Businessplan war mein Unwort des Jahres
Im Jahr 2024 gab es im Kammerbezirk der IHK Cottbus 4 143 Gewerbeanmeldungen, eine leichte Steigerung gegenüber den beiden Vorjahren. Hinter der nüchternen Zahl steht die Arbeit engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gründerzentren, die in den vergangenen Jahrzehnten im Kammerbezirk der IHK Cottbus tausende Männer und Frauen auf dem Weg in die berufliche Selbstständigkeit beraten haben. Ihre Erfahrungen ähneln sich, haben sie doch die gleichen gesetzlichen Grundlagen. Und doch ist jede Gründungsberatung einzigartig.
Wir wollen, dass die Gründer erfolgreich sind
Marion Schirmer ist die Geschäftsführerin der Technologie- und Gründerzentrum Wildau GmbH (TGZ Wildau) und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dahme-Spreewald mbH.
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft ist seit 2001 Träger sämtlicher individuellen Vorgründungsberatungen und bietet beim „Gründungszentrum Landkreis Dahme-Spreewald“ auch Beratung zum Thema Unternehmensnachfolge. Schirmer macht das von Anfang an und hat in den 24 Jahren mehr als 2 000 Gründungsentschlossene erfolgreich begleitet. Zu ihren Partnern gehören die IHK Cottbus, die Handwerkskammer Cottbus, die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, die Technische Hochschule vor Ort sowie eigene Netzwerke. Die Zusammenarbeit bezieht die ILB, die Wirtschaftsförderung Land Brandenburg (WFBB) und die Unterstützungsangebote der einschlägigen Banken ebenso ein wie die Kommunen und Gemeinden.
„Wir vermitteln alles, was man als Unternehmerin oder Unternehmer wissen muss“, so die Geschäftsführerin. „Ebenso prüfen wir, ob es sich um eine nachhaltige Existenzgründung handeln kann. Nicht jeder, der dieses Projekt durchläuft, wird nachher auch tatsächlich seine Gründungsidee umsetzen. Wir sind da sehr ehrlich mit unserer Meinung und auch die Coaches, die hier mitarbeiten, sind sehr kritisch. Wir wollen den Menschen Hilfestellung geben, sodass sie nachher auch erfolgreich sind. Ich glaube, das ist der Hauptfokus unserer Arbeit.“
Die Liste ist lang
Die Beratungsangebote sind nicht auf Wildau beschränkt, sondern erstrecken sich auf den ganzen Landkreis. Es gibt Sprechtage in Lübben gemeinsam mit dem Regionalcenter Dahme-Spreewald der IHK Cottbus, Frauenstammtische, ein ganzes Netzwerk, das vor der Gründung, aber auch danach zur Verfügung steht. Außerdem werden die Gründerinnen und Gründer dabei unterstützt, ihre Projekte über die sozialen Medien vorzustellen.
Das TGZ in Wildau bietet Büros, Werkstätten und Laboratorien unterschiedlicher Größe zu günstigen Konditionen – mit einer überzeugenden Infrastruktur und funktionalen Gemeinschaftseinrichtungen. Es ist mit dem Coworking Space Wildau verbunden. Derzeit beherbergt das TGZ über 40 Firmen. Monatsmietverträge und ein Kleinkreditprogramm des Landkreises sind ebenfalls wirksame Hilfen.
Die Gründerberatung bildet die unterschiedlichsten Ideen aus den verschiedensten Branchen ab. Viele Unternehmen lassen sich hervorheben, auf die Schirmer stolz ist. Manche bestehen schon 20 Jahre, andere erst kurze Zeit. „Da ist Andrea Karge von der Schwarzlicht-Minigolfanlage in Wildau oder der Hunde-Salon ‚Woof & Wow‘ von Maik Sanke in Eichwalde. Im Süden denke ich an den Trocknungsservice von Steve Gefreiter aus Schönwald, der sein Unternehmen mehrfach vergrößert hat. Die Liste ist lang.“
Das TGZ in Wildau bietet Büros, Werkstätten und Laboratorien unterschiedlicher Größe zu günstigen Konditionen – mit einer überzeugenden Infrastruktur und funktionalen Gemeinschaftseinrichtungen. Es ist mit dem Coworking Space Wildau verbunden. Derzeit beherbergt das TGZ über 40 Firmen. Monatsmietverträge und ein Kleinkreditprogramm des Landkreises sind ebenfalls wirksame Hilfen.
