Bremen - ein innovativer Wirtschaftsstandort

Als starker Industrie- und Handelsstandort mit einer hohen Exportquote ist Bremen seit einiger Zeit im Begriff, auch seine Rolle als einer der führenden Technologiestandorte in Deutschland auszubauen. Diese Bereitschaft zum Wandel hat in der Freien Hansestadt eine lange Tradition. Seit jeher bilden Weltoffenheit und Innovationswille das Fundament für den wirtschaftlichen Erfolg. Gewonnen hat die Handelsmetropole an der Weser dabei vor allem durch ihre starke Seehafenwirtschaft sowie den international orientierten und innovationsbereiten Import- und Exporthandel. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Wirtschaft und Wissenschaft

Kerngedanke des wachsenden Technologiestandortes Bremen ist die enge Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft. Wie erfolgreich sie ist, lässt sich beispielsweise seit Jahren an dem enormen Aufschwung ablesen, den der in unmittelbarer Nähe der Universität Bremen angesiedelte Technologiepark Universität nimmt. Mit über 10.000 Beschäftigten in mehr als 550 Unternehmen gehört der Technologiepark heute zu den größten seiner Art in Deutschland. Die außerordentlich positive Entwicklung dieses auf Synergie angelegten Ansiedlungsmodells macht deutlich, wie gut Bremens Entscheidung war, auf seine kritische Lage der öffentlichen Haushalte nicht allein mit einem strengen Sparkurs zu reagieren, sondern zugleich die Innovationskraft des Landes systematisch auszubauen.
Schon heute verfügt die Wirtschaft in Bremen über hochklassige Kompetenzfelder. Seit vielen Jahrzehnten ist die Luft- und Raumfahrtindustrie eng mit der Freien Hansestadt verbunden. So ist Bremen der zweitgrößte deutsche Produktions- und Entwicklungsstandort innerhalb des europäischen Verbunds der Airbus-Familie. Innovative Unternehmen wie Airbus Defence and Space oder die OHB Orbitale Hochtechnologie Bremen System GmbH und starke wissenschaftliche Einrichtungen wie das Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) machen deutlich, dass der Ruf als „Stadt der Luft- und Raumfahrt” auf hohem technologischen Niveau fortgeführt wird.

Automobil-Stadt Bremen

Als einer der größten deutschen Industriestandorte bietet Bremen auch vielen anderen Unternehmen gute Standortvoraussetzungen. So hat sich Bremen als hoch kompetentes Zentrum für die Automobilindustrie etablieren können. Die Daimler AG hat das Werk Bremen zur größten deutschen Produktionsstätte innerhalb des Konzerns ausgebaut. In und um Bremen hat sich ein lebendiger mittelständischer Zuliefersektor für die Automobilindustrie etabliert und ein effizientes und leistungsfähiges Automotive-Netzwerk herausgebildet.

Handel und Häfen

Die Logistik gehört für eine traditionelle Handels- und Hafenstadt zu den Stärken der bremischen Wirtschaft. So ist Bremen Zentrum eines internationalen Terminalnetzwerkes für den Seehafenumschlag. Auch am Güterverkehrszentrum, das 1984 als erstes seiner Art in Deutschland in Betrieb ging, wird das Innovationspotenzial Bremens deutlich. Und damit eng verbunden ist der weltweit ausgezeichnete Ruf Bremer Unternehmen bei der Entwicklung logistischer Software.
„Technologische Weltstandards made in Bremen” bieten zudem die Produktionstechnik, die Meerestechnik und die Elektrotechnik. Viele der Produkte sind Resultat einer engen Kooperation von Wirtschaft und wissenschaftlichen Einrichtungen. Dieses funktionsfähige Kooperationsmodell sorgt auch dafür, dass Bremen auf dem Feld der Digitalisierung und insbesondere der Künstlichen Intelligenz als Zukunftstechnologie sehr gut positioniert ist. Allein in der IT-Wirtschaft sind in Bremen heute mehr als 10.000 Beschäftigte tätig. Weitere aussichtsreiche und ausbaufähige Kompetenzfelder liegen unter anderen im Bereich der Mikrosystemtechnik, der Robotik, der Gesundheitswirtschaft sowie der Nahrungsmittel- und Biotechnologie.

