Handelskammer-Publikation „475 Jahre Haus Schütting“

Seit 475 Jahren prägt das Haus Schütting, der Sitz der Handelskammer Bremen, das Stadtbild von Bremen. Unmittelbar gegenüber dem Rathaus präsentiert sich dieses Bauwerk als eine architektonische Besonderheit in der Innenstadt. Die lange und wechselvolle Geschichte dieses Bauwerks im Herzen Bremens steht im Mittelpunkt des gerade im Carl Schünemann Verlag erschienenen Buches. Verfasst wurde es von den vier Autoren Professor Dr. Georg Skalecki, Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege Bremen, den beiden Historikerinnen Dr. Liliane Skalecki und Dr. Lydia Niehoff sowie Handelskammer-Syndicus Dr. Stefan Offenhäuser.
475 Jahre Haus Schütting – das ist ein beachtlicher Blick auf fast fünf Jahrhunderte bremischer Stadt- und Architekturgeschichte. Das Buch, das an den zum 450-jährigen Bestehen des Hauses Schütting erschienenen Band anknüpft, präsentiert eine Reihe neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Sie haben den Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege, Professor Dr. Georg Skalecki, zu der Äußerung veranlasst, die architekturgeschichtliche Rangstellung des Hauses Schütting sei bisher viel zu gering eingeschätzt worden. Erstmals widmet sich die Darstellung nicht nur den architektonischen Veränderungen im äußeren Erscheinungsbild, sondern beschreibt auch inhaltsreich mit zahlreichen neuen Abbildungen die Geschichte des Inneren.
Im Vorwort des Buches „475 Jahre Haus Schütting“ sagen Präses Otto Lamotte und Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger: „Rechtzeitig zum Jubiläum seiner 475-jährigen Baugeschichte hat sich für das Haus Schütting der architektonische Kreis geschlossen. Nach der grundlegenden Sanierung des Daches und der zum Marktplatz gerichteten Fassade erstrahlt der für Bremens Innenstadt gestaltungsgebende Sitz der Handelskammer Bremen wieder in altem Glanz. Mit diesen Arbeiten konnte sechseinhalb Jahrzehnte nach der Zerstörung des Hauses Schütting in der für Bremen verheerenden Bombennacht am 6. Oktober 1944 endlich auch die lange Phase des Wiederaufbaus abgeschlossen werden. Denn nach dem Krieg fehlten Geld und Baumaterial, um das Haus Schütting vollständig wieder in den baulichen Zustand vor seiner Kriegszerstörung versetzen zu können. Die Wiedereinweihung am 2. Oktober 1951 musste ohne die traditionelle Kupferdeckung stattfinden. Stattdessen wurden Rotsollinger Sandsteinplatten verwendet, die im Laufe der Jahrzehnte porös wurden, und deren Lebensdauer nach rund 60 Jahren beendet war.“
Das Haus Schütting versinnbildlicht auch die Bedeutung der Handelskammer für Bremen. In der mehr als 1000-jährigen Geschichte der bremischen Wirtschaft bildet die wirtschaftliche Selbstverwaltung einen entscheidenden Aspekt. Schon 1451 haben sich die „Elterleute“ der bremischen Kaufmannschaft eine Satzung gegeben, in der sie ihre Anliegen, die Interessenvertretung gegenüber dem Rat und ihren Einsatz für Bremen festlegten. Aus Vorgänger-Institutionen wie dieser ist nahtlos die heutige Handelskammer hervorgegangen. Seit dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts ist das Haus Schütting Sitz der heutigen Handelskammer. Dieses Gebäude ist eines der zentralen architektonischen Schmuckstücke im Herzen der Stadt Bremen.
Handelskammer Bremen (Hrsg.): 475 Jahre Haus Schütting, Carl Schünemann Verlag Bremen, 136 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag; im Handel zum Preis von 29,90 Euro erhältlich.