Die Gründerberatung bildet die unterschiedlichsten Ideen aus den verschiedensten Branchen ab. Viele Unternehmen lassen sich hervorheben, auf die Schirmer stolz ist. Manche bestehen schon 20 Jahre, andere erst kurze Zeit. „Da ist Andrea Karge von der Schwarzlicht-Minigolfanlage in Wildau oder der Hunde-Salon ‚Woof & Wow‘ von Maik Sanke in Eichwalde. Im Süden denke ich an den Trocknungsservice von Steve Gefreiter aus Schönwald, der sein Unternehmen mehrfach vergrößert hat. Die Liste ist lang.“
„Davon konnten unsere Eltern nur träumen“
„Wenn ich durch Cottbus gehe oder durch die Umgebung fahre und meine Kinder fragen, habt ihr das auch beraten, kann ich zu 90 Prozent ‚Ja‘ sagen.“ Stolz verweist Marcel Linge, Leiter der Startup Lausitz Gründungsberatung auf die erfolgreiche Arbeit seines 6er-Teams.
Die Gründungsberatung im Kammerbezirk Cottbus bietet Beratung in jeder Phase der Unternehmensgründung an, auch bei der Übernahme von Unternehmen. Viele Kunden kommen über das Internet. Die Nähe zur Universität und zu den Hochschulen in Brandenburg führt dazu, dass die Projekte eine stärkere innovative, technologische Ausrichtung haben. Doch Startup Lausitz fährt ebenso in die Dörfer, um dort Kontakt aufzunehmen, und geht mit Ideen-Workshops in die Schulen.
Beratung vor Ort ist eine Stärke von Startup Lausitz. Katja Treudler und Marcel Linge beweisen, dass sie nicht nur im Büro stattfinden muss.
„Wir warten nicht, bis die Menschen zu uns ins Büro kommen“, sagt der 49-jährige Linge. „Auch auf Sport- oder Stadtfesten findet man uns.“
Und so zeigt sich unter den erfolgreichen Gründungen eine große Vielfalt an klassischen Dienstleistungen und Angeboten aus dem Handwerk. So zum Beispiel das Restaurant Bellessa in Cottbus, Ricardo Remus von „SONOCRETE“ mit seiner Idee eines Beton-Aushärtungsverfahrens, die soziale Betreuung für Eltern mit Kindern mit Trisomie 21, ein Graffiti-Gestalter, das Suppenstübchen am Altmarkt Cottbus oder der „KONSUM“ in Jänschwalde, der einen Dorfladen mit einem Gastraum kombiniert und mittlerweile mehreren Menschen Arbeit in Vollzeit gibt.
„Es macht uns stolz, wenn sich von uns beratene Unternehmen erfolgreich auf dem Markt etablieren“, so Linge.
Eine Form, die Gründungs-Idee besonders attraktiv und bekannt zu machen, ist die „STAR*PARADE“. Sie bietet allen die Möglichkeit, ihre Geschäftsideen bei verschiedenen Workshops zu professionalisieren sowie öffentlich und medienwirksam zu präsentieren. Als Gemeinschaftsprojekt wird sie seit 2024 von einer Vielzahl von Akteuren des Gründungsökosystems Startup Lausitz organisiert, darunter Wirtschaftsförderung Cottbus, European Digital Innovation Hub, Energie-Innovationszentrum, Wirtschaftsinitiative Lausitz, IHK Cottbus, IHK Dresden, HWK Cottbus, HWK Dresden, die Startup Lausitz Gründungsberatung sowie viele BTU-Projekte. Das Startup Lausitz, das von dem Verein Puls e. V. getragen wird, leistet circa 200 Beratungen im Jahr und hat einen großen Wirkungskreis im ganzen Kammerbezirk.
