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Dass es dabei nicht nur um die Nationalität geht, merkt man im Unternehmen schnell. Inklusion ist bei der Elektro-Projekt Mittweida GmbH genauso ein Thema, wenn es darum geht Barrieren in den Köpfen und Vorurteile abzubauen.
Wie Mitarbeiter ein Unternehmen bereichern
Die Firma Elektro-Projekt Mittweida GmbH mit Sitz in Frankenberg plant und produziert elektronische Schalt- und Steuerschränke und Industriesteuerungen. Was sich so einfach anhört, ist technologisch hochkomplex und erfordert jede Menge Fachkompetenz, denn kein Produkt ist wie das andere. Gefertigt werden pro Jahr für namhafte Kunden zwischen 3.000 und 4.000 Schaltschränke, die von Frankenberg aus weltweit ihren Einsatz finden.
© IHK Chemnitz
Rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat der Standort in Summe, wie Geschäftsführer Thomas Timmel nicht ohne Stolz betont. Denn in seinem Unternehmen arbeiten nicht nur alle Generationen Hand in Hand, sondern hier findet tagtäglich das statt, was im Alltag manchmal schwierig ist: gelebte Integration. Dabei ist es ganz egal, ob es sich um Menschen mit Behinderung handelt oder ausländische Mitarbeiter. Thomas Timmel kommt es darauf an, welche Fertigkeiten, Einstellungen und Kenntnisse die Leute mitbringen.
„Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt wandelt sich. 2016 haben wir deshalb über das Förderprogramm MobiPro-EU einen jungem Mann aus Spanien als Auszubildenden eingestellt“, erzählt der Geschäftsführer und ergänzt: „Am Anfang war natürlich die Sprachbarriere da. Die Bewerber bekommen zwar über das Förderprogramm ein halbes Jahr erste Grundkenntnisse in Deutsch vermittelt, aber damit diese für Praxis und Berufsschule reichen, ist im Unternehmen die gesamte Belegschaft gefragt, um zu unterstützen.
Hinzu kommt, dass in Spanien der Arbeitsalltag natürlich ganz anders als in Deutschland strukturiert ist. Trotzdem hat uns das Fachwissen, das unser Bewerber mitgebracht hat, sofort überzeugt und vor allem hat er sich hier schnell eingelebt.“
Bereut hat Thomas Timmel die Entscheidung nicht, dem jungen Mann eine Chance gegeben zu haben, ganz im Gegenteil. Dank der guten Erfahrungen kommen die Fachkräfte mittlerweile aus Venezuela, Kroatien, Afghanistan, dem Iran und vielleicht in den nächsten Tagen sogar aus Kamerun.
„Wir schauen immer, was bringen unsere Bewerber für Voraussetzungen mit, wie können wir diese nutzen und weiterentwickeln. Und letztlich profitieren wir auch dank unserer internationalen Kunden von den Sprachen, die unsere Mitarbeiter sprechen“, ergänzt Timmel schmunzelnd.
Dass es dabei nicht nur um die Nationalität geht, merkt man im Unternehmen schnell. Inklusion ist bei der Elektro-Projekt Mittweida GmbH genauso ein Thema, wenn es darum geht Barrieren in den Köpfen und Vorurteile abzubauen.
„Unsere Mitarbeiter werden an ihrer Arbeit gemessen und nicht am Grad der Behinderung oder ihrer Herkunft“, bringt es der Geschäftsführer auf den Punkt.
Wichtig ist, den Mitarbeitern Wertschätzung entgegen zu bringen. Sie wollen keine Sonderbehandlung, auch wenn sich zum Teil tragische Schicksale dahinter verbergen. Umso schöner ist es zu sehen, wie sich die Mitarbeiter entwickeln, neue Perspektiven finden, Mut fassen und sich einbringen.
Auf diese Weise hat zum Beispiel auch Michael Luther eine neue Herausforderung gefunden. Als Kabelkonfektionierer kommt dem jungen Mann, der seit einem tragischen Unfall an den Rollstuhl gefesselt ist, eine wichtige Aufgabe zu. Er muss nach Kundenwünschen, die Kabel nach Stärke, Farbe und Länge an seiner Maschine so herstellen, dass sie passgenau weiterverarbeitet werden können. Eine Aufgabe, die dem jungen Mann sichtlich Spaß macht.
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„Für mich ist es Lohn genug, wenn ich sehe, wie sich aus anfangs schüchternen Mitarbeitern, selbstbewusste Persönlichkeiten entwickeln“, sagt Thomas Timmel, der auch in Zukunft auf eine solide und erfolgreiche Lehrlingsausbildung setzen wird inklusive Übernahmeangebot für alle jungen Facharbeiter.
Unterstützung bekommt der Geschäftsführer dabei auch durch die Inklusionsberaterin der IHK Chemnitz. Ines Petzold berät, kommt vor Ort, schaut sich Arbeitsplätze an, informiert zu den rechtlichen Rahmenbedingungen, zu Eingliederungsmöglichkeiten und begleitet den Fall innerhalb des Netzwerks in enger Zusammenarbeit mit allen relevanten Behörden, Institutionen sowie Bildungsträgern.