Flughafen Bremen

Bereits 1913 erhielt der Bremer Verein für Luftfahrt vom Bremer Senat die offizielle Genehmigung zum Betrieb eines Flugstützpunktes. Als das Flugzeug in den 1920er Jahren ein Verkehrsmittel wurde, war Bremen mit seinem Flughafen von Anfang an mit dabei - sogar international. Die niederländische KLM flog bereits 1920 von Amsterdam über Bremen nach Hamburg und Kopenhagen. Im Laufe der 1920er Jahre entwickelte sich für Bremen ein hervorragendes Streckennetz. Alle damaligen europäischen Drehkreuze waren auch schon auf dem Luftwege erreichbar. Größere Flugzeuge, höhere Standards - auch im Hinblick auf den Passagierkomfort - zeichneten die 1930er Jahre aus. Vier feste Start- und Landebahnen aus Beton, ein für damalige Zeiten hochmodernes Abfertigungsgebäude, Nachtflugbefeuerung und ein Schlechtwetterlandesystem (Lorenzbake) machten Bremen zu einem der modernsten Flughäfen in Deutschland und Europa.
Der Krieg unterbrach den zivilen Luftverkehr. 1945 wurde der Flughafen von amerikanischen Truppen übernommen und erst 1949 wieder an die Zivilverwaltung der Stadt Bremen zurückgegeben. Innerdeutsch flog die skandinavische SAS pro Woche einige Strecken. New York und Rio waren Anfang der 1950er Jahre ab Bremen erreichbar. Nach der Wiederherstellung der deutschen Lufthoheit bezog die Lufthansa Bremen wieder in ihr Streckennetz ein und machte die Stadt zum Sitz ihrer Verkehrsfliegerschule. Wegen der Stadtnähe und der damit verbundenen Lärmproblematik definierte Bremens Senat 1973 den Flughafen als Flughafen für Kurz- und Mittelstreckenflüge.
Seit Mitte der 1970er Jahre ist Bremen Startpunkt für Urlaubsflüge - das Flugzeug wurde zum modernen Massenverkehrsmittel. Der Urlaubsverkehr gewann steigende Bedeutung und einen immer größeren Anteil am Gesamtverkehr. 1989 wurde erstmals mehr als eine Million Passagiere pro Jahr registriert. Im selben Jahr entstand auch der Plan für den Flughafen 2000. Von 1990 bis 1998 wurde dieses Investitionsprogramm mit einem Volumen von rund 185,0 Millionen – umgesetzt - es entstand ein vollkommen neuer Flughafen. Darüber hinaus ist mit der so genannten Airport-Stadt direkt am Bremer Flughafen ein neuer Dienstleistungs- und Technologiestandort entstanden. Im April 2007 hat der Low-Cost-Carrier Ryanair in Bremen eine Basis eröffnet und hierzu nach einer europaweiten Ausschreibung eine alte Betriebswerkstatt des Flughafens gekauft und zu einem Terminal umgebaut.
Im Jahr 2007 wurde erstmals in der Geschichte des Flughafens Bremen die Marke von zwei Millionen Passagieren pro Jahr überschritten.
Der Flughafen Bremen liegt rund 3,5 Kilometer südlich von Bremens Stadtmitte. Er ist von Westen über die Autobahn A 1 und vom Norden über die Autobahnen A 27 sowie A 281, die sich direkt neben dem Flughafen befindet, zu erreichen. Durch die Straßenbahnlinie 6 ist der Flughafen auch an das Netz der Bremer Straßenbahn angebunden, die zu den Hauptverkehrszeiten im Fünf-Minuten-Takt ein öffentliches Verkehrsmittel in die Innenstadt darstellt.