Eine Konkurrenz für die Gründerzentren in den Landkreisen? Linge sagt dazu: „Wir nehmen niemandem etwas weg. Es ist doch eine große Sache, diese Hilfe für das ‚Gründen in Brandenburg‘, für den Weg zur Selbstständigkeit, von der unsere Eltern nur träumen konnten. Da ist genug Arbeit für alle drin.“
Mundpropaganda ist sehr wirkungsvoll
Doreen Wäßnig vom Lotsendienst im Landkreis Elbe-Elster hält es für sehr wichtig, dass die regionalen Gründungsberatungen weiter existieren: „Die Leute, die hier sind, brauchen vor Ort einen Ansprechpartner, nicht nur jemanden, der die Teilnehmer von Seminaren akquiriert. Wir begleiten die Menschen persönlich bis zur Gründung. Und auch noch darüber hinaus: Die Leute haben immer meine Telefonnummer, wenn irgendwas ist.“
Wäßnig hat viele Jahre bei der IHK gearbeitet, sitzt direkt in der Landkreisverwaltung und macht seit fünf Jahren die Gründungsberatung, die es im Rahmen unterschiedlicher Programme dort schon seit der Wende gibt.
„Es macht Freude, den Leuten tatsächlich unter die Arme zu greifen. Bis zur Gründung sind so viele Fragen, die geklärt werden müssen.“
Die Anforderungen an die Dokumentation in der Gründungsberatung sind sehr aufwändig und kleinteilig, und wenn da etwas nicht stimmt, werden die Gelder gekürzt. Für die Coaches im Beraterpool müssen beispielsweise europaweit Ausschreibungen gemacht werden. Aber schließlich geht es in diesem Gründerprogramm auch um große Summen.
Worum drehen sich die Gründungen rund um Herzberg? Da sind einige Übernahmen, die oft länger betreut werden müssen, und Ideen von einem Hausmeister-Service, Ergound Physiotherapeuten und Reinigungsunternehmen, die gerade in letzter Zeit sehr boomen. Das Spektrum reicht von einer Hundepension bis zu dem Landhotel Gasthaus Hagen, das Daniel Schulze in Stolzenhain von seinen Eltern übernommen hat.
Wichtige Partner sind für Wäßnig die Kammern und die Agentur für Arbeit, aber auch die Jobcenter, die geeignete Kandidaten für Gründungen zur Beratung schicken. Doch besonders betont die Gründerberaterin die Mundpropaganda. Die junge Generation lese weniger im Amtsblatt, den Lokalzeitungen oder kostenlosen Anzeigenblättern, weiß sie. Und es sind auch nicht die elektronischen Medien, sondern dieses „Hast du schon gehört?“, mit dem Menschen begeistert davon erzählen, welche Unterstützung sie bekommen haben. Man kennt sich hier und vertraut auf solche Empfehlungen.
Wichtige Partner sind für Wäßnig die Kammern und die Agentur für Arbeit, aber auch die Jobcenter, die geeignete Kandidaten für Gründungen zur Beratung schicken. Doch besonders betont die Gründerberaterin die Mundpropaganda. Die junge Generation lese weniger im Amtsblatt, den Lokalzeitungen oder kostenlosen Anzeigenblättern, weiß sie. Und es sind auch nicht die elektronischen Medien, sondern dieses „Hast du schon gehört?“, mit dem Menschen begeistert davon erzählen, welche Unterstützung sie bekommen haben. Man kennt sich hier und vertraut auf solche Empfehlungen.
Es ist toll, Menschen voranzubringen
Die WEQUA GmbH in Lauchhammer ist in der Wirtschaftsentwicklung mit verschiedenen Projekten, in der Arbeitsförderung und in der Aus- und Weiterbildung tätig. Im Projekt „Lotsendienst“ zur Gründungsberatung hat die WEQUA seit 2007 etwa 1 000 Gründer bei der Vorbereitung ihrer Selbstständigkeit begleitet. Es gibt offene Runden, in denen im Gedankenaustausch erste Ideen entwickelt werden, und Bewerber, die schon eine fertige Idee haben. Und es kommen Kunden, die sagen, ich will jetzt etwas ganz anderes machen, ich will mich selbstständig machen, aber ich weiß noch nicht wie.
