Arbeitskreis Innenstadtentwicklung Erzgebirge

Leerstandsmanagement war das große Thema der jüngsten Sitzung des Arbeitskreises Innenstadtentwicklung Erzgebirge. 
Wie kann ein effektives und nachhaltiges Leerstands- und Ansiedlungsmanagement aussehen? Welche Akteure braucht es dafür und wie kann man diese zusammenbringen? 
Die digitale Plattform „LeAN“, welche im Rahmen des vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projektes „Stadtlabore für Deutschland“ entwickelt wurde, setzt genau an diesen Fragestellungen an. Was es damit auf sich hat und wie das Ganze in der Praxis funktioniert, erklärte Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH Köln, welcher online zugeschaltet war. Als digitale Plattform für ein vorausschauendes Leerstands- und Ansiedlungsmanagement bringt „LeAn“ alle Nutzergruppen vom Makler bis zur Kommunalverwaltung an einen digitalen Tisch, um so nicht nur einen Überblick über den Immobilienbesatz sowie (drohende) Leerstände zu liefern, sondern auch Angebot und Nachfrage unbürokratisch zusammenzubringen. Ob das eine Lösung für den ganzen Erzgebirgskreis sein kann, diskutierten Vertreter der Kommunen und des Landratsamtes in einer lösungsorientieren Gesprächsrunde. Die grundlegende Bereitschaft zur Zusammenarbeit besteht auf allen Seiten – wir dürfen also gespannt sein, was sich in den kommenden Monaten entwickelt.

Im November trafen sich Gewerbetreibende, Gewerbevereinsvorsitzende und Kommunalvertreter wieder zum Arbeitskreis Innenstadtentwicklung. Zunächst blickten die Teilnehmenden gemeinsam mit Nicole Schimpke, Citymanagerin der Silberstadt Freiberg, nach Freiberg, wo man unter anderem mit Stadtgutscheinen, einem Gründerwettbewerb oder einer Nikolausstiefelaktion erfolgreich Leben in die Stadt bringt.

Stefan Herold, Innenstadtmanager der Großen Kreisstadt Stollberg,  berichtete anschließend über das Pop- Up- Event, welches Mitte Oktober in Stollberg stattfand. Dabei wurden nicht nur Kunst und Kultur sowie die ortsansässigen Gewerbetreibende unterstützt, sondern auch fünfzehn leerstehenden Geschäfte für ein Wochenende wiederbelebt. Diese wurden Konzerträume, Ausstellungsflächen, Experimentierfelder oder Handelsorte umgewandelt und durch einen künstlerischen Pop- Up- Pfad miteinander verbunden. Neben einem durchweg positiven Feedback der zahlreichen Besucher, wurde auch die Aufmerksamkeit auf die verfügbaren Immobilien gelenkt. Erste Folgeprojekte mit potentiellen Mietinteressenten bahnten sich im Nachgang bereits an.

Ende April kam der Arbeitskreis Innenstadtentwicklung nach langer Zeit erstmals wieder in Präsenz zusammen. Im Fokus der gut besuchten Runde, an der sowohl Kommunalvertreter als auch Gewerbetreibende teilnahmen, standen diesmal “Mitmachprojekte im Erzgebirge”.  Als Gäste haben wir Josephine Leonhardt – Dietrich und Nadja Hecker eingeladen, die ihr Pop-Up-Store-Projekt Kurzzeitladen vorgestellt haben. Außerdem erläuterte Kerstin Drechsel vom Kathrinchen Zimtstern e.V. die Idee der MitmachLäden in Olbernhau und Janine Nicke von der IHK informierte über den regionalen Online-Marktplatz “Erzgebirge bei eBay”.

Hintergrund
Der Arbeitskreis trifft sich zwei mal jährlich in der IHK in Annaberg-Buchholz. Außerdem wird das Format der „Regionaltreffs Innenstadtentwicklung“ auch in Zukunft fortgeführt. Dort haben alle Teilnehmenden die Möglichkeit, bei einem Treffen inklusive Stadtrundgang durch die gastgebende Kommune über den Tellerrand zu schauen und über die Umsetzung konkreter Ideen vor Ort zu informieren.

Interessierte Gewerbetreibende und Kommunalvertreter sind jederzeit herzlich im IHK-Arbeitskreis willkommen!
 

Ansprechpartnerin:
Frau Janine Nicke
Telefon: 03733 1304-4124