Delegationsreise nach Nordwest-Marokko: Gute Chancen für norddeutsche Unternehmen / ambitionierte Berufsausbildung/ Offene Investitionslandschaft

(PM 13-2024, 08.03.2024)Eine norddeutsche Wirtschaftsdelegation unter Leitung der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven kehrte gestern von ihrer fünftägigen Reise aus dem Nordwesten Marokkos zurück. Handelskammer-Präses Eduard Dubbers-Albrecht leitete die 13-köpfige Delegation, deren Programm Besuche in den marokkanischen Städten Tanger, Tétouan und Casablanca vorsah. Der Nordwesten Marokkos ist durch seine Infrastruktur und den Tiefwasserhafen Tanger-Med besonders interessant für Unternehmen aus Bremen und Bremerhaven.
Die Wirtschaftsdelegation führte in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Tanger intensive Gespräche mit Vertretern der örtlichen Investitionsförderung, der Textilindustrie, der Ausbildungseinrichtungen für Erneuerbare Energien und des Ministeriums für Transformation und nachhaltige Entwicklung. Wichtig für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer war der Besuch der Autostadt Tanger (Tanger Automotive City, TAC) und der Tanger Industriezone, in der mehr als 500 ausländische Unternehmen aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Automobil-, Textil-, Lebensmittel- und Elektronikproduktion sowie Logistik ansässig sind.
Handelskammer-Präses Eduard-Dubbers-Albrecht sagte im Anschluss an die Reise: „Der Nordwesten Marokkos zeigt das Land von seiner sehr modernen Seite. Das haben wir in der Autostadt Tanger und den Industriezonen erfahren. Bislang hat die deutsche Wirtschaft die Potenziale dieses nordafrikanischen Landes noch nicht richtig wahrgenommen. Wir werden die Verbesserung der Zusammenarbeit intensiv unterstützen.“
Das Delegationsprogramm sah einen Besuch des Tiefwasserhafens Tanger-Med vor, der zu den modernsten Containerhäfen der Welt gehört. Präses Eduard Dubbers-Albrecht betonte: „Wir reden bei uns über die Deutschlandgeschwindigkeit, Tanger-Med macht längst Geschwindigkeit. Von der Planungsphase bis zum Ranking unter die größten Häfen der Welt haben die Hafenprofis in Marokko nur gut 20 Jahre gebraucht. Ich empfehle allen Verantwortlichen in Politik und Verwaltung in Deutschland, sich im Hafen Tanger-Med umzusehen.“
Delegationsteilnehmer Julius Kramer, Geschäftsführer der J. Heinrich Kramer Unternehmensgruppe aus Bremerhaven, sagte: „Beeindruckend ist das hohe Qualitäts- und Organisationsniveau der Industriebetriebe, die hoch wettbewerbsfähig sind. Entscheidung und Umsetzung von Investitionen laufen offenbar sehr schnell. Besonders beeindruckend fand ich die transparenten und wenig komplexen Investitionsanreize, die auch ausländischen Unternehmen zugutekommen können.“
In Tétouan besuchte die Delegation die Berufsschule der IHK Tanger und verschaffte sich einen Eindruck darüber, wie dort junge Leute an ihre Ausbildungsberufe heranführt werden. Katja Ollmann, Direktorin der Berufsschule für Großhandel-, Außenhandel- und Verkehr, sagte: „Mich hat sehr beeindruckt, wie ambitioniert die Berufsausbildung in Marokko aufgestellt ist. Das Bemühen geht stets dahin, der Wirtschaft alle Fachkräfte zur Verfügung zu stellen, die sie absehbar benötigt. Ich denke, da gibt es viel Potenzial für Zusammenarbeit mit unserer Wirtschaft.“
Dr. Matthias Fonger, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Bremen, äußerte sich im Anschluss an den Besuch: „Unsere Gespräche über Ausbildungsfragen waren vielversprechend. Wir werden eine enge Zusammenarbeit mit der IHK Tanger und der deutschen Auslandshandelskammer in Casablanca anstreben, um unseren Unternehmen den Zugang zu Fach- und Arbeitskräften zu erleichtern.“
In Casablanca traf die Delegation auf Wirtschaftsvertreter und besuchte am Hafenstandort Jorf Lasfar die OCP Group, den weltweit größten Hersteller von Phosphaten und Düngemitteln. Dr. Matthias Fonger betonte: „Wir haben Institutionen der Wirtschaftsförderung kennengelernt, die top aufgestellt sind, dazu gehören die lokale marokkanische IHK, die Investitionsfördergesellschaften und natürlich auch die deutsche Auslandshandelskammer. Es lohnt sich, die Region in den Blick zu nehmen.“
Harry Jasching-Oechsin, Geschäftsführer der Ospig GmbH, sagte nach Rückkehr von der Reise: „Mit unserem Unternehmen stellen wir Bekleidung an unterschiedlichen Standorten der Welt für namhafte Marken her. Ich freue mich, in Tanger und Casablanca viele interessante Gespräche mit Vertretern der marokkanischen Textilindustrie geführt zu haben. Es besteht dort ein großes Interesse an vertieften Kontakten zu deutschen Unternehmen. Das Land ist ideal gelegen, wenn es darum geht, Lieferwege zu verkürzen. Das spielt für uns eine immer größere Rolle.“
Laden Sie sich hier ein Gruppenfoto der Delegation herunter, dass Sie honorarfrei im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Delegationsreise nutzen können.
Das Foto zeigt die Delegation im Montagewerk von KOSTAL Marokko (KOMOR) in der Tanger Automotive City (TAC).