Rückblick zur 3. Tagung "Potenziale einer Circular Economy für mittelständische Unternehmen" am 26. August 2025

Unter der Überschrift „Potenziale einer Circular Economy für mittelständische Unternehmen“ haben am 26. August 2025 die Handelskammer Bremen, die Handwerkskammer Bremen und die Partnerschaft Umwelt Unternehmen wieder zur jährlichen Fachtagung Kreislaufwirtschaft eingeladen. Mit rund 65 Besucherinnen und Besuchern fand auch die diesjährige Tagung im Haus Schütting wieder breiten Zuspruch Im Rahmen der Tagung wurden Beispiele von Unternehmen aus der Region vorgestellt, wie diese bereits heute zirkuläre Ansätze implementiert haben. Im Fokus standen unterschiedliche Branchen und Ansätze, vom Verpackuingsbereich über zirkuläres Design, Refurbishment oder die Nutzung von Kunststoff-Rezyklaten.
In seiner Keynote stellte Christian Dinter (Rodiek GmbH) vor, wie sich der Nachhaltigkeitsdiskurs gerade verschiebt und wieso Circular Economy trotzdem relevant bleiben wird. Auch wenn dieser Bereich voraussichtlich zunehmend aus dem Nachhaltigkeitsdiskurs in eine ökonomische Rationalität wechseln wird.Auf dieser Grundlage haben Sören Hadeler und Tom Graeber (Gustav Schramm GmbH) unterstrichen, wie sehr sich die Verpackungsbranche in den kommenden Jahren mit Blick auf Ressourcenschonung wandeln muss. Neben biobasierten Materialien spielen hier auch Themen wie Vermeidung oder Mehrwertlösungen eine zunehmend große Rolle. Birte Asja Detjen (Immobilien Bremen) stellte daraufhin vor, wie zirkuläre Kriterien in der Beschaffung der öffentlichen Hand in Bremen schon heute umgesetzt werden. Am Beispiel von Kleidung und Möbeln wurde gezeigt, wie Zirkularität in der Lieferkette implementiert werden kann und welche Herausforderungen dies mit sich bringt.
Von der Hocschule für Künste Bremen waren neben Prof. Andreas Kramer zudem zwei Studierende zu Gast, die vorgestellt haben, wie Produktdesign neu gedacht werden kann. Von der Wiederverwertung von Kunstrasen-Granulat bis zur Umnutzung von Windenergieanlagen für Wohnraum. Den Abschluss des ersten Blocks machte dann Jan-Peter Derrer (Materialise GmbH) mit einem Exkurs in die Welt des 3D-Drucks und der Frage, wie hier Kreisläufe geschlossen werden können. Neben der Herstellung von Kleinserien und Ersatzteilen, etwa für das Refurbishment, kann auch beim genutzten Pulver Material in erheblichem Maße eingespart werden.

Nach einer Netzwerkpause stellte Dr. Martin Schnatmeyer (IGEL Technology GmbH) die Möglichkeiten zu Ressourceneinsparungen in der IT durch Nutzung von Thin Clients vor. Eine weitere Variante, den Ressourcenverbrauch von Elektrogeräten zu reduzieren, präsentierte José Jaime Rego Maseda (mySWOOOP GmbH). Das Unternehmen ist mit Refurbishment und Neuvertrieb von nicht nur B2B, sondern auch B2C im stationären Handel präsent und bringt gebrauchte Elektrogeräte erfolgreich in neue Nutzungen. Ergänzend dazu stellten Martin Jahns (Haus der Dokumente) und Philip Bähr (ALBIS Leasing Gruppe) vor, dass Elektrogeräte nicht immer gekauft werden müssen, sondern auch geleased werden können. Neben Elektrogeräten zählen hier etwa auch Fahrräder oder digitale Infrastrukturen zum Portfolio. Den Gedanken von Besitz ohne Eigentum weiterdenkend präsentierte anschließend Lasse Schulz (cambio StadtAuto Bremen CarSharing GmbH ), wie Carsharing die Anzahl von benötigten Fahrzeugen reduziert und auch für Unternehmen als Ergänzung oder Alternative zur eigenen Flotte interessant sein kann.

Den Abschluss des Vortragsprogramms bildete Marvin Pfeiffer (Sinox Polymers) mit einer Vorstellung, wie Seile aus der Fischerei ein neues Leben als Koffer finden. Die Nutzung von Seilen ist dabei nicht nur ein Beispiel für einen Kreislauf von bestimmten Kunststoffen, sondern kann auch das Problem von Verschmutzungen auf dem Meer adressieren. Thematisch dazu passend präsentierte Sabrina Steinbrink Mattsson (Gleistein GmbH), wie genau solche Seile in Bremen-Nord aus Recycling-Kunststoffen hergestellt werden. Gerade im Empfang nach der Veranstaltung hat sich dann nochmal gezeigt, wie viele Möglichkeiten für Zusammenarbeit untereinander es gibt.
Die Vortragsfolien können auf Nachfrage (kruse@handelskammer-bremen.de) zur Verfügung gestellt werden.