PM 30 | 05.05.2025
IHK Chemnitz sieht den Ausbau der Strecke Chemnitz-Geithain in Gefahr
Die IHK Chemnitz sieht den Ausbau der Strecke Chemnitz – Geithain durch eine starke Budgetkürzung als gefährdet an. Ursprünglich waren dafür 12 Millionen Euro geplant. Im sächsischen Doppelhaushalt sind jedoch nur 8,1 Millionen Euro vorgesehen.
„Dieses Budget reicht nur für Planungsschritte, die bereits beauftragt sind, nicht aber für weitere Projektphasen. Bei einer weiteren Ausweitung des geplanten eingleisigen Streckenabschnitts ist die Umsetzung des avisierten 30-Minuten-Takts de facto nicht zu halten“,
sagt Hauptgeschäftsführer Christoph Neuberg.
Die IHK Chemnitz betrachtet die Elektrifizierung und den weitestgehend zweigleisigen Ausbau der Strecke Chemnitz – Leipzig als das bedeutendste Infrastrukturprojekt für die Region. Die Forderung des Ausbaus findet sich unlängst in den Positionspapieren der Regionen Chemnitz, Mittelsachsen und Erzgebirge und wird klar unterstützt. Derzeit fehlt es diesen Regionen an einer Anbindung an den Fernverkehr und weitergehende Netze, was Unternehmer zwingt, auf das Auto und die überlasteten Straßen auszuweichen.
Auch der Güterverkehr kann nicht auf eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene setzen, was angesichts des Wettbewerbsdrucks und des Fachkräftemangels jedoch dringend notwendig wäre. Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen und die Bereitstellung der finanziellen Mittel sind ebenso wichtig wie der kontinuierliche Dialog zwischen den beteiligten Ministerien und der Deutschen Bahn. Nur durch die Einhaltung der ursprünglichen Zusagen und eine konstruktive Zusammenarbeit kann dieses Projekt zeitnah gelingen.
„Eine Reduzierung der geplanten Zweigleisigkeit ist unter allen Umständen zu vermeiden“,
meint Neuberg. Dies würde zu qualitativen Einbußen führen, den möglichen Güterverkehr ausbremsen und den geplanten Halbstundentakt gefährden. Änderungen der Planungen würden zudem weitere Verzögerungen und zusätzliche Kosten verursachen.
Die IHK Chemnitz wird den weiteren Verlauf genau beobachten und sich aktiv an den Dialogen beteiligen.