Nachruf

Nachruf auf den sächsischen Autovisionär Carl H. Hahn

Autos waren das Leben von Carl Hahn. Mit seinem ID3 fuhr er noch vergangenes Jahr in sein Büro im Zentrum von Wolfsburg. Gedanklich war er aber schon viel weiter, erzählte von selbst fahrenden Autos, die man wie ein Taxi telefonisch rufen und nutzen konnte und die Privatautos weitgehend überflüssig machten.
„Es ist die beste Zeit, in der wir leben“,
beschrieb er in einem seiner letzten Interviews seine Lust auf die technischen und technologischen Möglichkeiten dieser Welt. Mit diesem visionären Vorausdenken und gleichzeitiger Machermentalität hat der gebürtige Chemnitzer die deutsche Wirtschaft verändert.
Schon als Kind lernte er viel über Autos, Technik und Management von seinem Vater Carl Hahn Senior, einem Mitbegründer der Auto Union AG mit Sitz in Chemnitz. Sein Berufsweg führte ihn nach Schule und Studium zu Volkswagen. Hahn prägte diesen Konzern als Vorstandsvorsitzender. Seine Chinastrategie wurde anfangs belächelt. Doch damit machte er den Wolfsburger Autoproduzenten zum größten in Europa.
Mit der Expansion nach Mosel legte Hahn die Basis für das Autoland Sachsen. Und nach seinen Vorstellungen von frühkindlicher Bildung lernen heute in der Region Zwickau schon Vierjährige Chinesisch und Englisch.
Carl Hahn ist am 14. Januar mit 96 Jahren gestorben.