Auf dem Weg zur High-Tech-City

Die Freie Hansestadt setzt alles daran, diese Kompetenzen auszubauen und hat sich dafür gut gerüstet. Zu seiner wissenschaftlichen Infrastruktur gehören 50 technische Forschungsinstitute – unter anderem Fraunhofer- und Max-Planck-Institute –, ebenso Zentren der Produktionstechnik, Mikrosystemtechnik, der Materialwissenschaften, der Luft- und Raumfahrttechnik, der Umweltforschung, der Informations- und Telekommunikationstechnologien sowie der Informatik.
Bremen ist Sitz einer der führenden Forschungsuniversitäten in Norddeutschland mit mehr als 60 Studiengängen in allen Wissenschaftsdisziplinen, vier Sonderforschungsbereichen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), einer international orientierten, anwendungsbezogenen Hochschule, einer Hochschule für Künste und der privaten Jacobs University Bremen (JUB). Gemeinsam mit innovativen jungen und alteingesessenen Unternehmen ist dies ein fruchtbarer Nährboden, damit sich Bremen weiterhin erfolgreich als „High-Tech-City” positionieren kann.

Starker Außenhandel

Von Innovation und Tradition sind auch die internationalen Kontakte Bremens getragen. Bereits im Mittelalter waren die Bremer Kaufleute in allen wichtigen Häfen der Welt vertreten – von Bergen bis Brügge, von London bis Riga. Und schon im 18. Jahrhundert gehörte Bremen zu den ersten deutschen Gebieten, die mit Nordamerika Handel trieben. Seit 1822 verkehrten Paketschiffe regelmäßig zwischen New York und Bremen. Die USA wurden mehr und mehr zum Haupthandelspartner Bremens in Übersee. Importiert wurden vor allem Tabak und Baumwolle. Schon 1869 kamen 26 Prozent der Gesamteinfuhrgüter aus den USA, 1909 war der Anteil auf über 30 Prozent gestiegen.
Auch heute setzt Bremen alles daran, seine führende Rolle als internationaler Handelsstandort weiter auszubauen. Früher als die meisten anderen Regionen in Deutschland knüpfte Bremen zudem Handelskontakte nach Mittel- und Osteuropa – die Stadt Riga ist eine Gründung bremischer Kaufleute. Seit einigen Jahren gehören Bremer Firmen wieder zu den Vorreitern wirtschaftlichen Engagements in Polen, im Baltikum und in anderen  Staaten Mittel- und Osteuropas.
Bremen hat beste Chancen, eine der führenden Regionen in einem zusammenwachsenden Europa der Regionen zu werden. Beispielsweise wurde der Airport im Süden der Stadt zur zentralen Drehscheibe in Nordwestdeutschland ausgebaut. Die im Umfeld entstandene Airport-Stadt hat sich mit 16.000 Beschäftigten in 500 Unternehmen zu einem florierenden Gewerbegebiet entwickelt. Das Gebiet wird zukünftig zudem von der Errichtung des EcoMaT - Center for Eco-efficient Materials & Technologies, einem Forschungs- und Technologiezentrum für die branchenübergreifenden Kompetenzen Leichtbau, Material und Prozesse, profitieren. Hinzu kommen die zukunftsorientierte Entwicklung im Bereich der neuen Technologien und der Einsatz, Bremen zu einem bedeutenden Dienstleistungsstandort weiterzuentwickeln. Entschlossen geht Bremen auch den Ausbau seiner Häfen und der für den Hinterlandverkehr notwendigen Verkehrsinfrastruktur an. Motor der Hafenentwicklung ist der Containerverkehr.

Fortschritt mit Tradition

Solche Entwicklungen zeigen, wie sehr Fortschritt auf tragfähige Traditionen angewiesen ist. Gerade zu Beginn des 21. Jahrhunderts sind die traditionellen Werte bremischer Unternehmer aktuell wie nie. Zunehmende Internationalisierung der Märkte, schnelle technologische Entwicklungen und eine durch Digitale Medien zusammenwachsende Welt erfordern tragfähige Zukunftskonzepte, kreative Ideen und auch Visionen, die das wichtigste Ziel verfolgen, das Bremen überhaupt haben kann: die Zukunftsfähigkeit des Standortes – nicht nur des Wirtschaftsstandortes, sondern auch des Lebens- und Arbeitsumfeldes für viele tausend Menschen.