Automotive

Im Land Bremen nimmt der Straßenfahrzeugbau durch Produktionsumfang sowie Schwerpunktsetzung einen besonderen Stellenwert in der Industrie ein. Das überdurchschnittlich hohe Lohnniveau in diesem Wirtschaftszweig trägt entscheidend zur Festigung der Kaufkraft vor Ort bei. Der Fahrzeugbau ist zudem der bedeutendste Wirtschaftsfaktor im produzierenden Gewerbe im Nordwesten. Rund 170 Betriebe stellen im Dreieck Emden-Bremen-Osnabrück mit knapp 45.000 Beschäftigten direkt Kraftwagen und Kraftwagenteile her. Hinzu kommen 40.000 indirekt Beschäftigte. Die Automobilindustrie ist von einer hohen Innovationskraft geprägt, die auf weitreichenden Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten fußt. Der Nordwesten hat im Bereich der Automotive-Forschung vielfältige, exzellente Aktivitäten vorzuweisen. Im Umfeld der staatlichen und privaten Universitäten und Fachhochschulen arbeiten international herausragende Institute und Forschungseinrichtungen an technologisch und verfahrenstechnisch wegweisenden Projekten. Nach Jahrzehnten der Optimierung und Produktion von fossil angetriebenen Fahrzeugen mit Stahlkarosserien steht die Automobilbranche aktuell vor großen Strukturänderungen: Neben der Entwicklung alternativer Antriebe sowie Herausforderungen der Materialforschung in Form von Anwendung neuer Materialien für den Fahrzeugbau wird auch die Ausdifferenzierung der Produktpalette eine große Rolle spielen. 

Bremen liegt im Schnittpunkt der norddeutschen Automobilstädte und ist daher als Standort für Zulieferfirmen für ganz Norddeutschland interessant. Diese Stärken muss Bremen für die Zukunft weiterdenken. Es muss Synergiepotenziale durch eine engere Vernetzung mit anderen Mobilitätsbranchen heben. 
Daher sind folgende Maßnahmen erforderlich:
  • Das Land Bremen muss die Voraussetzungen dafür verbessern, dass ansiedlungswillige Zulieferfirmen tatsächlich den Weg hierher finden. Die Wirtschaftsförderung muss eine offensive Ansiedlungspolitik betreiben.
  • In Technologiezentren wie dem EcoMaT sollten Kompetenzen von Wirtschaft und Wissenschaft stärker gebündelt werden, damit Forschungseinrichtungen noch gezielter auf die künftigen Anforderungen an Mobilität eingehen können.
  • Intensivierung der öffentlichen Unterstützung der Akteure in der Brancheninitiative Automotive Nordwest sowie Automotive Nord, damit Bremen auf der Landkarte der deutschen Mobilitäts-Cluster sichtbarer wird.
  • Erarbeitung eines klaren „Connectivity“-Konzepts, das eine intelligente Verkehrsplanung und Verkehrssteuerung in den Städten Bremen und Bremerhaven ermöglicht.
  • Sicherstellung zukünftiger Fachkräftebedarfe in Bereich Automotive; Entwicklung pass-genauer Qualifizierungskonzepte; angemessene personelle Ausstattung der berufsbildenden Schulen.