JobSwop macht unsichtbare Stellen sichtbar

Lieber Herr Nawroth, ihr Startup JobSwop.io hat sich neulich für einen bundesweiten Pitch bei den IHKs beworben. Wie sind Sie auf die Problemlösung gestoßen und was ist die Geschäftsidee Ihrer Unternehmensgründung?
Ich bin ein klassischer Berufspendler gewesen. Dabei habe ich festgestellt, dass mir auf dem Arbeitsweg immer die gleichen Menschen entgegenkommen. Irgendjemand von denen musste doch auch etwas vergleichbares arbeiten wie ich! Also warum nicht den Job direkt miteinander tauschen und den Arbeitsweg einsparen? Die Idee war es also, wechselwillige Fachkräfte sowie deren Jobs sichtbar zu machen und mittels direktem Jobtausch einen Mehrwert zu schaffen.
Das klingt irgendwie logisch und sollte ein konkretes Problem für viele Menschen lösen. Wie können Unternehmen mit Ihnen kooperieren? 
Unternehmen erhalten bei uns für die Besetzung ihrer offenen Stellen direkten Zugang zu diesen wechselwilligen Fachkräften. Mittels Suchauftrag erfahren sie kostenfrei, welche passenden Kandidaten vorhanden sind. Danach liegt die Entscheidung ganz bei den Unternehmen, wann sie kostenpflichtig mit ihnen in Kontakt treten möchten. Die Fachkräfte selbst wägen individuell ab, was für sie interessanter ist - die offene Stelle oder der direkte Jobtausch.
Sie haben bereits TV-Erfahrung als Unternehmer sammeln können. Wie ging es danach weiter?

Grundsätzlich hat der TV-Auftritt einen großen Einfluss darauf gehabt, wie wir wahr- und ernstgenommen werden. Ich glaube, das nennt man bei der Plattformentwicklung Pinguin-Effekt. Im Anschluss liefen klassisch Verhandlungen über eine mögliche Beteiligung. Am Ende sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass ein lokaler Investor mit regionalem Bezug besser in die aktuelle Phase unseres Startups passt.
 
Zum Abschluss würden wir gern Ihre Meinung zum Chemnitzer Gründerökosystem erfahren. 

Aus meiner Sicht ist das Chemnitzer Gründerökosystem noch ganz am Anfang seiner Entwicklung. Es gibt auf Startup-Ebene noch nicht diese Dynamiken, wie es sie vielleicht bei etablierten Unternehmen im Mittelstand gibt. Das ist an sich vollkommen in Ordnung, wenn man das so anerkennt und sich dementsprechend ausrichtet. Ich würde es mit dem Bild eines jungen Baumes beschreiben, der seine ersten Wurzeln schlägt. Aber anstatt diesen Baum zu gießen und beim Wachsen zu helfen, bauen wir in Chemnitz schon sein Baumhaus mit Dachterrasse und Fitnessstudio. 
Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Ihnen und Ihren Mitstreitern viel Erfolg.