„Erstmals stehen KMU im Fokus“

Das jüngste Maßnahmenpaket der Bundesregierung zum Bürokratieabbau könnte nach Einschätzung von Christian Jöst, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar, den Auftakt für eine substanzielle Entlastung der Unternehmen bilden.

Pressemeldung vom 6. November 2025

„Mit dem Sofortprogramm für den Bürokratieabbau im Arbeitsschutz nimmt die Bundesregierung bei ihren Bemühungen erstmals die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) gezielt in den Blick“, so Jöst. Für den Odenwälder Unternehmer ist das eine Maßnahme, die vielen kleinen Betrieben spürbar Beinfreiheit verschafft: „Damit wird nicht nur Personalkapazität frei, sondern auch Dokumentations- und Berichtspflichten werden reduziert. Das Sofortprogramm bildet Lebenswirklichkeit ab – denn in kleinen Betrieben kümmert sich die Inhaberin oder der Inhaber um alles und trägt zugleich die Verantwortung.“
Mit dem Kabinettsbeschluss wurden weitere Entlastungen auf den Weg gebracht. So greift die Bundesregierung mit der Streichung der Pflicht zur regelmäßigen Weiterbildung für Makler und Wohnimmobilienverwalter eine langjährige Forderung der Industrie- und Handelskammern auf, die diese Regelung bereits bei der damaligen Novellierung der Gewerbeordnung kritisiert hatten.
Auch die geplante Beschleunigung von Existenzgründungen bewertet Jöst grundsätzlich positiv – mit einer Einschränkung: „‚Gründen in 24 Stunden‘ klingt gut, ist aber vor allem Marketingsprech. Kaum ein Gewerbeamt braucht länger als eine Viertelstunde für den Gewerbeschein. Der eigentliche Flaschenhals liegt beim Handelsregister, das für die Eintragungen häufig zu lange Zeit braucht.“ Oft werde die Handelsregisternummer aber für ganz praktische Dinge wie die Anmeldung von Firmenfahrzeugen oder den Abschluss von Verträgen benötigt. „Wir haben vorgeschlagen, dass künftig die Notarinnen und Notare, die ohnehin die Eintragung vorbereiten, sie auch direkt vornehmen können“, so Jöst.
Fazit:
„Die Kabinettsbeschlüsse jetzt zügig umsetzen und dann konsequent weitergehen – die Richtung stimmt“, sagt Christian Jöst. „Entscheidend ist, dass die Entlastungen nicht auf dem Papier bleiben, sondern in der Praxis ankommen.“
Matthias Voigt
Bereich: Kommunikation und Marketing
Themen: IHK-Magazin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit