Trend-Nachfrage: Beschaffung bei der Bundeswehr

Die Industrie- und Handelskammern verzeichnen derzeit ein wachsendes Interesse an den Beschaffungsprozessen der Bundeswehr. Angesichts der aktuellen geopolitischen Lage und der Reaktionen europäischer Regierungen erscheint diese Entwicklung nur folgerichtig. Die folgenden Informationen bieten einen ersten Überblick über das Thema. Die IHKs verweisen auf weiterführende Angebote spezialisierter Verbände und Organisationen.
Die Bundeswehr beschafft ihre Ausrüstung, Dienstleistungen und Güter über öffentliche Vergabeverfahren. Zuständig dafür ist das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Ziel ist es, die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte durch eine bedarfsgerechte und wirtschaftliche Beschaffung sicherzustellen. Ein erheblicher Beschaffungsanteil wird allerdings auch dezentral durchgeführt in den Bundeswehr-Dienstleistungszentren. In Sachsen befindet sich eins davon in Dresden.
Vergabeverfahren richten sich nach dem Auftragswert und der Art der Leistung. Dabei kommen verschiedene Regelwerke zur Anwendung, etwa die Unterschwellenvergabeordnung (UVgO), die Vergabeverordnung (VgV) oder die Vergabeverordnung Verteidigung und Sicherheit (VSVgV). Es gibt unterschiedliche Verfahren wie öffentliche Ausschreibungen, beschränkte Ausschreibungen mit oder ohne Teilnahmewettbewerb sowie Verhandlungsvergaben.
Ein zentrales Element ist die elektronische Vergabe (e-Vergabe). Über die e-Vergabe-Plattform des Bundes können Unternehmen kostenlos auf Ausschreibungen zugreifen, Angebote einreichen und mit der Vergabestelle kommunizieren. Die Plattform bietet hohe Sicherheitsstandards, spart Zeit und Kosten und sorgt für Transparenz im Verfahren.
Eine Broschüre mit dem Titel „Auftraggeber Bundeswehr“ bietet einen strukturierten Einstieg für potenzielle Lieferanten.
Hinweis: Individualbewerbungen oder -Angebote werden niemals von der Bundeswehr berücksichtigt. Allerdings können innovative Ideen, die für die Bundeswehr von Interesse sein könnten, an folgende Adresse senden:
Industriekontakte/Innovationsmanagement
Telefon +49 30 6794 2206
E-Mail: industriekontakt.planungsamt@bundeswehr.org
E-Mail: innovation@bundeswehr.org
Quelle: Webseite und Information der Auftragsberatungsstelle Sachsen e.V.