Plenarsitzung vom 23. Oktober 2017

  1. Aktuelles
  2. Handelskammer-Positionspapier „Wachsende Stadt Bremerhaven – was jetzt zu tun ist“
  3. Diskussion über das Handelskammer-Positionspapier „Perspektive Bremen-Bremerhaven 2030 – Wachstum für das Land Bremen – Wohin das Land Bremen in den kommenden Jahren steuern muss“
  4. Nachbenennung von Beauftragten der Arbeitgeber für den Berufsbildungsausschuss der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven
  5. Präsentation des Klimahauses Bremerhaven
  6. Verschiedenes

Dr. Matthias Fonger informierte über die IHK Nord-Delegationsreise vom 14. bis 20. Oktober 2017 in das Silicon Valley, USA. Die Handelskammer Bremen hatte sich aktiv in die Vorbereitungen und Teilnehmerakquisition eingebracht. Im Rahmen der Reise lernten 33 Unternehmer aus ganz Norddeutschland die kreativ-digitale Welt des Silicon Valleys kennen. Nach einem ‚Digital Innovation Walk‘ durch San Francisco besuchten die Teilnehmer etablierte Digitalisierungspioniere und Startups, wie zum Beispiel A³ by Airbus, Dropbox, LinkedIn, SAP, Cisco Systems sowie die Stanford University.
Volkmar Herr wies auf die ausliegende Broschüre zur Delegationsreise vom 1. bis 10. Juni 2018 in das Südliche Afrika mit den Etappen Kapstadt (Südafrika), Windhoek und Walvis Bay (beide Namibia) hin. Ziel der gemeinsamen Reise mit der Oldenburgischen IHK und der IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum ist es, Wachstumsbranchen und Marktentwicklungen in Südafrika und Namibia näher kennenzulernen. Zudem sollen detaillierte Einblicke in die Hafen- und Logistikstrukturen gewonnen sowie die infrastrukturellen und kulturellen Anforderungen im Südlichen Afrika vermittelt werden.
Berend Jürgen Erling berichtete, dass zur Erarbeitung des Integrierten Verkehrskonzeptes für die Überseestadt die Arbeitsgemeinschaft IVAS (Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen und Systeme, Dresden) und VCDB (VerkehrsConsult Dresden-Berlin) vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr und der WfB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH beauftragt wurden. Die Initiative Stadtbremische Häfen e.V. wurde im Rahmen der Konzepterstellung zur Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert. Dr. Andreas Otto ergänzte, dass das Konzept in einem frühen Stadium im Ausschuss für Stadtentwicklung und städtischen Verkehr diskutiert wurde. Eine Stellungnahme der Handelskammer befindet sich zudem aktuell in Vorbereitung.
Christina Klug informierte über die Veranstaltung „Bremerhaven Stadt der Zukunft – wie wir die Stadt der Digital Natives werden“ der Wirtschaftsjunioren Bremerhaven und der BEGIN Gründungsleitstelle am 14. November 2017, 18:30 Uhr, im Fährhaus der Hochschule Bremerhaven.
Präses Harald Emigholz erläuterte, dass das Plenum der Handelskammer am 20. Februar 2017 das Positionspapier "Wachsende Stadt Bremen - was jetzt zu tun ist" verabschiedet und sich damit anschließend an die politisch Verantwortlichen gewandt hat. Bereits damals wurde verabredet, dass bis zum Herbst auch für Bremerhaven ein solches Wachstumspapier „Wachsende Stadt Bremerhaven – was jetzt zu tun ist“ erarbeitet werden soll. Dieses Papier wurde den Plenarmitgliedern im Entwurf vorgelegt. Dr. Matthias Fonger wies darauf hin, dass das Papier „Wachsende Stadt Bremerhaven - was jetzt zu tun ist“ eine Überarbeitung des im Plenum am 11. September 2017 behandelten Entwurfs darstellt und die vorgetragenen Anregungen berücksichtigt. Es richtet sich an Magistrat und Senat. Es thematisiert die Handlungsfelder Wohnungsbau, Gewerbegebiete und Wirtschaftsstruktur, Stadtentwicklung und innerstädtischer Verkehr, Urbanität und Wachstumsstrategie. Auf all diesen Feldern besteht dringender Handlungsbedarf. Das Plenum stimmte dem Handelskammer-Positionspapier „Wachsende Stadt Bremerhaven – was jetzt zu tun ist“ einstimmig zu.
Dr. Stefan Offenhäuser schilderte, dass die Handelskammer in den vergangenen Monaten in einem aufwändigen Erarbeitungsprozess unter Einbindung von rund 150 Experten sowie mit wissenschaftlicher Unterstützung durch das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Vorschläge, Forderungen und konkrete Projekte erarbeitet hat, die zeigen, wie sich Bremen und Bremerhaven heute auf die großen Trends von morgen vorbereiten sollten – die Perspektive Bremen-Bremerhaven 2030. Erstmals hat die Handelskammer in einen solchen Prozess bewusst auch die Bürgerinnen und Bürger des Landes Bremen über ihre verschiedenen Kanäle der Sozialen Medien einbezogen. Eng waren in die Erarbeitung der Positionen auch die Juniorenkreise aus Bremen und Bremerhaven eingebunden.
In einem Auftaktworkshop am 1. November 2016, an dem sich Mitglieder des Plenums und der Geschäftsführung der Handelskammer sowie weitere Spitzenvertreter der Bremer und Bremerhavener Wirtschaft beteiligt haben, wurden insgesamt fünf zentrale Querschnittsthemen und zwei große Komplexe mit Zukunftsbranchen fokussiert. Zwischen November 2016 und April 2017 wurden diese Themen in weiteren Workshops, Arbeitsrunden und persönlichen Gesprächen vertieft und konkretisiert. Auf dieser Basis hat das HWWI für jedes der Themen Analysen erarbeitet, aus denen konkrete Forderungen und Projektvorschläge entwickelt wurden.
Für eine vertiefte Darstellung der zahlreichen Themen wurde ein Positionspapier in einer Langfassung entwickelt, das Begründungen für die Forderungen an die Politik gibt, zugleich aber auch deutlich macht, was Unternehmen und Handelskammer leisten können. Darüber hinaus wurde auf dieser Basis eine Kurzfassung erarbeitet, die zentrale Leitmotive und die wichtigsten Forderungen und Handlungsfelder deutlich macht. Beide Papiere wurden den Plenarmitgliedern im Entwurf vorgelegt.
Die Lang- und Kurzfassung der Positionierung „Perspektive Bremen-Bremerhaven 2030“ sowie Zielzahlen der Einwohner- und Beschäftigungsentwicklung in Bremen und Bremerhaven wurden intensiv von den Plenarmitgliedern diskutiert. Dr. Stefan Offenhäuser kündigte an, dass beide Fassungen des Positionspapiers dem Plenum am 13. November 2017 als Beschlussfassungen erneut vorgelegt und nach dem Druck im Laufe des Dezembers 2017 in einer Pressekonferenz veröffentlicht werden.
Das Plenum stimmte einstimmig der Nachbenennung von Herrn Markus Häveker, Daimler AG Bremen, und Herrn Hubert Wilms, Frosta AG Bremerhaven, als Beauftragte der Arbeitgeber für den Berufsbildungsausschuss der Handelskammer Bremen zu.
Arne Dunker informierte das Plenum über das Klimahaus Bremerhaven. Die Eröffnung des Hauses erfolgte am 25. Juni 2009 mit einem Grußwort von Bob Geldorf. Mission der Einrichtung ist es, die Besucher nicht nur zu unterhalten, sondern auch umfassend über den Klimaschutz zu informieren. Das Haus verfügt insgesamt über eine Fläche von 19.000 m², davon sind 11.500 m² Ausstellungsfläche. Ca. 500.000 Personen besuchen das Klimahaus im Jahr, welches 150 Mitarbeiter unterschiedlichster Fachrichtungen beschäftigt. Es gibt im Haus die Ausstellungen Klimareise, Perspektiven (Wandlungsfähigkeit des Klimas), Wetterstudio, Offshore Center und seit April 2017 das World Future Lab. Hinzu kommen verschiedene Zusatzangebote wie eine Kochschule, eine Eventküche, Führungen und Fachvorträge etc. Die strategischen Säulen des Klimahauses sind die Wissens- und Erlebniswelt, die Funktion als außerschulischer Lernort sowie als Tagungs- und Eventlocation.
Die Nachhaltigen Entwicklungsziele (Agenda 2030) der Vereinten Nationen wurden im Klimahaus Bremerhaven anhand der Zielgruppen analysiert und dokumentiert. Klimaveränderung und Wetterextreme sind wichtige Themen für das Klimahaus und es stellt sich die Frage, wie diese Themen zu adressieren sind. Das unterstreicht, warum das Klimahaus als GmbH mit seiner Vision unterwegs ist, die Menschen für die Erde und deren Vielfalt zu begeistern. Bei der anschließenden Führung durch das Haus konnten sich die Plenarmitglieder ein Bild von den Ausstellungen machen.