Positivrekord trifft auf Negativtrend

Während die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze auf Rekordkurs ist, geht die Entwicklung bei den geschlossenen Ausbildungsverhältnissen im IHK-Bezirk Darmstadt leicht zurück. Junge Menschen haben auch noch dieses Jahr beste Chancen, einen Ausbildungsplatz zu ergattern.

Pressemeldung vom 2. September 2025

Der Trend bei den geschlossenen Ausbildungsverhältnissen im IHK-Bezirk Darmstadt zeigt leicht nach unten: Mit 2.704 geschlossenen Ausbildungsverhältnissen (Stichtag: 31. August 2025) - das entspricht einem Rückgang von -2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr - steht der IHK-Bezirk Darmstadt noch vergleichsweise gut da. Benachbarte IHK-Bezirke wie Offenbach (-6,5 Prozent), Frankfurt (-5,0 Prozent) oder Wiesbaden (-8,0) haben noch stärkere Rückgänge zu verzeichnen. Viele Ausbildungsplätze werden auch dieses Jahr unbesetzt bleiben. Denn der Bedarf an Fachkräften aus der dualen Ausbildung ist bei den Betrieben ungebrochen. Das zeigen auch die Übernahmequoten, die 2024 mit durchschnittlich 76 Prozent über alle Berufe hinweg ein historisches Hoch erreicht hatten.
„Das Problem liegt oftmals darin, dass die Berufswünsche der Jugendlichen und die Anforderungen der Betriebe in einer Region nicht perfekt zusammenpassen“, sagt Dr. Marcel Walter, Geschäftsbereichsleiter Aus- und Weiterbildung. „Hier sind beide Seiten aufgefordert, bei der Suche nach dem jeweiligen Ausbildungspartner flexibler zu werden. Für Jugendliche heißt das, mit mehr als nur einem Berufsziel auf die Suche zu gehen, von dem sie sagen können: ‚Das traue ich mir zu, das würde mir Spaß machen‘“, so Walter.
Die Chance auf einen Ausbildungsplatz in diesem Jahr ist aber auch noch nicht vorbei. Auch wenn Anfang September viele Institutionen ein Fazit zum Ausbildungsmarkt ziehen: Es gibt keinen offiziell festgelegten Ausbildungsstart. Betriebe, die noch unbesetzte Ausbildungsplätze haben, können mit ihren Azubis also auch problemlos später beginnen. Gleichzeitig sollten sich Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsbetrieb gefunden haben, jetzt unbedingt weiter bewerben. Auch Berufsschulen freuen sich über Nachrücker, denn das Kultusministerium entscheidet erst im November darüber, wie viele Lehrerstellen den beruflichen Schulen zugewiesen werden - und zwar anhand der dann vorliegenden Schülerzahlen.
Damit Jugendliche und ihre Eltern sich leicht einen Überblick zu offenen Stellen verschaffen können, bietet die IHK Darmstadt eine vielseitige Lehrstellenbörse an. Unter www.derausbildungsatlas.de kann im erweiterten Umkreis nach offenen Stellen gesucht werden. Angezeigt werden Ausbildungsangebote, die bei der Agentur für Arbeit und bekannten Ausbildungsportalen inseriert sind. Im Selbstcheck können Bewerberinnen und Bewerber herausfinden, welcher Ausbildungsberuf zu ihnen passt.
Ausbildungsinteressierte sollten gleich mehrere Berufe in Betracht ziehen. Das erhöht die Chancen auf einen attraktiven Ausbildungsplatz.

Dr. Marcel Walter

„Und bitte, nicht eingleisig fahren“, appelliert IHK-Experte Walter. „Ausbildungsinteressierte sollten gleich mehrere Berufe in Betracht ziehen. Das erhöht die Chancen auf einen attraktiven Ausbildungsplatz.“ So haben zum Beispiel die Kaufleute im Groß- und Außenhandel, die Industriekaufleute sowie die Kaufleute im E-Commerce sehr ähnliche Einsatzfelder. Wer trotzdem gezielt nach einem Traumberuf suchen möchte, sollte seine Umkreissuche entsprechend erweitern und muss reisebereit sein.
Patrick Körber
Geschäftsbereichsleiter, Pressesprecher
Bereich: Kommunikation und Marketing