
Sperrung der Zeller Brücke verursacht immensen wirtschaftlichen Schaden
Drei Viertel der Unternehmen im Einzugsgebiet der B45 im Odenwald sind von der Sperrung der Zeller Brücke auf der B45 betroffen. Das ergibt eine aktuelle Umfrage der IHK Darmstadt unter rund 2.400 Unternehmen. Das zeigt, wie bedeutend die Brücke für den Verkehr im Odenwald ist. Mit zum Teil schweren Folgen: Von unter 1.000 bis zu 20.000 Euro Umsatzverlust pro Woche gehen Unternehmen aus. Daher fordert die IHK Darmstadt einen Neubau in Rekordzeit.
Pressemeldung vom 22. Mai 2025
Dr. Daniel Theobald, Geschäftsbereichsleiter Unternehmen und Standort.
„Die B45 ist die Lebensader, aber leider auch die Achillesferse des Odenwaldkreises“, sagt Dr. Daniel Theobald, Geschäftsbereichsleiter für Unternehmen und Standort der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar. „Wir können uns beim Neubau der Brücke keinen Tag Verzögerung leisten“, mahnt er. Eine Umfrage unter mehr als 2.400 Unternehmen, die ihren Betrieb im Einzugsgebiet der Zeller Brücke haben, unterstreicht den Handlungsdruck: 73 Prozent sind von der Sperrung betroffen und 45 Prozent der Befragten sogar stark bis sehr stark betroffen. So klagen 57 Prozent der Betriebe über Probleme mit der Logistik, und fast die Hälfte (45 Prozent) geben an, dass sie nur noch schwer von Kunden zu erreichen sind. „Für viele Unternehmen wird das wirtschaftlich eng, wenn massive Umsatzverluste drohen. Kunden, die verloren gehen, sind nur sehr schwer zurückzugewinnen“, so Theobald. „Noch sind die tatsächlichen wirtschaftlichen Schäden für die allermeisten befragten Unternehmen schwer abzuschätzen und gehen weit auseinander. Von weniger als 1.000 Euro bis mehr als 20.000 Euro pro Woche reicht die Spanne bei den Mehrkosten für Logistik. Bei den Umsatzeinbußen sieht es ähnlich aus.“
Die B45 ist die Lebensader, aber leider auch die Achillesferse des Odenwaldkreises.Dr. Daniel Theobald
Auch die Arbeitgeberattraktivität leidet unter der erschwerten Erreichbarkeit. Ein Viertel der Beschäftigten hat durch die Sperrung der Brücke eine 30 bis 60 Minuten längere Anfahrt als bisher. Die Hälfte der Mitarbeitenden braucht nun 15 bis 30 Minuten länger zur Arbeit.
„Mit Blick auf den Neubau der Brücke wünschen wir uns ein bisschen Italien für den Odenwald“, erinnert Theobald an den Brückenneubau in Genua, der in Rekordzeit gestemmt wurde. „Alles, was an Bürokratieabbau und Vereinfachungen auf Bundes- und Landesebene zuletzt versprochen wurde, muss beim Neubau der Brücke eingelöst werden“, so der IHK-Mobilitätsexperte. Zunächst müsse die Brücke schnellstmöglich abgerissen werden, damit der Pendlerverkehr über die Odenwaldbahn wieder im Normalbetrieb abgewickelt werden kann. Ferner fordert die IHK Darmstadt ein weitgreifendes Informationsmanagement und Verkehrsleitsystem, das sicherstellt, dass Unternehmen, Kunden, Mitarbeitende sowie die breite Öffentlichkeit die Umleitungsstrecken beziehungsweise Anfahrtswege kennen und nachvollziehen können.
Alles, was an Bürokratieabbau und Vereinfachungen auf Bundes- und Landesebene zuletzt versprochen wurde, muss beim Neubau der Brücke eingelöst werden.Dr. Daniel Theobald
„Es braucht jetzt einen belastbaren Gesamtfahrplan der Baumaßnahme, damit alle wissen, worauf sie sich einstellen müssen und wie es weitergeht “, so der IHK-Geschäftsbereichsleiter.
Von 2.416 angeschriebenen Unternehmen haben sich 512 Betriebe rückgemeldet. Das entspricht einer überdurchschnittlichen Rücklaufquote von 21,2 Prozent. Befragt wurden die am meisten betroffenen Betriebe entlang der B45 (Groß-Umstadt, Otzberg, Bad-König, Breuberg, Brombachtal, Erbach, Höchst, Michelstadt, Mossautal, Oberzent).
Kontakt

Patrick Körber
Geschäftsbereichsleiter, Pressesprecher
Bereich: Kommunikation und Marketing