5G-Campusnetze

Der Mobilfunkstandard 5G ist eine der Schlüsseltechnologien für den digitalen Wandel. Interessant für Unternehmen ist dabei vor allem, dass sie mit sogenannten 5G-Campusnetzen oder Non-Public-Networks erstmals eine betriebseigene Mobilfunk-Infrastruktur aufbauen können.
Mit dem Leitfaden 5G-Campusnetze gibt das BMWK kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) eine Orientierungshilfe zur Frage eines eigenständigen Netzbetriebes. Mit der Publikation werden insbesondere das produzierende Gewerbe und die Logistikbranche angesprochen. Der Leitfaden kann aber auch auf andere Anwendungsbereiche übertragen werden. Er zeigt das Vorgehen bei Aufbau und Betrieb von 5G-Campusnetzen, Anwendungsgebiete, Eigenschaften sowie Betreibermodelle auf.
Zudem wird die Technologie gefördert. Zum Jahresanfang 2022 ist das Technologieprogramm „Campusnetze auf Basis von 5G-Kommunikationstechnologien (5G-Campusnetze)“ gestartet. Im Rahmen des Programms sollen innovative Lösungen für private 5G- Netze – sogenannte Campusnetze –entwickelt und erprobt werden.
Erstes Vorhaben des neuen Förderschwerpunkts ist das zum Jahresbeginn gestartete Leitprojekt CampusOS unter Führung der Fraunhofer-Institute Heinrich-Hertz und FOKUS. Ziel ist der Aufbau eines modularen Ökosystems und eines Technologiebaukastens für 5G-Campusnetze auf Basis offener Funktechnologien und interoperabler Netzkomponenten. Die Interoperabilität und Leistungsfähigkeit anvisierter 5G-Campusnetze soll anhand ausgewählter Szenarien im industriellen Umfeld evaluiert werden. Insgesamt 22 Partner aus Industrie und Forschung arbeiten im CampusOS- Verbund zusammen.
Ergänzt wird das Technologieprogramm durch sechs Satellitenprojekte, die in den Anwendungsfeldern Intelligente Klinik, Katastrophenschutz und Feuerwehr, Industrie, Logistik und Robotik sowie Werften und Schiffbau weitere branchenspezifische Lösungen für 5G-Campusnetze anstreben. Das Vorhaben CampusOS soll dabei eine koordinierende Rolle einnehmen und die Tragfähigkeit der CampusOS-Konzepte (Referenzarchitektur, Bausteinkataloge, Betreibermodelle) anhand dieser Vorhaben validieren. An den Satellitenprojekten, die im Rahmen eines Technologiewettbewerbs ausgewählt wurden und ab April 2022 starten, sind insgesamt weitere 31 Partner beteiligt.
Weitere Informationen zu dem Programm, den einzelnen Vorhaben und beteiligten Partnern sind auf den Internetseiten des BMWK verfügbar unter www.digitale-technologien.de.