Pragmatisches Handeln favorisieren!

Unternehmerinnen und Unternehmer im Land Bremen kritisieren immer öfter, dass viele Entwicklungen in unserem Land immer seltener an der pragmatischen Suche nach der besten Lösung ausgerichtet sind. Von Ideologie und der Ansicht, es besser als andere zu wissen, sind immer mehr Themenfelder geprägt. Dabei wäre es gerade in einem so zentralen Zukunftsthema wie der Frage nach der Weise, in der wir künftig leben und arbeiten wollen und wie sich unser Wirtschaftsstandort positiv entwickeln kann, von größter Bedeutung, möglichst pragmatisch die Vorstellungen Vieler auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.

Urbanes Leben neu denken

In Bremen fehlt es an vielen Stellen an bezahlbarem Wohnraum. Und auch die Frage, wie der zu schaffende Wohnraum gestaltet und ob er für Immobilienentwickler und Investoren finanzierbar ist, spielt eine entscheidende Rolle. Viele politische Entscheidungen haben gerade auch in jüngerer Zeit die Möglichkeiten der Investoren stark eingeschränkt, zum Teil auch unmöglich gemacht.
  • Bauliche Verdichtung und Neubaugebiete parallel vorantreiben: Um die ambitionierte Zielmarke für Wohnungsneubauten von 2.500 Einheiten pro Jahr (Stadt Bremen) erreichen zu können, müssen Innenverdichtung und Ausweisung neuer Baugebiete auch an den Stadträndern parallel vorangetrieben werden. Da Bremen und Bremerhaven als Wohn- und Beschäftigungsorte im Wettbewerb zum Umland, zu anderen Städten und zu anderen Regionen stehen, bedarf es eines ausdifferenzierten Wohnraumangebots. Dies betrifft den Geschosswohnungsbau und quartiersbildende Innenverdichtung (Miete und Eigentum), ebenso die insbesondere von jungen Familien nachgefragte Möglichkeit zum Erwerb von neuen Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäusern.
  • Günstiges Bauen ermöglichen: Um dringend erforderliche Wohnneubauten zügig schaffen zu können, müssen Auflagen reduziert und investitionsfördernde Elemente überprüft werden. Dies betrifft eine deutliche Aufweitung der Zuschussförderung im Eigenheimsektor, das Absenken der Grundstücksnebenkosten (Grundsteuer, Deichabgabe etc.) auf das Niveau des Umlandes sowie das Zurückschrauben der kostentreibenden Anforderungen an die Gebäudeenergetik auf Bundesstandard.

Wohnen und Arbeiten: sicher und sauber

Innenstädte wie auch Stadtteilzentren stehen vor Herausforderungen, die stadtplanerisch immer drängender fragen lassen, wie diese Zentren agil gehalten werden können und wie sich dort Arbeit, Wohnen, Kultur und Freizeitaktivitäten gleichermaßen realisieren lassen.
  • Stärken als Wohn- und Arbeitsstandort betonen: Bremen und Bremerhaven müssen ihre Stärken als attraktive Wohn- und Arbeitsstandorte auch überregional deutlich betonen, damit (künftige) Fachkräfte für eine Ausbildung nach Bremen kommen und auch später im Land Bremen bleiben.
  • Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit verbessern: Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit sind in der Handelskammer-Standortumfrage bei den Unternehmen eines der Top-Themen. Die Innenstadt liegt hier generell im Fokus. Der Platz vor dem Hauptbahnhof nimmt aber eine ganz besonders große Rolle ein. Immer mehr Menschen haben den Eindruck, dass sich Politik und Behörden um diese Aspekte nicht mehr ausreichend kümmern. Innenstädte und Stadtteilzentren müssen einen attraktiven öffentlichen Raum anbieten und zum Verweilen einladen. Darum ist es von großer Bedeutung, dass illegal abgestellter Müll konsequent beseitigt wird und dass Farbschmierereien im öffentlichen Raum und an privatem Eigentum entschlossen bekämpft werden.
  • Polizei und Justiz angemessen ausstatten: Drogenhandel, offene Bettelei, Jugend- und Gewaltkriminalität müssen in die Schranken verwiesen werden. Ohne eine angemessene Ausstattung von Polizei und Justiz leidet nicht nur die Strafverfolgung, sondern auch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Rechtsstaat. 
  • Ordnungsdienst ausbauen: Seit dem 1. Oktober 2018 ist in der Stadt Bremen ein Ordnungsdienst tätig. Mit diesem Angebot besteht die Chance, die Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung im öffentlichen Raum nachhaltig positiv zu beeinflussen. Um seinen vielfältigen Aufgaben gerecht zu werden, muss die Anzahl der Mitarbeiter des Ordnungsdienstes aber weiter erhöht werden. Auch für Bremerhaven sollte ein Ausbau des Ordnungsdienstes geprüft werden.