Tourismusumfrage Brandenburg

In der Tourismuswirtschaft im Land Brandenburg bleibt ein positives Resümee des Sommers aus. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage trübt sich im Vergleich zum Vorjahr spürbar ein. Die Gastronomie bewertet dabei deutlich schlechter als die Beherbergungsbetriebe. Der Anteil guter Geschäftslagen geht stark zurück, während der Anteil schlechter Lagen sich verdoppelt.
Erwartet wird eine Verschlechterung der Geschäftsentwicklungen in den kommenden 12 Monaten. Ein Viertel der Beherbergungs- und knapp die Hälfte der Gastronomiebetriebe sind pessimistisch.
Dieses Ergebnis geht aus der aktuellen Konjunkturbefragung der Industrie- und Handelskammern Potsdam, Cottbus und Ostbrandenburg hervor (Hier finden Sie die Pressemitteilung), bei der 5.151 Unternehmen aus der Brandenburger Tourismuswirtschaft befragt wurden; darunter Betriebe aus der Gastronomie, Beherbergung, Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft sowie dem Wassertourismus. Erkennbar wird, dass sich die Geschäftslage nicht vollständig erholt. 83 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre Lage als gut oder befriedigend.
Tourismusumfrage-Lage-Herbst
Im Herbst 2025 dominieren gestiegene Kosten bei den Wirtschaftsrisiken der Unternehmen. Besonders im Gastgewerbe belasten gestiegene Personalkosten das Wirtschaften mit weiterhin hohen Energie- und Lebensmittelpreisen doppelt. Das Risiko des Fachkräftemangels nimmt nach einer Abschwächung wieder spürbar zu. Nach Ansicht der Branche sind die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen noch immer auf einem hohen Niveau, nehmen aber an Bedeutung ab.
Tourismusumfrage-Erwartung-Herbst24
Tourismusumfrage-Risiken-Herbst
Der Anteil der investierenden Unternehmen in der Tourismuswirtschaft im Land Brandenburg liegt im Drei-Jahres-Durchschnitt, aber unter Vorjahresniveau.
Der Anteil der Unternehmen, die steigende Investitionen plant, liegt leicht über dem Vorjahr. Hauptmotiv für Investitionen bleiben mit weitem Abstand Ersatzbedarfe, gefolgt von Kapazitätsausweitung und Rationalisierungen.

Fachkräftesituation bleibt Dauerthema

Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen hat Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. In zwei von drei Unternehmen des Gastgewerbes suchen Mitarbeitende ohne abgeschlossene Berufsausbildung, darunter vor allem Schulabgängerinnen und Schulabgänger bzw. Auszubildende. 62% der Unternehmen benötigen Arbeitnehmer mit einer dualen Berufsausbildung.
Tourismusumfrage-Investitionen-Herbst24
Ein knappes Fünftel geht davon aus, dass die Umsätze in den kommenden Monaten steigen werden, während mehr als ein Drittel mit Umsatzeinbußen rechnet.