Plenarsitzung vom 22. Juni 2020
- Aktuelles
- Aktivitäten 2020 der Wirtschaftsjunioren Bremerhaven
- Versorgungssicherheit trotz Kohleausstieg
- Ausbildungsplatzsituation 2020
- Benennung eines Mitglieds für den Verwaltungsrat der Hermann-Leverenz-Stiftung
- Benennung eines Mitglieds für den Vorstand der Karl-Nix-Stiftung
Präses Janina Marahrens-Hashagen hob das große Engagement der Handelskammer Bremen für die Mitgliedsunternehmen während der Corona-Pandemie hervor. Sie verwies auf die anstehenden Herausforderungen und auch Chancen für die Unternehmen in der Krise, wie z. B. die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer sowie die neuen Überbrückungshilfen des Bundes. Dr. Matthias Fonger gab einen kurzen Überblick über die Aktivitäten der Handelskammer in der Corona-Krise (u.a. Antragsberatung und -bearbeitung bei den Corona-Soforthilfen, Einrichtung einer Servicestelle Lieferketten, regelmäßiger Austausch mit dem Senat).
Präses Janina Marahrens-Hashagen und Dr. Matthias Fonger äußerten sich zur Planung einer Einbahnstraßenregelung am Wall zugunsten einer Premium-Fahrradroute durch das Bauressort. Es folgte eine ausführliche Diskussion der Plenarmitglieder zu diesem Thema und der Beschluss weiterer Schritte. Als inakzeptabel wurde bewertet, dass derart weitreichende Planungen im Vorfeld vom Bauressort trotz der gemeinsamen Arbeit in den Gremien zur Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans und des Innenstadtkonzepts nicht mit der Wirtschaft abgestimmt wurden.
Julius Kramer berichtete über die Aktivitäten der Wirtschaftsjunioren Bremerhaven im Jahr 2020. Zunächst stellte er die Strukturen der Wirtschaftsjunioren Bremerhaven, die am 8. Dezember 1950 gegründet wurden und somit in diesem Jahr ihr 70-jähriges Bestehen feiern, vor. Er informierte über die Projekte der einzelnen Arbeitskreise der Wirtschaftsjunioren Bremerhaven (Wirtschaft, Freizeit, Heimspiel und Arbeitswelten). Die Wirtschaftsjunioren Bremerhaven bemühen sich insbesondere um die Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern in Bremerhaven zum Thema Ausbildung. Sie machen wirtschaftliche Aktivitäten erlebbar und engagieren sich zudem bei der Vermittlung von regionalen Spezifika und Standortstärken.
Vizepräses Dr. Torsten Köhne berichtete, dass die Versorgungssicherheit im Energiesektor für die swb AG aufgrund des geplanten Kohleausstiegs und auch grundsätzlich für den Energiemarkt ein wichtiger Faktor ist. Die Haupteinflussfaktoren auf die Energiewirtschaft und somit die Versorgungssicherheit lassen sich in die Bereiche Erzeugung (installierte Leistung, elektrische Arbeit), Netz (Netzmanagement, Stromqualität, Netzausbau, Netzsicherheit) und Politik (Strommarktdesign) unterteilen.
Früher war Bremen hinsichtlich der Stromversorgung autark, da mithilfe der Kohleimporte über die Häfen der Energiebedarf durch die eigene Erzeugung gedeckt wurde. Diese Strategie wurde in den 1990ern aufgrund einer veränderten Risikobewertung aufgegeben und Bremen in das Verbundnetz aufgenommen. Die derzeit prägende Entwicklung ist der Ausstieg aus der Steinkohleverstromung bis spätestens Mitte des Jahrzehnts. Durch den Zubau von KENOW (Klärschlammverbrennungsanlage im Industriehafen) und den Bau eines Blockheizkraftwerks in Hastedt (inklusive Fernwärmeleitung zum Müllheizkraftwerk) steht auch nach der Stilllegung der Kohlekraftwerke ausreichend gesicherte Leistung zur Abdeckung der Maximallast zur Verfügung. Vizepräses Dr. Köhne gab abschließend einen Überblick über die Aufgaben des Netzleitcenters von wesernetz.
Michael Zeimet informierte über die Ausbildungsplatzsituation 2020 und skizzierte die Auswirkungen auf die Ausbildungsprüfungen durch die Corona-Krise. Trotz Corona können alle Handelskammer-Prüfungen dank der Flexibilität der Prüferinnen und Prüfer bis zum Ende des Ausbildungsjahres abgeschlossen werden. Er berichtete auf Grundlage der Zahlen zum Ausbildungsmarkt der Bundesagentur für Arbeit von Mai 2020 über die ersten Folgen von Corona für den Bremer Ausbildungsmarkt. Es ergibt sich für das Land Bremen ein Rückgang der gemeldeten Berufsausbildungsstellen um 17,6 Prozent. Auch bei den gemeldeten Bewerbern für Berufsausbildungsstellen ist ein Rückgang von 4,0 % zu verzeichnen. Positiv sei, dass es bisher zu weniger Vertragslösungen als in den Vorjahren gekommen ist. Herr Zeimet stellte die Ergebnisse der IHK-Ausbildungsumfrage 2020 vor. Abschließend gab er einen Überblick über die Aktivitäten der Handelskammer im Ausbildungsbereich während der Corona-Krise und informierte über die geplante „Ausbildungsprämien“ des Bundes.
Das Plenum benannte Herrn Michael Zeimet (Handelskammer Bremen) als Nachfolger für den aus dem Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung ausgeschiedenen Herrn Karlheinz Heidemeyer (Handelskammer Bremen) als Mitglied für den Verwaltungsrat der Hermann-Leverenz-Stiftung für die aktuelle Amtsperiode vom 1. Juni 2019 bis 31. Mai 2023.
Das Plenum benannte Herrn Michael Zeimet (Handelskammer Bremen) als Nachfolger für den aus dem Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung ausgeschiedenen Herrn Karlheinz Heidemeyer (Handelskammer Bremen) als Mitglied für den Vorstand der Karl-Nix-Stiftung.