Erste 15.000 Liter synthetisches Benzin aus Freiberger Anlage

Der Chemieanlagenbau Chemnitz und die Technische Universität Bergakademie Freiberg haben gemeinsam einen klimafreundlichen Kraftstoff für Verbrennungsmotoren entwickelt.
Nach 14 Jahren Forschungsarbeit gibt es jetzt den entscheidenden Durchbruch: In Europas größter der Pilotanlage in Freiberg wurde erstmals eine größere Menge E-Fuel hergestellt. Die ersten 15.000 Liter wurden mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gefeiert.
„Es gibt keine Alternative zu E-Fuels, vor allem nicht im Bereich von Luft- und Seefahrt.”,
sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP).
“Wir sollten diese Option nicht verbieten, sondern einen Weg dafür ebnen.“
Erst wenige Tage zuvor hatte der Kraftstoff beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring mit Toyota wiederholt einen Härtetest bestanden.
Bei dieser Technologie wird aus Wasserstoff und CO2 synthetisches Benzin hergestellt. Der Strom für die Elektrolyse von Wasser zu Wasserstoff kommt wird aus erneuerbaren Energien gewonnen. Das benötigte CO2 kann beispielsweise Industrieabgasen entnommen werden und gelangt so nicht in die Umwelt.
E-Fuels sind umstritten. Kritisiert werden der hohe Stromverbrauch bei der Produktion und ein als gering geltender Wirkungsgrad von rund 20 Prozent. Für Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sind sie aber auch Hoffnungsträger:
„40 bis 50 Prozent der Menschen leben im ländlichen Raum und können nicht rund die Uhr den Öffentlichen Nahverkehr nutzen. Sie sehen Autos nicht als Zwang, sondern als Freiheit.“
Aus Sicht des Kfz-Gewerbes könnte so auch die Tankstellen-Infrastruktur weiter genutzt werden.