Ein Begriff - vier Möglichkeiten

Modelle des dualen Studiums

Ausbildungsintegrierend, praxisintegrierend & Co. – Welche Studienmodelle gibt es? Viele Schulabgänger, die sich für das duale Studien- und Ausbildungsmodell interessieren, wissen anfangs gar nicht, dass es unterschiedliche Studienarten gibt. Denn nicht immer geht ein duales Studium mit einer Ausbildung im Betrieb einher. Nachfolgend werden die vier unterschiedlichen Modelle vorgestellt.

Ausbildungsintegrierendes duales Studium

Drei Jahre, zwei Abschlüsse: Ausbildungsintegrierte Studiengänge verbinden eine praktische Berufsausbildung im Betrieb mit einem wissenschaftlichen Studium an einer Hochschule bzw. Berufsakademie.
So wird in das Studium eine Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf integriert. Anschließend arbeitet man tage- oder blockweise im erlernten Beruf.
Wer sich für diesen Studiengang entscheidet, erreicht in der Regel innerhalb von drei Jahren einen berufsqualifizierenden Abschluss und einen Bachelor-Abschluss. Von der IHK werden beispielsweise folgende Berufsabschlüsse vergeben: Industriekaufmann/Industriekauffrau, Mechatroniker/Mechatronikerin, Fachinformatiker/Fachinformatikerin.
Ob man zusätzlich zur Arbeit im Unternehmen und den Vorlesungen in der Hochschule/ Berufsakademie noch zur Berufsschule gehen muss, ist abhängig vom Einzelfall.

Praxisintegrierendes beziehungsweise kooperatives duales Studium

Praktische Berufserfahrung mit dem wissenschaftlichen Studium unter einen Hut zu bringen, ist in der Regel nicht leicht. In praxisintegrierten Studiengängen werden Praxisphasen im Unternehmen mit einem Studium eng verzahnt – jedoch ohne Kammerabschluss.
Ob blockweise oder zum Beispiel im Modus „drei Tage Betrieb – zwei Tage Studium“ – Bei diesem Studiengang lernt man genau das, worauf es später ankommt. Wenn man viel Wert auf praktische Erfahrung im Betrieb legt, dann ist diese Studienform genau das Richtige.
Zugangsvoraussetzungen sind das Abitur oder die Fachhochschulreife. In manchen Fällen können aber auch andere Berufsbefähigungen akzeptiert werden. Genaue Informationen dazu geben die jeweiligen Bildungsanbieter.

Berufsintegrierendes duales Studium

Während die beiden oben genannten dualen Studienmodelle für Schulabgänger geeignet sind, die noch keine Ausbildung begonnen haben, sind die beiden folgenden Varianten insbesondere für bereits in der Ausbildung befindliche Personen oder Personen mit abgeschlossener Ausbildung geeignet, die sich noch weiterbilden möchten. Voraussetzung hierfür ist vor allem die Unterstützung des Arbeitgebers. Bei einem berufsintegrierenden dualen Studium reduziert man in Zusammenarbeit mit seinem Unternehmen die Arbeitsstundenzahl und studiert in den entstandenen Freiräumen. Das Besondere: Der Zugang ist teilweise auch ohne Fachhochschul- oder allgemeine Hochschulreife möglich.

Berufsbegleitendes duales Studium

Dieses Studienmodell ist ähnlich wie ein „normales“ Fernstudium aufgebaut, da es in den meisten Fällen parallel zu einer beruflichen Vollzeittätigkeit absolviert wird. Der Unterschied zu dem „normalen“ Fernstudium ist, dass auch hier der Arbeitgeber offen mit einbezogen wird und den dualen Studierenden zum Beispiel durch die Freistellung von der Arbeit für Präsenzphasen oder weitere Förderungen unterstützt.

Block und Woche – Die Zeitmodelle im dualen Studium

Nicht nur die Studienmodelle variieren bei einem dualen Studium, sondern es gibt auch unterschiedliche Arten, wie sich Praxis- und Theoriephasen abwechseln.

Blockmodell

Beim Blockmodell sind die Zeiten, die dual Studierende im Unternehmen bzw. der Hochschule oder Berufsakademie verbringen, in längere Blöcke eingeteilt. Das bekannteste und auch von den meisten Anbietern genutzte System basiert auf Blöcken von je drei Monaten beziehungsweise  zwölf Wochen. Der Vorteil ist, dass man sich während der jeweiligen Ausbildungs- oder Vorlesungsphase nur auf diese eine Phase konzentrieren muss. Der Nachteil: Durch die langen Abwesenheitsphasen im Unternehmen kann man wichtige Entscheidungen und Entwicklungen verpassen.

Wochenmodell

Bei diesem System wechseln sich Praxis und Vorlesung wöchentlich ab. Oftmals verbringen dual Studierende drei Tage im Unternehmen und zwei Tage in der (Fach)Hochschule bzw. Berufsakademie. Der Vorteil ist, dass man sowohl im Studium als auch im Unternehmen immer up-to-date bleibt und nicht so leicht Dinge vergisst, da die Zeiträume nicht so groß sind. Der Nachteil ist, dass man sich auf zwei Lehrsysteme konzentrieren muss. Welches System vom Arbeitgeber angeboten wird, hängt auch mit der Kooperations-Hochschule beziehungsweise Berufsakademie zusammen