Drohendes PFAS-Verbot

IHK-Unterstützung zur Suche von Alternativen

Das geplante PFAS-Verbot in der EU würde aktiv in zahlreiche Wertschöpfungsketten unserer Region eingreifen. Es droht ein generelles Verbot für über 10.000 in der Wirtschaft aktiv genutzte Substanzen, die in einer Vielzahl alltäglicher Produkte und Produktionsverfahren gebraucht werden.
Die IHK befragte Im September 2023 betroffene Unternehmen der Region und stellte grundlegend fest, die Unternehmen räumen dem Thema Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert ein. Eine Vielzahl der Unternehmen sind sich des drohenden Verbotes und der weitereichenden Auswirkungen auf Abläufe / Prozesse / Produkte aktuell noch gar nicht bewusst.
Die PFAS-Chemikalien werden in Schläuchen, Dichtungen, Kühlanlagen, Treibmitteln, Betriebsstoffen oder Produkten, die unter zu Hilfenahme dieser Stoffe hergestellt wurden, eingesetzt. Zu durch PFAS-Einsatz erzielte wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften, sind in den wenigsten Fällen, alternative Verfahren oder Ersatzstoffe bekannt.
Hier möchte die IHK Chemnitz mit der PFAS-Transfersprechstunde, einen Lösungsansatz schaffen. Im ersten Schritt sollen konkrete PFAS-Anwendungen aufgedeckt und beschrieben werden.
Mit diesen Skizzen können die TransfermanagerInnen der südwestsächsischen Hochschulen auf die hausinternen Wissenschaftler, Cluster und Netzwerke zugehen, um mögliche Lösungsansätze zu finden.
In einem zweiten Termin im Januar 2024 sollen, wenn möglich mehrere gleichartige Problemstellungen geclustert und im persönlichen Gespräch zwischen Unternehmen und Hochschulen detaillierter besprochen werden. In dieser Präsenzveranstaltung geben Fördermittelgeber und die Verwaltung des Freistaats flankierende Hilfestellungen, um direkt in das Thema eingebunden zu werden.
Die IHK Chemnitz bittet Mitgliedsunternehmen um eine aktive Recherche von PFAS-Anwendungen im eigenen Unternehmen und die Einsendung folgender Eckpunkt.

Steckbrief – Alternativensuche:

  • Benutzen Sie aktiv eine PFAS-Chemikalie oder wird Ihnen ein Vorprodukt oder Werkzeug, mit PFAS-Abhängigkeit zur Verfügung gestellt?
  • Chem. Bezeichnung des eingesetzten PFAS
  • Beschreibung der konkreten Anwendung in Ihrem Unternehmen
  • Wird die Chemikalie in Ihrem Unternehmen erstmalig in die Wertschöpfungskette eingebracht?
  • Wird die Chemikalie mit Ihrem Produkt an nachgelagerte Verwender oder Endnutzer weitergegeben?
  • Wie werden Chemikalienreste oder beschichtete Bauteile bisher entsorgt?
  • Sind Ihnen alternative Stoffe oder Verfahren bekannt und einsetzbar? Welche?
  • Sind Sie an einer Alternative durch ein F&E-Projekt interessiert?