Plenarprotokoll vom 13. September 2021

  1. Aktuelles
  2. Ausbildungsplatzsituation – geplante Aktivitäten der Handelskammer
  3. Unternehmensvorstellung Stroever GmbH & Co. KG
Beitrag „Bremische Wirtschaftspolitik in der Post-Corona-Zeit“, Frau Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa
Die Mitglieder des Plenums diskutierten die negativen Auswirkungen der Verkehrsversuche in der Martinistraße und der Einbahnstraßenregelung Am Wall auf den Innenstadthandel und das Gastgewerbe.
Dr. Matthias Fonger wies auf ein neues Positionspapier des DIHK zur Unternehmensbesteuerung, bei der ein großer Reformbedarf vorherrscht, hin.
Michael Zeimet informierte über die aktuelle Ausbildungsplatzsituation in Bremen und Bremerhaven. Trotz einer gestiegenen Zahl sowohl von Bewerbern als auch von Ausbildungsstellen wurden bislang weniger Verträge abgeschlossen. Er ging auf die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Ausbildungsmarkt – wie Einschränkungen bei der Berufsorientierung, entfallene Ausbildungsmessen und Praktika, Verunsicherung bei den Jugendlichen und Schwierigkeiten beim Matching bzw. bei der Vermittlung in Ausbildung – ein. Zeimet stellte aktuelle Maßnahmen der Handelskammer vor: eine Nachvermittlungsaktion am 14./15. September 2021, die Online-Tage der beruflichen Bildung vom 2. bis 4. November 2021 („Unternehmen werben digital für duale Ausbildung“) sowie den Online-Tag der offenen Tür an berufsbildenden Schulen am 25. November 2021. Daneben werden neue Ansätze der Ansprache von Jugendlichen zunehmend wichtiger. Dazu gehören die Weiterentwicklung der Social-Media-Aktivitäten, ein Kurzfilm-Projekt zum „neuen Lernen“ in der dualen Ausbildung, die Berufsorientierung in attraktiven Locations und die Fortführung der Aktion „Unternehmer in die Schulen“.
Burkhard Volbert stellte das Unternehmen Stroever GmbH & Co. KG, den einzigen europäischen Hersteller entwachster Schellacke, vor. 1893 wurde der Betrieb zunächst als Handelsunternehmen gegründet, das unter anderem Naturharze sowie Rohschellack importierte. Nach der Entwicklung spezieller Verfahren konzentrierte sich die Firma bald ausschließlich auf die Schellackveredelung. Volbert erläuterte, wie das Naturprodukt Schellack entsteht. Er führte zu den Eigenschaften und vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Schellack z.B. in der Kosmetik-, Pharma- und Lebensmittelproduktion aus.
Senatorin Kristina Vogt verwies zunächst auf den produktiven Austausch zwischen dem Wirtschaftsressort und der Handelskammer im Rahmen der Corona-Pandemie zu Themen wie den Soforthilfen, der Ausbildung etc. Sie führte anschließend zur bremischen Wirtschaftspolitik in der Post-Corona-Zeit aus. Wichtiger Baustein ist die Verzahnung der Bremer Innovationsstrategie mit der Herausforderung des Fachkräftemangels. Hierbei spielt insbesondere die Qualifizierung von Beschäftigten für den Mittelstand eine wichtige Rolle. Sie verwies auf die Potenziale von Wasserstoff als Schlüsselindustrie für die Wertschöpfungsketten im Bundesland Bremen. Sie blickte auf Erfolge seit Beginn der Legislaturperiode, so etwa die Umsetzung der Digitalisierungsförderung für KMU. Kritisch sei hingegen der aktuelle Stand der Innenstadtentwicklung zu sehen. Sie ging abschließend auf die Verhandlungen zum Gewerbeflächenentwicklungsplan 2030 ein. Die Plenarmitglieder diskutierten die genannten Themen intensiv mit Senatorin Vogt.