Nachhaltiges Lieferkettenmanagement
Auf dieser Seite erhalten Sie eine Übersicht von online verfügbaren Instrumenten und Vergleichsportalen rund um das Thema Nachhaltiges Lieferkettenmanagement. Hier halten wir Sie auch zum Sorgfaltpflichengesetz – dem “Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten”– auf dem Laufenden.
Kleidung kommt aus Asien, Kakao und Obst aus Afrika, Kaffee aus Südamerika: Die Rechte der Menschen zu schützen, die Waren für Deutschland produzieren – das ist Ziel des vom Bundestag am 11. Juni verabschiedeten Gesetzes über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten. Unternehmen werden in Zukunft verstärkt in die Pflicht genommen, die Menschenrechte, die Umwelt und eine gute Unternehmensführung in ihren Aktivitäten zu respektieren. Diese Sorgfaltspflicht soll zunehmend auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene eingeführt und überprüft werden.
Unternehmen tragen mit ihrem wirtschaftlichen Engagement gesellschaftliche Verantwortung sowohl in sozialer als auch in ökologischer Hinsicht. Sie orientieren sich an der Haltung des „Ehrbaren Kaufmanns“, so fasst der DIHK das gemeinsame Grundverständnis des modernen verantwortungsbewussten Unternehmers zusammen. Im regionalen Kontext wird die gesellschaftliche Verantwortung meist intuitiv und auf Grund von Regulierungen wahrgenommen. Im internationalen Kontext sind die Auswirkungen des unternehmerischen Engagements meist diffuser und weniger klar zu verordnen. Insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern treffen Unternehmen auf begrenzte staatliche Regulierung und damit auf Unsicherheiten wie die Wertschöpfung gestaltet wird.
Ihr Unternehmen möchte Verantwortung für soziale und ökologische Nachhaltigkeit entlang seiner gesamten Liefer- und Wertschöpfungskette übernehmen? Der Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte der Bundesregierung bietet Unternehmen eine individuelle, vertrauliche und kostenfreie Erstberatung zum Thema Sorgfaltsprozesse. Beratungstermine können angefragt werden unter HelpdeskWiMR@wirtschaft-entwicklung.de oder unter +49 (0) 30 590 099 430. Ergänzend bietet der Helpdesk zusammen mit Kooperationspartnern einige Online-Tools, die Unternehmen frei zur Verfügung stehen:
- Portale zum Vergleich von Siegeln zu Sozial- und Umweltstandards
Das Portal Siegelklarheit ist eine Initiative der Bundesregierung. Das Portal dient Verbrauchern, Regierungen und Unternehmen Umwelt- und Sozialsiegel besser zu verstehen.Durch den Vergleich der Siegel haben die standardsetzenden Organisationen außerdem einen Anreiz, stetig an der Verbesserung ihrer Systeme zu arbeiten.Die Standards Map des International Trade Centre ist ein Onlineportal zur Recherche von Standards und Initiativen im Bereich Nachhaltigkeit -mit dem Schwerpunkt auf Lieferketten. Das neutrale Instrument unterstützt bei der Identifizierung und beim Vergleich der inhaltlichen Anforderungen verschiedener Standards. Die Standards Map vereint über 210 Standards, Code of Conducts und Audit-Protokolle.
- Instrumente zur Risikoanalyse
Der CSR Risiko-Check – Sofern Sie aus dem Ausland importieren oder im Ausland Produktionsstätten haben, können Sie mit diesem Online-Tool produkt-, rohstoff- und länderspezifische CSR-Risiken einschätzen und bekommen Möglichkeiten aufgezeigt, diese Risiken zu managen.Die Internetplattform KMU Kompass unterstützt kleine und mittlere Unternehmen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Beschaffung. Sie richtet sich an Beschaffungs- und Einkaufsverantwortliche, listet praktische Informationen, Beispiele und Instrumente auf und möchte bei einer praxisgerechten Umsetzung unterstützen. Unter anderem wird ein sehr einfacher Self Check zu Nachhaltigkeitsrisiken in der Lieferkette angeboten.Das Supply Chain Sustainability Quick Self-Assessment & Learning Tool ermöglicht Unternehmen eine Bestandsaufnahme und Bewertung der eigenen Lieferkette und einen Benchmark des eigenen Ansatzes gegen eine Reihe von Kriterien, die von der United Nations Global Compact Advisory Group zur Supply Chain Sustainability entwickelt wurde. Es wurde von dem UN Global Compact, der Non-Profit-Organisation BSR and Maplecroft entwickelt.Zur Analyse des unternehmerischen Compliance-Systems gibt es von der Allianz für Integrität ein digitales Tool zur Selbstevaluierung, die „TheIntegrityApp“.Der Klimawandel wird für Unternehmen zu einem zunehmenden Risiko, wenn keine Anpassungsmaßnahmen z.B. zum Umgang mit Extremwetterereignisse ergriffen werden. Zur Analyse der unternehmerischen klimatischen Risiken bietet das Wirtschaftsministerium den Klima-Check auf Excelbasis.Für eine Klimarisikenbewertung von Niederlassungen und Produktionsstandorten in Entwicklungs- und Schwellenländer bietet der Climate Expert Instrumente für die selbstständige Analyse oder in einigen Ländern auch Beratungsangebote. - Hilfestellung zur Sorgfaltspflichtenprüfung