„Manchmal“, berichtet Larissa Müller, Projektkoordinatorin Oberspreewald-Lausitz, „haben wir Teilnehmer, die super Ideen haben, denen aber die Qualifizierung noch fehlt. Dann holt der potenzielle Gründer erst einmal die nötige Qualifizierung nach und steigt anschließend in die konkrete Beratung ein, die für ihn kostenlos ist.“Die Unterstützungsphase ist unterschiedlich lang: „Ich hatte einen Gründer im Januar im Seminar, der im April mit der Kfz-Aufbereitung gestartet ist. Wir haben aber auch Teilnehmer, die ein ganzes Jahr lang begleitet werden, weil in der Geschäftsidee, der Finanzierung oder in der Qualifizierung erheblicher Beratungsbedarf für eine solide und nachhaltige Gründung besteht. Leider erleben wir auch, dass die Leute zu uns kommen und sagen, ich habe mein Gewerbe angemeldet, können Sie mir helfen? Aber das ist für eine Gründungsberatung in der Vorgründungsphase zu spät. Dann verweisen wir an passende Unterstützungsangebote.“
Müller arbeitet seit 2024 im Projekt und verfügt als Coach über umfangreiche Erfahrungen. Sie hat miterleben können, wie die Menschen sich neu orientieren, und liebt es, diese im persönlichen Kontakt zu fördern und nach vorne zu bringen.
Alles, was Frauen schöner macht
Dank der Unterstützung der WEQUA gibt es in Senftenberg in der Salzmarktstraße 3 seit nahezu zwei Jahren das Unternehmen Aesthetic Jenny Gulich. Die heute 39-jährige Gründerin erzählt, wie es dazu kam: „Ursprünglich war ich medizinische Fachangestellte und habe 15 Jahre in einer internistischen Praxis gearbeitet. Das habe ich sehr gemocht, aber dann kam Corona. Mein Mann war zu der Zeit auf Montage, wir haben eine gemeinsame Tochter und die musste dann zu Hause abends unterrichtet werden. Schlussendlich habe ich schweren Herzens gekündigt. Wohin sollte die Reise gehen? Durch einen Zufall rutschte ich kurze Zeit später in die Beautybranche, als eine Schwangerenvertretung gesucht wurde. Spontan sprang ich ein und versuchte mich in dem Handwerk. Nagelmodellagen waren mir aber nicht genug, medizinische Erfahrungen hatte ich auch. Gemeinsam sind wir dann im Studio auf Permanent Make-up gestoßen. Ich habe Seminare dazu gemacht, immer wieder geübt, denn ein Ausbildungsberuf ist das nicht. Als meine Vertretungszeit endete, musste ich mir die Frage stellen, wie es weiter geht. Meine Entscheidung: Ich wage den Schritt in die Selbstständigkeit, denn ich hatte meinen neuen Beruf lieben gelernt!Als ich mich im Jobcenter arbeitslos meldete, habe ich gesagt, dass ich einen Plan habe, und die schickten mich zur IHK. Dort wurde mir im Mai 2023 ein Gründerseminar der WEQUA in Senftenberg vermittelt. Das fiel mir nicht leicht. Businessplan war damals das Unwort des Jahres für mich. Alleine hätte ich das so nie hinbekommen. Am 12. August 2023 konnte ich in meiner Heimatstadt Senftenberg mein Unternehmen Aesthetic Jenny Gulich starten. Ich mache hier alles, was die Frau schöner macht. Und es gibt ein Frauennetzwerk, ‚Unternehmerinnen laden ein‘, das Claudia Volkmer von der IHK organisiert, indem wir uns zweimal im Jahr treffen. Wir können uns austauschen, Kontakte knüpfen oder Kooperationen aufbauen. Meine Entscheidung war richtig. Ich habe mich rundum gut beraten gefühlt.“
Familie und Unternehmensgründung – das geht!
Die italienische Archäologin Maddalena Sartori arbeitete nach dem Studium für das Freie Institut für Kulturwissenschaften an archäologischen Untersuchungen auf Baustellen in der Lausitz. Nebenbei half sie immer wieder auf dem Gut Ogrosen, wo ihr Mann den landwirtschaftlichen Betrieb leitet, im Hofladen. Das Gut ist eine ökologische Höfegemeinschaft, zu der Ziegenhof, Schafhof, die Käserei, ein Hofladen und vier Ferienwohnungen gehören. Zum 1. Januar 2025 hat die 32-Jährige von ihrer Schwiegermutter diesen schon vor 30 Jahren eröffneten Hofladen übernommen.
