PM 04 | 13.01.2022

Sachsen holt beim Breitbandausbau auf

Der Breitband-Ausbau im Kammerbezirk macht deutliche Fortschritte. Für mehr Tempo beim Ausbau kommt es auf zwei Faktoren an: die schnelle Arbeitsfähigkeit der Digitalagentur des Freistaats Sachsen und eine zügige Klärung der Kofinanzierung des Graue-Flecken-Programms durch den Freistaat.
Bei der Breitbandbandversorgung im Bereich 50 Mbit/s hat Sachsen deutlich aufgeholt und liegt nun bei einer Verfügbarkeit in 92,6 Prozent der Haushalte. Im Bundesdurchschnitt sind es 95,1 Prozent der Haushalte. Während in Chemnitz für 99 Prozent der Haushalte ein Anschluss mit 50 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit möglich ist und Zwickau im Landesschnitt liegt, ist das Erzgebirge leicht darunter (90 Prozent der Haushalte), das Vogtland (88 Prozent) und Mittelsachsen (86 Prozent) folgen. Damit weisen insbesondere die ländlichen Gebiete noch erhebliche Defizite im Ausbau auf.
Grafik Breitband
Quelle: BMWi

Aktuell fördert die Bundesregierung den Breitbandausbau ab der Schwelle von 50 Mbit/s im Rahmen des Graue-Flecken-Programms. Der Bund beteiligt sich im Durchschnitt mit der Hälfte der Ausbaukosten und hat einen Finanzierungsrahmen von 12 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.
Dennoch liegt das Ziel der Bundesregierung, gigabitfähige Breitbandanbindungen für alle Haushalte und Unternehmen in Deutschland zu schaffen, noch in weiter Ferne. Dies gilt insbesondere bei höheren Downloadgeschwindigkeiten; bei 1000 Mbit/s liegt die Versorgungsquote im Kammergebiet mit Ausnahme von Chemnitz bei weniger als einem Drittel der Haushalte.
> 16 Mbit/s
> 30
> 50
> 100
> 200
> 1000
Deutschland
98
96
95
90
80
62
Sachsen
97
93
93
87
72
49
Chemnitz
100
99
99
98
95
89
Erzgebirge
97
91
90
81
59
25
Mittelsachsen
95
88
86
78
53
17
Vogtland
97
89
88
82
66
34
Zwickau
98
93
92
86
68
24
Quelle: Breitbandatlas des Bundes

Damit das Graue-Flecken-Programm greifen kann, muss die Kofinanzierung durch den Freistaat Sachsen zügig geklärt werden. Denn allein können Städte und Gemeinden die notwendigen Investitionen nicht stemmen. Interne Schuldzuweisungen zu Versäumnissen bei der Haushaltplanung des Landes helfen in dieser Situation nicht weiter.
Die Landkreise wiederum warten seit nunmehr zwei Jahren auf beratende Unterstützung durch die angekündigte Digitalagentur des Freistaates, als Nachfolgelösung für das frühere Breitbandkompetenzzentrum. Ende 2021 wurde nun der Beirat für die Digitalagentur berufen, in dem die IHK Chemnitz die Sächsischen Kammern vertritt.
Hans-Joachim Wunderlich, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz, betont:
„Der Kammer liegen beim weiteren Breitband-Ausbau insbesondere Gewerbegebiete am Herzen, die in den ländlichen Gebieten unterversorgt sind und mit fortschreitender Digitalisierung zunehmend Wettbewerbsnachteile in Kauf nehmen müssen.
Auch die bedarfsgerechte Anbindung von Schulen und Berufsschulen ist bevorzugt voranzutreiben, um die jungen Generationen optimal auf die zunehmende Digitalisierung vorzubereiten.“
Die Industrie- und Handelskammern selbst werden im Rahmen des sogenannten Onlinezugangsgesetzes (OZG) bis Ende 2022 weitere IHK-Leistungen digitalisieren.

Ansprechpartner IHK:
Dietmar Richter
Tel. 0371-6900-1220