Schritt für Schritt die Grundlagen der menschenrechtlichen Sorgfalt verstehen und umsetzenSie arbeiten im Unternehmen und möchten sich oder Ihre Beschäftigten eigenständig zum Thema Wirtschaft und Menschenrechte weiterbilden? Nutzen Sie den (englischsprachigen) Online-Kurs zum Thema „Wirtschaft & Menschenrechte“! Der Online-Kurs des Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte hilft Ihnen, die Relevanz von Menschenrechten im Unternehmenskontext zu verstehen und gibt Ihnen erste Schritte, Instrumente und Ressourcen an die Hand, um mit der Umsetzung zu starten. Nach erfolgreichem Abschluss des Online-Kurses erhalten Sie ein Zertifikat. Möchten Sie den Kurs ausprobieren? Kontaktieren Sie den Helpdesk unter HelpdeskWiMR@wirtschaft-entwicklung.de und Sie erhalten einen kostenfreien Aktivierungscode.Globale Liefer- und Wertschöpfungsketten stellen Unternehmen vor Herausforderungen, wenn es um die praktische Umsetzung der menschenrechtlichen Sorgfalt geht. Aus diesem Grund hat der Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte gemeinsam mit dem United Nations Global Compact und Verisk Maplecroft unterschiedliche Praxisbeispiele und Hintergrundinformationen zu zehn wesentlichen Menschenrechtsthemen auf einem Portal gebündelt. So erfahren Sie beispielsweise, welche Faktoren zu Zwangsarbeit beitragen, wie andere Unternehmen die Vereinigungsfreiheit in ihren Lieferketten stärken und wie Diskriminierung in den eigenen Betrieben bekämpft werden kann. Der Praxislotse Wirtschaft & Menschenrechte enthält darüber hinaus eine umfassende Sammlung an wertvollen Informationsmaterialien und weiterführenden Leitfäden zu diesen Themen.
- Leitfäden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung
Bereit für den Nachhaltigkeitsbericht? Nachhaltigkeitsberichte für KMU: Die Broschüre der Global Reporting Initiative (GRI) bietet eine einfache Einführung in die Nachhaltigkeitsberichterstattung unter Verwendung der GRI G4-Leitlinien. Der erste Teil der Broschüre erläutert Nutzen und Vorteile der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Im zweiten Teil wird beschrieben, wie in fünf Schritten ein Nachhaltigkeitsbericht erstellt werden kann.Leitfaden zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 3184 KB) – Orientierungshilfe für mittelständische Unternehmen. Der Rat für nachhaltige Entwicklung und die Bertelsmann Stiftung wollen mittelständischen Unternehmen mit diesem Leitfaden den Einstieg in den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) erleichtern. In den vier Kapiteln Strategie (Wesentlichkeit, Vision und Ziele), Prozessmanagement (Regeln und Strukturen), Umwelt (ökologische Aspekte der Nachhaltigkeit) und Gesellschaft (soziale Aspekte der Nachhaltigkeit) werden Inhalt und Kriterien des DNK erklärt.In 7 Schritten zum Nachhaltigkeitsbericht. Ein praxisorientierter Leitfaden für mittelständische Unternehmen in Anlehnung an die G4-Leitlinien der Global Reporting Initiative: Der Leitfaden von econsense und dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) beschreibt in sieben Schritten den Weg zum Nachhaltigkeitsbericht nach GRI. Dabei werden Struktur und Inhalte für den Bericht vorgeschlagen, und es wird gezeigt, warum es sich lohnt, einen Bericht zu verfassen. Zudem stellt der Leitfaden praktische Tipps von mittelständischen Unternehmen zur Verfügung, die bereits Erfahrung mit dem Erstellen von Nachhaltigkeitsberichten gesammelt haben.Nachhaltigkeit in der Lieferkette – Ein praktischer Leitfaden zur kontinuierlichen Verbesserung: Basierend auf den Grundsätzen des Global Compact, skizziert der Leitfaden konkrete Schritte zur nachhaltigeren Gestaltung von Lieferketten. Mit Tipps und Praxisbeispiele zu Zielsetzungen, zum Monitoring von und zur Kommunikation mit Lieferanten unterstützt er Unternehmen dabei, die richtigen Schwerpunkte für Maßnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung zu setzen. Herausgeber sind das Deutsche Global Compact Netzwerk und die Non-Profit-Organisation Business for Social Responsibility.