Energiewirtschaft

Für die Wirtschaft in Bremen und Bremerhaven hat die Energie der Zukunft insbesondere drei Dimensionen: Zunächst sind Unternehmen als Verbraucher auf eine sichere Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen angewiesen. Darüber hinaus werden Strom für den Eigenbedarf herstellende Unternehmen, sog. „Prosumer“, eine immer wichtigere Rolle spielen. Schließlich ist das Land Bremen ein wichtiger Standort für die Erforschung und Herstellung Erneuerbarer-Energien-Anlagen.
Insbesondere in Norddeutschland hat sich die Energiewirtschaft in Folge der Energiewende zu einer Wachstumsbranche entwickelt. Die Städte Bremen und Bremerhaven sind im Bereich Onshore- wie Offshore-Windenergie durch Produktion und Forschung bereits stark vertreten. Eine sichere, umweltschonende und bezahlbare Energieversorgung - konsequent als Standortfaktor weiterentwickelt - kann für Standortmarketing und damit für die Ansiedelung weiterer Betriebe im Bereich Erneuerbarer Energien genutzt werden. Aufgrund der zunehmend volatilen Stromerzeugung (auch im Rahmen der o.g. „Prosumer“) kommt Energiespeichern – in Verbindung mit schnell reagiblen, konventionellen Kraftwerken – eine wachsende Bedeutung zu. Neben Fragen der Energieerzeugung werden Effizienzsteigerungen eine wichtige Rolle spielen – mit besonders hohem Potenzial beim Wärmeverbrauch privater Haushalte und öffentlicher Gebäude.
Das Land Bremen muss sich aktiv für eine stabile und umweltverträgliche lokale/regionale Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen einsetzen und an intelligenten Energienetzen arbeiten. Daher sind folgende Maßnahmen erforderlich:
  • Einsatz für den Netzausbau und gegen eine (aufgrund fehlender Netzkapazitäten) Begrenzung des Windenergie-Zubaus in Norddeutschland.
  • Weiterentwicklung von Speichertechnologien (z.B. Wind-to-Gas) und Sektorkopplung; konkret z.B. durch ein Sonderforschungsprogramm (im Zusammenspiel mit Unternehmen, Land, Bund) für die Hochschulen in Bremen und Bremerhaven sowie den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge.
  • Digitalisierung stärker nutzen (z.B. virtuelle Kraftwerke, „Smart Home“, „Smart Grid“, „Smart Metering“), um Energieverbräuche und Erzeugungskapazitäten besser zu koordinieren.
  • Förderung der Vernetzung der verschiedenen Akteure im Bereich Onshore- wie Offshore-Windenergie.
  • Entwicklung des Landes Bremen zu einem „Leuchtturm der regenerativen Energie“ zusammen mit der Metropolregion Nordwest.
  • Berücksichtigung energetischer Fragen in der Stadtentwicklung, z.B. Zero-Emission-Modellwohnbaugebiete in Bremen (Neubau) oder in ausgewählten Sanierungsgebieten bzw. Bestandsquartieren; Green Cruise Center Bremerhaven mit Landstromversorgung für die Kreuzfahrtschiffe (und sonstigen Angeboten wie LNG, Wasserstoff), energetisch sanierter Gebäudehülle sowie Hotel und Café/Restaurant.