Regionalversammlung diskutiert Landtagswahl & Konjunktur
Zwei Tage nach der Sächsischen Landtagswahl analysiert Zwickaus Regionalversammlung Ergebnisse und Auswirkungen für den Wirtschaftsstandort. Auf Einladung des IHK-Ehrenamtes zieht CDU-Landtagsabgeordnete Kerstin Nicolaus ein kurzes Fazit:
„Ich hoffe, wir kriegen eine ordentliche Regierung hin, mit gescheiten Inhalten, die dem Wählerwillen gerecht werden.“
Die beabsichtigte Regierungsbildung von CDU mit BSW und SPD sorgt für Bedenken. Während einige Unternehmer dieses Ansinnen ausdrücklich begrüßen, hieße dies aber auch, 30 Prozent der Wähler zu ignorieren.
„Die politischen Gewichte verschieben sich nach links“,
bemerkt IHK-Präsident Jens Hertwig, der im Wahlkampf Themen wie Wirtschaft und Mittelstand geradezu unterrepräsentiert fand.
Stillstand kann sich der Freistaat nicht erlauben – wie IHK-Geschäftsführer Torsten Spranger anhand durchwachsener Konjunkturdaten untermauert und Ansätze zur Stärkung der regionalen Wirtschaft vorstellt. Dazu zählen z.B. Weiterbildungs-Angebote der Agentur für Arbeit für Unternehmer.
„Der Fördertopf ist voll, wir sind entbürokratisiert, haben Beraterteams“,
so Jörg Fischer, Geschäftsführer Operativ.
Zur Fachkräftesicherung im Ingenieurbereich, Informatik, Umwelttechnik – laut Landrat Carsten Michaelis bei einer Befragung im Landkreis Zwickau von ca. 500 Unternehmern als größte Herausforderung benannt – tragen die Westsächsische Hochschule Zwickau und Staatliche Studienakademie Glauchau mit wachsenden Studierendenzahlen (568 bzw. 372 Neuimmatrikulationen) bei.
Weitere Forderungen an regionale Wirtschaftsförderer zielen auf Ausbau von Infrastruktur und Gewerbeflächen. Barbara Meyer, Staatssekretärin im Ministerium für Regionalentwicklung, signalisiert Veränderungswille bei der Raumplanung:
„Wenn Investoren anklopfen, müssen Gewerbegebiete stehen.“
Transformationsthemen in Südwestsachsen will das Ministerium mit IHK, Handwerkskammer und Hochschulen angehen:
„Dafür brauchen wir gute Geschäftsmodelle.“
Christian Sommer, Leiter Unternehmenskommunikation & Public Affairs bei VW Sachsen, erläutert die aktuelle Lage bei Volkswagen. Der Konzern müsse die Wettbewerbsfähigkeit aller deutschen Standorte verbessern, um international konkurrenzfähig zu bleiben:
„Alle Maßnahmen werden in harten Diskussionen gemeinsam mit den Sozialpartnern besprochen. Entscheidend wird die Investitionsplanung für die nächsten fünf Jahre. Diese wird Ende des Jahres verabschiedet.“
Es muss gelingen, regionalen Fahrzeug- und Maschinenbau mit maßgeblichen Industrien wie der Halbleiterproduktion zusammenzubringen sowie wachsende sächsische Städte mit dem Umland zu verbinden, richtet Jens Hertwig dem Blick der Unternehmer nach vorn:
„Bitte bringt euch ein und stärkt Demokratie durch Teilhabe und Teilnahme!“
Das Statement von Christian Sommer zur Situation bei Volkswagen verfolgen im Podium IHK-Geschäftsführer Torsten Spranger, Frauke Deckow (Direktorin Staatliche Studienakademie Glauchau), Prof. Stephan Kassel (Rektor WHZ), IHK-Präsident Jens Hertwig, Staatssekretärin Barbara Meyer, Landrat Carsten Michaelis und Jörg Fischer (Geschäftsführer Operativ Agentur für Arbeit).