Kreislaufwirtschaft

Kunststoffindustrie

Kunststoffe sind zum einen sehr vielseitig und zum anderen leicht zu verarbeiten, weshalb sie aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Mit der rasant wachsenden Produktion und Verarbeitung von Kunststoffen geht allerdings auch eine enorme Umweltbelastung einher. Weiterhin bringt die Herstellung, Verarbeitung und Verbrennung von Kunststoffen eine Steigerung der Treibhausgasemission mit sich.

Chancen für Unternehmer aus dem Bereich Kunststoff

Neben der Weiterentwicklung von Eigenschaften moderner Kunststoffe durch innovative Technologien müssen zukünftig also auch diese schädlichen Begleiterscheinungen minimiert werden. Um Ressourcen zu schonen, Abfallströme zu vermeiden und CO2-Emission einzusparen gilt es also Ausschüsse möglichst wiederzuverwenden. Da Kunststoffe nach einem Lebenszyklus nur selten in Reinform wiedergewonnen werden können, müssen neue Wege entwickelt werden, um die Menge an recyclebarem Material zu maximieren und Abfallströme zu verringern. Dabei spielen Produktdesign und Technologieinnovationen eine bedeutende Rolle.
Ist eine unmittelbare Wiederverwertung keine Option, können Alternativen zum Ausgangsmaterial Rohöl genutzt werden. Neben modernen Ansätzen des Chemischen Recyclings spielen hier die direkte Nutzung von CO2 aber vor allem die Nutzung von Biomassen eine bedeutende Rolle.

Zwei regionale Beispiele aus Südhessen

Biowert Industrie GmbH

Ein regionales Beispiel ist die Biowert Industrie GmbH aus Brensbach im Odenwald. Diese betreibt die „Grasfabrik“ – eine grüne Bioraffinerie, bestehend aus einer Biogasanlage, zwei Blockheizkraftwergen und einer Gasveredelungsanlage, in der Gras von Dauergrünland und Ackerflächen aus der Region zu verschiedenen stofflichen Produkten verarbeitet wird. Basierend auf Grassilage entstehen als Hauptprodukte naturfaserverstärkte Verbundwerkstoffe, wobei weiterhin Düngemittel, Wärmedämmstoffe, sowie Ökostrom und Wärme erzeugt werden. Biowert hat sich zum Ziel gesetzt nur ein Minimum an Ressourcen zu verbrauchen, keinerlei Abwässer und Abfälle zu erzeugen und Rohstoffe in einem Kreislaufverfahren möglichst vollständig zu verwerten. Für die Produktion der Kunststoffe werden Rezyklate und auch Biopolymere verwendet, so dass biobasierte und teilweise sogar vollständig biologisch abbaubare Produkte entstehen. Die Biowert Industrie GmbH ist Teil des Kunststoff Innovationsnetzwerks Hessen.

Koziol GmbH

Das hessische Unternehmen ist seit 1927 Hersteller von Designprodukten aus Kunststoff und verwendet ausschließlich thermoplastische Kunststoffe, die zu hundert Prozent recycelbar sind. Auf Additive wie Formaldehyd oder Weichmacher aber auch auf schadhafte Pigmente wird komplett verzichtet. Bei der koziol Organic Kollektion wird ein besonders nachhaltiges Material verwendet, unter Verwendung FSC-zertifizierter Holzfasern und biozirkulärem Kunststoff. Letzterer wird aus recycelten Pflanzenölen gewonnen, ist ebenfalls vollständig recycelbar, zudem langlebig, frei von Zusätzen und spülmaschinengeeignet. koziol ist Mitglied im Kunststoff Innovationsnetzwerk Hessen und wurde 2021 mit seinem nachhaltigen Design für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2021 nominiert.
Weitergehende Informationen finden sie hier: https://kunststoffinnovation.net