PM 10 | 15.02.2024

Wasserstoffbündnis Region Chemnitz nimmt Arbeit auf

Das Wasserstoffbündnis Region Chemnitz nahm am 14. Februar mit einem ersten Arbeitstreffen seine Arbeit auf. Rund 30 Teilnehmer trafen sich im Kammersaal der IHK Chemnitz. Das Ziel des Bündnisses besteht darin, das Interesse der Mitglieder an einer Anbindung an das Wasserstoffkernnetz zu bündeln.  

Ein Schwerpunkt des Treffens lag auf aktuell laufenden Marktabfragen der Gasnetzbetreiber zur Ermittlung zukünftiger Wasserstoffbedarfe. Die Vertreter der Verteilnetzbetreiber sowie der Fernleitungsnetzbetreiber Gas machten deutlich, dass die Region an das Wasserstoffnetz angebunden werden kann. Die technischen Voraussetzungen dafür sind mit den vorhandenen Infrastrukturen kurzfristig vorhanden. 
Dr. Jörg Nitzsche von der DBI Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg erklärte:
„Wasserstoff ist nicht der Champagner der Energiewende, sondern wird eine grundlegende Rolle bei der Dekarbonisierung von Unternehmensprozessen einnehmen.“
Dafür forderten die Gasnetzbetreiber die regionalen Industrie-, Handels- und Logistikunternehmen dazu auf, potenzielle zukünftige Bedarfe auf der Webseute der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas e.V. zu melden. Die Marktabfrage läuft noch bis zum 22. März und nur durch eine ausreichende Anzahl an konkreten Bedarfsmeldungen ist das Ziel einer Anbindung der Region und der meldenden Unternehmen zu erreichen.
Für viele Unternehmen der Region kann die Verfügbarkeit von Wasserstoff als Alternative zu fossilen Energieträgern zukünftig ein wichtiger Standortfaktor werden.
Senta Becker, Nachhaltigkeitsmanagerin der Felix Schoeller GmbH &Co. KG in Weißenborn, äußerte sich dazu:
„Die Felix Schoeller GmbH & Co. KG trägt mit ihrem aktuellen Verbrauch etwa ein Prozent zum sächsischen Erdgasbedarf bei. Für eine nachhaltige Energieerzeugung und um die politisch gesetzten Klimaziele zu erreichen, wollen wir diesen Bedarf substituieren. Das wird in dieser Größenordnung allein mit Strom schwierig sein. Daher sehen wir die Versorgung mit Wasserstoff als wichtige Voraussetzung, um in der Region weiterhin produzieren zu können."
Hintergrund:
Mitte 2023 wurde der erste Entwurf für die Planung eines überregionalen Wasserstoffkernnetzes veröffentlicht. Trotz zahlreicher Bedarfsmeldungen und Stellungnahmen ist eine Anbindung der Region Chemnitz nach wie vor nicht vorgesehen. Um dem Interesse der Unternehmen der Region an einer Anbindung eine gemeinsame Stimme zu verleihen, gründete sich im Januar das Wasserstoffbündnis Region Chemnitz.
 
IHK-Ansprechpartner:
Martin Witschaß
Geschäftsführer Standortpolitik
371 6900-1200