Wirtschaft bewertet Digitalisierungsgrad mit Note 2,8

Erkenntnisse der DIHK-Digitalisierungsumfrage 2023

Die Anfang Februar 2024 vorgestellte DIHK-Digitalisierungsumfrage zeigt, dass 76,5 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland ihren Digitalisierungsgrad als sehr gut, gut oder befriedigend einschätzen. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die deutsche Wirtschaft insgesamt weniger pessimistisch. Dieser Trend gilt jedoch nicht für alle Wirtschaftszweige gleichermaßen. Am weitesten sind eigener Einschätzung nach die IKT-Branche und die Finanzwirtschaft fortgeschritten. Kritischer sehen die Verkehrs- und Bauwirtschaft ihren eigenen Digitalisierungsgrad.
Zwar haben die Unternehmen die Potenziale der Digitalisierung, etwa zur Steigerung der eigenen Produktivität, erkannt, doch stellt die Transformation mit hohem Zeitaufwand, Kosten und hoher Komplexität enorme Anforderungen an die Unternehmen selbst. Sie sehen sich mit strukturellen Problemen wie fehlendem Know-how, unzureichender Anbindung an die digitale Infrastruktur, mangelnder Datennutzungspraxis und enormem bürokratischem und regulatorischem Aufwand konfrontiert.
Die Umfrage zeigt auch, dass sich der Anteil der Unternehmen, die bereits KI oder maschinelles Lernen nutzen, im Vergleich zum Vorjahr von 14 auf 27 Prozent fast verdoppelt hat. Weitere rund 35 Prozent der Unternehmen planen den Einsatz für 2024. Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen setzt KI bislang nur als unterstützendes Werkzeug ein, etwa bei der Texterstellung oder der Bildgenerierung. Eine grundlegende Integration der Technologie in zentrale Unternehmensprozesse wie Marketing, Personalwesen oder Buchhaltung steht dagegen erst am Anfang. Als zentrales Anwendungsfeld kristallisiert sich der Kundenservice heraus.
Die DIHK-Digitalisierungsumfrage zeigt, dass die gewerbliche Wirtschaft in Deutschland trotz Gegenwind weiter digitalisiert. Die Unternehmen digitalisieren, um grundlegenden wirtschaftlichen Problemen wie dem Fachkräftemangel zu begegnen oder die betriebliche Effizienz zu steigern. Digitalisierung wird als Reaktion auf aktuelle Krisen eingesetzt, nicht aber als strategisch gewähltes Instrument zur Schaffung von Unternehmensinnovationen.
Für die DIHK-Digitalisierungsumfrage 2023 wurden im Zeitraum vom 13. November bis 8. Dezember 2023 insgesamt 4.114 Unternehmen aller Größen und Branchen in ganz Deutschland befragt.
Die IHK Chemnitz unterstützt Sie inhaltlich in Form von geförderten Projekten und Veranstaltungen zu den Themen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz.
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