Kreislaufwirtschaft

Reparieren, wiederverwenden, recyceln: nichts Neues, oder doch?

Die Kreislaufwirtschaft ist ein Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert.
Mit dem „European Green Deal“ hat die Idee der Kreislaufwirtschaft an Bedeutung gewonnen. Und mit der Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) hat auch die Bundesregierung das Tempo angezogen. Es gibt wenig Zweifel, dass wir unseren primären Rohstoffverbrauch reduzieren und Stoffkreisläufe schließen müssen. 
Dabei ist das Konzept der Kreislaufwirtschaft nicht neu. Schonender Umgang mit knappen Ressourcen liegt im ureigensten Interesse von Unternehmen. Viele Branchen und Unternehmen sind beim Thema Kreislaufwirtschaft viel weiter als man denkt:
  • Pfandsysteme im Handel sind Ausdruck von Kreislaufwirtschaft, weil sie dazu beitragen, Verpackungsmüll zu vermeiden.  
  • Industriebetriebe, die Abfälle verringern, trennen und entsorgen, engagieren sich im Sinne der Kreislaufwirtschaft.  
  • Lieferanten, die ihren Kunden Investitionsgüter auf dem Wege des Leasings überlassen, sind noch einen Schritt weiter. Denn beim Leasing wird das Investitionsgut am Ende der Leasingdauer zurückgenommen, seine Lebensdauer auf ressourcenschonende Weise verlängert und dem Kreislauf wieder zugeführt.  
Mit der zunehmenden Bepreisung von CO2 und umweltbewussteren Verbrauchern hat die Entwicklung eine neue Dynamik entwickelt. Auch das Produktdesign rückt stärker in den Blick, denn das Design bestimmt maßgeblich die Umweltwirkungen eines Produkts. Produktdesign, das darauf achtet, dass die verwendeten Materialien am Ende der Produktlebenszeit sortenrein getrennt werden können, trägt dazu bei, dass Materialien als Sekundärrohstoffe wieder aufbereitet werden können. Im besten Fall werden Produkte damit langlebiger, leichter reparierbar und Stoffkreisläufe werden geschlossen. Kreislaufwirtschaft wird so zum effektiven Klima- und Ressourcenschutz, und führt auch zu mehr Resilienz gegenüber Lieferkettenproblemen.
Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft gibt es aber noch viel zu tun. Barrieren auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft werden sich perspektivisch auflösen. Wenn Politik, Verbraucher und Unternehmer es wollen, könnten zahlreiche Geschäftsmodelle rund um das Thema Kreislaufwirtschaft rentabel werden. Ansatzpunkte hierfür haben Arbeitsgruppen von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik auf Bundesebene bereits identifiziert. Welche Geschäftsmodelle denkbar sind, und auf welche Weise sie sich perspektivisch rechnen könnten, haben wir auf der Themenseite zur Kreislaufwirtschaft exemplarisch dargestellt.