PM 48 | 30.06.2023

Wirtschaft schlägt StromPartnerschaft als Alternative vor

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat eine StromPartnerschaft als Alternative zum Industriestrompreis von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vorgeschlagen.
Dabei sollen langfristige Stromlieferverträge zwischen den Anlagenbetreibern erneuerbarer Energien und Stromverbrauchern aus der Wirtschaft gefördert werden. Mit solchen Direktstromlieferverträgen können zum Beispiel Windanlagenbetreiber und ein Industrieunternehmen eine langfristige Partnerschaft eingehen. Davon profitieren beide Seiten, die Gesamtwirtschaft und das Klima.
Aufgrund eines Investitionszuschusses für Anlagenbetreiber sowie einer Entlastung der Netzentgelte für Gewerbe- und Industrieunternehmen kann der Strombezugspreis für Direktstromlieferverträge in der StromPartnerschaft laut DIHK im Schnitt auf 4,4 Cent bei PV-StromPartnerschaften und 5,6 Cent bei Wind-StromPartnerschaften reduziert werden. Dem Gewerbe- und Industriebetrieb bringt das Preissicherheit, zumindest für einen Großteil des Stromverbrauchs – nach Wunsch für wenige Jahre oder auch bis zu 20 Jahre. Der Anlagenbetreiber erhält ebenfalls eine klare Perspektive und Investitionssicherheit. In der Praxis entwickeln sich seit etwa vier Jahren solche Partnerschaften in Deutschland.
Zudem schlägt die DIHK einen „beherzten Abschied“ vor von der jahrzehntelang gepflegten Idee, dass Strom, wie jede Form von Energie, grundsätzlich teuer sein soll. In der Konsequenz sollte zunächst der Staat Umlagen, Steuern und Entgelte möglichst komplett übernehmen beziehungsweise so stark wie möglich verringern, um vermeidbare Zusatzbelastungen für die gewerbliche Wirtschaft am Standort Deutschland zu streichen. Dieses Transformationsangebot der Bundesregierung würde Unternehmen und private Haushalte um rund 10 Mrd. Euro pro Jahr entlasten.
„Wir unterstützen als IHK Chemnitz diese Vorschläge. Neben einer finanziellen Entlastung der Firmen erhoffen wir uns dadurch auch weitere Investitionen in Ökostrom produzierende Anlagen und damit schneller sinkende Preise“,
sagt Christoph Neuberg, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz.