Plenarsitzung vom 19. September 2016

  1. Aktuelles
  2. Wahl eines Vizepräses gemäß §§ 4 (2) d und 7 (1) der Satzung
  3. Benennung eines Mitglieds für den Aufsichtsrat der BREPARK GmbH
  4. Verschiedenes
  5. Vortrag „Zukunft Norddeutschland“ – Herr Dr. Malte Heyne (Geschäftsführer der IHK Nord Arbeitsgemeinschaft Norddeutscher Industrie- und Handelskammern e.V.)
Präses Harald Emigholz rief die Mitglieder des Plenums zur regelmäßigen Teilnahme an der Konjunkturumfrage der Handelskammer Bremen in Zusammenarbeit mit dem DIHK auf.
Dr. Matthias Fonger berichtete über mögliche negative Auswirkungen der Finanzmarktregulierung auf die Bankenstruktur und auf die Finanzierung insbesondere des Mittelstandes. Der DIHK werde das Thema auf Anregung der Handelskammer Bremen im Geld- und Kreditausschuss am 10. November 2016 unter dem Tagesordnungspunkt „Aktuelle Entwicklungen in der Bankenunion: Strukturelle Veränderungen im Bankenmarkt – Risiken für die Finanzierung der gewerblichen Wirtschaft?“ aufgreifen.
Präses Harald Emigholz informierte darüber, dass Vizepräses Peter Schöler vorzeitig aus dem Präsidium der Handelskammer Bremen ausgeschieden ist, sodass eine Neuwahl eines Vizepräses für die restliche Amtszeit erfolgen kann. Auf Empfehlung des Präsidiums wurde dazu Frank Dreeke (BLG LOGISTICS GROUP AG & CO.KG) vorgeschlagen. Frank Dreeke war vom 1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2015 Plenarmitglied der Handelskammer Bremen und wurde in der Plenarsitzung am 8. August 2016 kooptiert. Er war vom 21. Januar 2013 bis 18. Januar 2016 Präsidiumsmitglied der Handelskammer und ist Vertreter in der Metropolversammlung der Metropolregion Nordwest, Mitglied im Vorstand der Bundesvereinigung Logistik sowie Honorarkonsul von Finnland. Das Plenum wählte in geheimer Abstimmung Frank Dreeke einstimmig zum Vizepräses der Handelskammer Bremen.
Ebenfalls einstimmig benannte das Plenum Herrn Stefan Brockmann (Brockmann Design GmbH & Co. KG) als Mitglied für den Aufsichtsrat der BREPARK GmbH.
Karlheinz Heidemeyer berichtete zur aktuellen Ausbildungsplatzsituation in Bremen und Bremerhaven. Diese sei grundsätzlich mit einer Steigerung der Ausbildungsverhältnisse um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (zum jeweils 31. August des Jahres) positiv zu bewerten. Es könne attestiert werden, dass die Unternehmen im Land Bremen ihrer Ausbildungsverantwortung gerecht werden. Ein differenziertes Bild ergebe sich zwischen der Stadt Bremen mit einer Zunahme der Ausbildungsplätze zum Vorjahr von 6,2 Prozent und der Stadt Bremerhaven mit einer Abnahme von 5,9 Prozent. Karlheinz Heidemeyer informierte weiterhin über die Aktivitäten der Handelskammer Bremen zur Integration von Flüchtlingen. Zurückgehend auf den Impuls von Antepräses Christoph Weiss hat sich ein breites Engagement der Bremer Unternehmen entwickelt. 220 Unternehmen haben insgesamt 780 Ausbildungs-, Einstiegsqualifizierungs- und Praktikumsplätze zur Verfügung gestellt. Zentrale Hürde für die Integration in den Arbeitsmarkt sind nach wie vor die Sprachkenntnisse. Zudem äußerte sich Karlheinz Heidemeyer zur aktuellen Lage der Jugendberufsagentur Bremen, die im Mai 2015 gegründet wurde. Gemeinsam mit der Arbeitnehmerkammer, der Handwerkskammer und den Unternehmensverbänden im Lande Bremen e.V. vertrete man die Auffassung, dass die Jugendberufsagentur ihren eigenen Ansprüchen noch nicht gerecht wird. Die Agentur, als zentrales Instrument für den Übergang der Jugendlichen von Schulen in den Beruf, ist auch mehr als ein Jahr nach ihrer Gründung noch nicht in vollem Umfang im Sinne der kooperativen Zusammenarbeit aller beteiligten Rechtskreise operativ tätig.
Dr. Malte Heyne, Geschäftsführer der IHK Nord Arbeitsgemeinschaft Norddeutscher Industrie- und Handelskammern e.V., informierte darüber, dass im Zusammenschluss IHK Nord zwölf norddeutsche IHKs aus fünf Bundesländern mit knapp 700.000 Unternehmen vertreten sind. Die IHK Nord repräsentiert somit ca. 18 Prozent des deutschen Bruttoinlandproduktes. In Arbeitsteilung mit den regional orientierten IHKs vertritt die IHK Nord die Themen der Wirtschaftsregion Norddeutschland in Berlin und Brüssel. Anschließend stellte Dr. Malte Heyne den Zwischenstand des Projekts „Zukunft Norddeutschland“ vor. Im ersten Projektschritt wurde die volkswirtschaftliche Datenbasis für Norddeutschland insbesondere im Vergleich zum Süden (Bayern, Baden-Württemberg) analysiert. Gemeinsam mit dem Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut gGmbH (HWWI) wurden zudem die historischen und strukturellen Ursachen für das vorhandene Süd-Nord-Gefälle analysiert. In einer quantitativen Umfrage wurde ergänzend das Ehrenamt der zwölf an der IHK Nord beteiligten IHKs um eine Einschätzung zum Standort Norddeutschland gebeten. Die Datenanalyse sowie die Ergebnisse der Umfrage mit über 1.000 Rückläufern bilden die Grundlage für die Erarbeitung einer gemeinsamen Zielvorstellung für Norddeutschland. Die Leitvision des Projektes laute, dass der Norden das Potenzial hat, zu einer der stärksten Regionen Europas aufzusteigen und das bestehende Süd-Nord-Gefälle in Deutschland langfristig umzudrehen. Diese Zielvorstellung soll in einem „Grundsatzpapier 2040“ mit anschließenden Leitprojekten zusammengeführt werden. Die Plenarmitglieder gaben in der anschließenden regen Diskussion zahlreiche Anregungen zu dem Projekt. Dr. Malte Heyne dankte für die Beiträge aus dem Plenum und sicherte zu, die Hinweise im Rahmen der weiteren Projektumsetzung aufzugreifen.