Sartori berichtet: „Nach der Geburt meiner drei Kinder war die Zeit reif, den Hofladen ganz zu übernehmen. In die berufliche Selbstständigkeit zu gehen, hat viele Freiheiten, aber auch sehr viele Verpflichtungen. Natürlich hatte ich Unterstützung aus der Familie, aber als es um die konkrete Umsetzung ging, brauchte ich Beratung, die ich sofort bekam. Ich wurde vor Ort beraten, besuchte ein Gründerseminar der WEQUA bei der IHK in Senftenberg. Ich hatte kein Fachwissen über Buchhaltung, Geschäftsabläufe, das Rechtswesen, und das wurde mir jetzt kostenfrei vermittelt. Die Beratung durch die IHK und den Lotsendienst waren für mich wie maßgeschneidert. Und auch der Unternehmerinnen-Stammtisch ist für mich eine nette Möglichkeit, in Verbindung mit anderen Geschäftsfrauen aus der Region zu kommen. Die sind oft in der gleichen Situation, Kinder und Unternehmen zu meistern. Ich bleibe weiterhin in Kontakt mit der IHK, weil ich immer wieder einmal Rat und Unterstützung brauche.“
Jede Gründungsidee ist anders
Im Landkreis Spree-Neiße ist das Centrum für Innovation und Technologie (CIT) in Forst die Wirtschaftsfördergesellschaft. Das gibt es schon über 30 Jahre und ist über das Programm „Gründen in Brandenburg“ direkt mit den Gründungsvorhaben der Lausitzer verbunden. Während es in einer Phase, als Fachkräftemangel herrschte, nicht wirklich die Notwendigkeit gab, sich selbstständig zu machen, ändert sich das gegenwärtig in der Region. Es werden Fachkräfte frei, die über eine berufliche Selbstständigkeit nachdenken.
Geschäftsführerin Heike Gensing betreut mit ihrem Team vor allem Gründungen von Menschen, die aus der Arbeitslosigkeit kommen beziehungsweise Bürgergeld bekommen. Es werden aber auch Migranten und alle anderen Personen unterstützt, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen möchten. Die Kunden interessieren sich eher für traditionelle Unternehmungen, zum Beispiel Imkerei, Landschaftsgestaltung, haushaltsnahe Dienstleistungen, etwas im Pflegebereich. Technologieorientierte Gründungen gibt es nicht so oft.
Gensing erläutert die Arbeitsweise: „Wer eine Geschäftsidee hat, kann zu uns kommen. Wir schauen, ob das Ganze tragbar ist, ob er davon leben kann oder erst einmal berufsbegleitend startet. Wir überlegen unter anderem gemeinsam, ob die Persönlichkeit des Bewerbers geeignet ist, selbstständig zu arbeiten.“
Erweist sich die Idee als tragfähig, gibt es über das Projekt „Regional stark gegründet in Spree-Neiße“ die Möglichkeit, sich im Gruppencoaching das notwendige Know-how zu holen. In Einzelrunden mit einem erfahrenen Coach geht es dann um die ganz spezifischen Aufgaben der jeweiligen Gründung. Jede Gründungsidee ist anders. Es ist ein Riesenunterschied zwischen Gründern, die aus Deutschland kommen, und Gründern aus Ländern, in denen Selbstständigkeit eine ganz andere Tradition hat. Gensing erinnert daran, dass man sich nicht einfach einen Schuhputzkasten kaufen und an die Straße setzen kann.
„Da braucht man in Deutschland schon ein bisschen mehr. Das macht es den Gründern manchmal schwer und fordert die drei erfahrenen Mitarbeiter, die bei uns im Gründungsbereich damit zu tun haben. Ich selbst arbeite mehr als 30 Jahre mit Gründern unterschiedlichster Couleur.“
Die Geschäftsführerin bekräftigt, dass die jungen Unternehmer nach der Gründung nicht allein bleiben, und auch die Kammern ihnen immer zur Seite stehen.
Das Land Brandenburg investiert vermehrt in Start-Up-Zentren. Lesen Sie mehr dazu im Artikel: https://www.ihk.de/cottbus/start-up-zentren
Den Artikel für das FORUM 5/2025 schrieb Matthias Voß/Brandenburg Media
Den Artikel für das FORUM 5/2025 schrieb Matthias Voß/Brandenburg Media