Vollversammlung der IHK Braunschweig fordert Beschleunigung bei Infrastrukturprojekten

Die Region Braunschweig gehört zu den leistungsfähigsten und innovativsten Industriestandorten Deutschlands. Damit ist sie in besonderem Maße auf verlässliche und funktionsfähige Verkehrs- und Logistikinfrastrukturen angewiesen. Der Ausbau des Stichkanals in Salzgitter, mit dem Ersatzneubau der Schleuse Üfingen sowie dem Lückenschluss der A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg sind zwei zentrale Projekte, die technisch weit fortgeschritten und im Bundesverkehrswegeplan als „vordringlicher Bedarf“ eingestuft sind. Dennoch fehlen aus Berlin Finanzierungszusagen und klare Zeitpläne.
IHK-Vizepräsident Dr. Ralf Utermöhlen fordert eine sofortige Sicherstellung der Finanzierung und äußert sich wie folgt: „Wenn der Bund Millionenbeträge für hochpreisige städtebauliche Leuchtturmprojekte im Rahmen der ‚Nationalen Projekte des Städtebaus‘ oder gar für eine Fledermausbrücke an der A 94 mit ökologisch unklarem Nutzen bereitstellen kann, dann erwarten wir als IHK, dass sich im Bundeshaushalt auch die erforderlichen Mittel zur Sanierung dieser wirtschaftsrelevanten Schleuse auffinden lassen – ohne dafür bei Verteidigung, Bildung oder anderen kritischen Infrastrukturaufgaben kürzen zu müssen.“
Beide Projekte, der Ausbau der A 39 und die Schleuse Üfingen, sind aus Sicht der IHK keine optionalen Infrastrukturvorhaben, sondern grundlegende Voraussetzungen für stabile Lieferketten, bedarfsgerechte Wegeführung von Gütern und Waren und die Zukunftsfähigkeit der gesamten Wirtschaftsregion Braunschweig.
Zum Hintergrund: Der Stichkanal Salzgitter ist für die Industrie der Region unverzichtbar: Rund 5.000 Schiffe und mehr als 14 Millionen Tonnen Güter nutzen ihn jährlich. Ohne den Neubau der Schleuse Üfingen als zentrales Nadelöhr würden rund 445 Millionen Euro geplanter Investitionen ins Leere laufen, weil moderne Großschiffe den ausgebauten Kanal nicht nutzen könnten.
Gleichzeitig ist die A 39 die wichtigste Nordanbindung der Region. Sie entlastet die hochbelasteten Verkehrsachsen A 2, A 7 und B 6, stärkt Logistikströme und verbessert die Erreichbarkeit der Häfen ebenso wie der Industriestandorte zwischen Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter.
Aufgrund der Bedeutung dieser beiden Infrastrukturprojekte hat die Vollversammlung der IHK Braunschweig in ihrer letzten Sitzung Klarheit, Tempo und ein eindeutiges Bekenntnis der Politik gefordert.
Stand: 26.11.2025