Wer ist eigentlich Kerstin Kuechler-Kakoschke?

Empathisch, kommunikativ, motiviert und zuverlässig – so charakterisieren Kolleginnen und Kollegen Kerstin Kuechler-Kakoschke. Die neue Vorsitzende der Geschäftsführung bei der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar nickt: sie findet, dass das passt. Insbesondere der letzte Punkt ist im jetzigen Job quasi Pflicht: „Mein Arbeitstag ist immer sehr durchgetaktet und mein Kalender hat kaum Lücken.“
Am 1. Januar hat die gebürtige Hannoveranerin den Staffelstab von Vorgänger ­Gerald Witt übernommen. Nach ihrem BWL-Studium stieg sie bei der Bundesagentur für Arbeit einst als Trainee ein. Neben verschiedenen Leitungspositionen in Helmstedt, Braunschweig, dem Jobcenter Region Hannover und der ­Regionaldirektion Niedersachsen-­Bremen war ­Kuechler-Kakoschke zuletzt seit 2017 Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen. In Braunschweig aufgewachsen und familiär verwurzelt, markierte der berufliche Wechsel in die Löwenstadt nun gewissermaßen einen Homerun. „Da ich mit meinem Mann hier lebe, gehört das Doppel­leben damit der Vergangenheit an“, sagt sie lächelnd.

Fitmachen für die Transformation

Die durch den Wegfall der Pendleraktivitäten eingesparten Kräfte kann die 56-Jährige in einer Zeit, in der die Digitalisierung sowie der ökologische und demografische Wandel unsere Welt massiv verändern, gut gebrauchen. „Wir als Bundesagentur für Arbeit gestalten diese Prozesse aktiv mit. Mit unseren Dienstleistungen und Angeboten unterstützen wir Menschen und Unternehmen, um sie für die Transformation fit zu machen. Das hohe Veränderungstempo der Arbeitswelt fordert natürlich auch uns“, gesteht ­Kuechler-Kakoschke. Die Coronakrise habe die Transformation der Arbeitswelt weiter beschleunigt. Ein Beispiel dafür sei das Homeoffice. „War es vor der Pandemie ein eher kleiner Personenkreis von Mitarbeitenden, so ist es heute fast allen Kolleginnen und Kollegen möglich, von zu Hause zu arbeiten. Das verändert auch die Führung. Ein hohes Maß an Vertrauen ist dabei unerlässlich.“
Neben den Herausforderungen für die Arbeitsmarktverwaltung durch allgemeine politische wie wirtschaftliche Rahmenbedingungen gibt es von Agenturbezirk zu Agenturbezirk spezifische Ausprägungen. Der Arbeitsmarkt von Braunschweig bis Braunlage darf als durchaus facettenreich bezeichnet werden. Von der Forschung und der Industrie bis hin zur Tourismusregion Harz sei in der Region alles vertreten. Zukunftschancen sieht die Verwaltungschefin insbesondere im Bereich Mobilität: „Diese sollten und müssen wir unbedingt nutzen. Unsere Region sollte ein Leuchtturm für die Wende in der Mobilität werden. Diesen Wechsel müssen auch wir begleiten.“

Die berufliche Ausbildung ist die Grundlage

Die Aktivierung und Qualifizierung von Arbeitslosen, aber auch von Beschäftigten in den Unternehmen werde in diesem Kontext eine Kernaufgabe der kommenden Jahre. Aufgrund des vorherrschenden Mangels an Fach- und Arbeitskräften dürfe niemand „verlorengehen“, betont ­Kuechler-Kakoschke, der vor allem der gute Übergang von der Schule in den Beruf ein Anliegen ist. Teilzeitausbildungen müssten noch stärker als bislang forciert und Ausbildungsabbrüche vermieden werden. „Die berufliche Ausbildung ist die Grundlage für alle Karriereschritte im Leben. Mit einer Berufsausbildung ist der Weg bis ins Studium möglich – auch ohne Abitur. Sie sollte für viele wieder Plan A werden, denn nicht für jeden jungen Menschen ist das Studium der Königsweg“, skizziert die Mutter von erwachsenen Zwillingstöchtern, die nach Feierabend, wenn es die Zeit zulässt, gerne ihre Laufschuhe schnürt und sich selbst als glühenden Fan des Braunschweiger Filmfests bezeichnet. „Dieser Termin ist jedes Jahr fester Bestandteil meines Kalenders – einfach großartig.“
pau