folgen Zusatzzölle auf in die USA eingeführte Autoteile. Und in Kraft sind seit dem 12. März die Zusatzzölle von 25 Prozent auf Eisen- Stahl- und Aluminiumerzeugnisse. Sie addieren sich nicht auf die nun ausgesetzten Pauschalzölle, die für die EU angewendet werden sollten, aber auf die bisherigen „normalen“ Drittlandszölle.
Im Jahr 2024 führte Hessen Fahrzeuge, Fahrzeugteile und -zubehör im Wert von 389,9 Millionen Euro in die USA aus. Das entspricht einem Anteil von 4,8 Prozent an allen hessischen Fahrzeug-Exporten. Noch schwerer wiegen die hessischen Exporte in die USA von Eisen- und Metallwaren, darunter auch Vor- und Enderzeugnisse aus Aluminium und Stahl: 11,1 Prozent der Gesamtexporte (Warenwert: 435,2 Millionen Euro) gehen in die USA.

Beratung und Veranstaltungen

„Wir sehen aktuell starke Verunsicherungen unserer Mitgliedsunternehmen hinsichtlich der Folgen der neuen US-amerikanischen Zollpolitik“, sagt IHK-Außenhandelsexperte Axel Scheer. „Daher bieten wir unseren Mitgliedsunternehmen eine Vielzahl an immer wieder aktualisierten Informationen an.“
Auf die Fragen „Worauf sollten Vertriebs- und Zollexperten jetzt besonders achten?“, Ist der Warenwert in der Handelsrechnung korrekt angegeben?“, „Welchen Ursprung hat die Ware?“ oder „Welche Dokumente sind zwingend erforderlich?“ gibt das Außenwirtschaftsportal der hessischen IHKs eine Antwort.
  • Unter der Website des Außenwirtschaftsportals Hessen finden sich aktuelle Daten und Analysen sowie viele praktische Hinweise für exportierende Unternehmen. Die Informationen werden fortlaufen aktualisiert: https://weltweit-erfolgreich.de/hessen
  • Zur aktuellen Situation bieten die hessischen IHKs ein kostenloses „Webinar USA: Das Nordamerikageschäft im Zeichen der Zölle - Update aus Washington“ am 24. April von 15 bis 16 Uhr an. Referentin ist Stephanie Harwood, Policy Managerin im Verbindungsbüro von BDI und DIHK in Washington.
  • Unternehmen, die aktuell darüber nachdenken, in den USA zu gründen, erhalten in einem zweitägigen „Bootcamp“ mit der AHK Chicago die wichtigsten Informationen. Unternehmen aus Hessen zahlen nur 50 Prozent der Teilnahmegebühr: US-Market Entry Bootcamp Frankfurt
  • Fragen zu dem Thema beantwortet auch Axel Scheer, Teamleiter Außenhandel der IHK Darmstadt, unter 06151 871-1252; axel.scheer@darmstadt.ihk.de
Patrick Körber
Geschäftsbereichsleiter, Pressesprecher
Bereich: Kommunikation und Marketing