Kreislaufwirtschaft

Industrienahe Dienstleistungen

Kreislaufwirtschaft – auch „zirkuläres Wirtschaften“ - ist für die Branche der industrienahen Dienstleister in doppelter Hinsicht ein Thema. Expertise und Innovationkraft der industrienahen Dienstleister sind der Schlüssel für mehr Kreislaufwirtschaft bei Industrieunternehmen als Kunden. Ob Gestaltung kreislauffähiger Produkte (Ökodesign), Entwicklung ressourcensparender Produktionsverfahren, oder Dienstleistungen, die die Lebensdauer von Maschinen verlängern - all dies sind Lösungen, die angegangen werden.

Chancen für industrienahe Dienstleister in der Kreislaufwirtschaft

Die neuen Ansätze der Kreislaufwirtschaft in der Industrie bieten den industrienahen Dienstleistern viele Chancen für neue Geschäftsmodelle. Sollen beispielsweise Maschinen eine längere Lebensdauer haben, können Dienstleister für eine bessere Beobachtung (Monitoring) und damit passgenaue Instandhaltung sorgen. Das spart Material und Ersatzteile, weil mögliche Schäden früher erkannt und größere Schäden vermieden werden. Das Geschäftsmodell Monitoring lohnt sich für Dienstleister und Industrie-Kunden. Bezahlt werden kann auch im „Pay-per-Use“-Modell.
Weitere Geschäftsmodelle gibt es beispielsweise für das Erkennen von Abweichungen der Produktions- bzw. Produktqualität. Hier helfen intelligente Softwarelösungen, für Industriekunden neue Services zu entwickeln. Der Einsatz von Digitalisierung und auch Künstlicher Intelligenz wird weitere Fortschritte ermöglichen.

Beispiele von Industrienahen Dienstleistungen im zirkulären Wirtschaften

Hier sind Beispiele – ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder Wertung – aus dem Bereich Industrienahe Dienstleistungen aufgelistet. Sie sollen Anregung sein, die eigenen Geschäftsmodelle zu überprüfen und nach weiteren zu suchen, solche zu entwickeln.

Lebenszeit von Werkzeug verlängern

Werkzeuge – auch solche in Werkzeugmaschinen – unterliegen einem natürlichen Verschleiß. Anstatt sie „wegzuwerfen“ wäre es von Vorteil, könnte man sie aufarbeiten und erneut verwenden, also ihren Lebenszyklus verlängern.
Als Helmut Kopp im Jahr 1970 Kopp Schleiftechnik im Odenwald gründete, war das Thema Rohstoffmangel nicht so brennend wie heute. Und doch stieß er mit seiner Werkzeugschleiferei im Lindenfelser Ortsteil Winterkasten in eine Marktlücke. Denn bis dahin hatte sich kein anderes Unternehmen in der Region auf das Aufarbeiten von Verschleißwerkzeugen spezialisiert.

HavLog Service GmbH & Co. KG – Bindeglied zwischen Industrieunternehmen und Verwertungsunternehmen – schließt den Kreis

Des einen Abfall – des anderen Rohstoff. Dies ist die Idee von Jürgen Ludwig von der Hvalog. Die Abkürzung steht für Handel, Verwertung und Logistik. Hinter dem Heppenheimer Betrieb verbirgt sich ein regionaler Zwischenhändler für Abfälle aller Art und Rohstoffe.  Als sogenannter Stoffstrommanager beschäftigt er sich mit Ressourcenströmen. HavLog übernimmt Abfälle von Kommunen oder aus dem produzierenden Gewerbe, analysiert sie und prüft, wo diese am besten eingesetzt werden können.
Ob Klärschlamm oder Sperrmüll: Was früher auf der Deponie landete oder verbrannt wurde, sortieren Jürgen Ludwig und seine Mitarbeiter und geben es zur Wiederverwertung oder -verwendung – quasi als Rohstoff weiter. Darum spricht der Geschäftsführer auch ungern von Müll. Für ihn ist Abfall ein Wertstoff, von dem Havlog im vergangenen Jahr 40.000 Tonnen wieder dem Stoffstromkreislauf zuführen konnte.