Weddeler Schleifer
Die Weddeler Schleife ist eine etwa 19 Kilometer lange elektrifizierte Strecke zwischen Wolfsburg und Braunschweig, die derzeit lediglich eingleisig ausgebaut ist. Fern-, Regional- und Güterzüge müssen sich diese kurze Schienentrasse teilen, was unweigerlich zu Behinderungen und Engpässen führt. Für die Wirtschaftsregion Wolfsburg-Braunschweig mit über einer Million Menschen und 400.000 Beschäftigten ist eine voll funktionsfähige Verkehrsinfrastruktur, einschließlich der Weddeler Schleife unverzichtbar, um Güter und Personen zuverlässig und sicher zu bewegen.
Weitere Informationen zur Weddeler Schleife erhalten Sie auf der Projektseite der Deutschen Bahn.
Zwischen Braunschweig und Wolfsburg pendeln rund 13.000 Menschen täglich − und es werden jedes Jahr mehr. Wegen der bestehenden Engpässe im Schienenpersonennahverkehr ist derzeit nur ein Ein-Stunden-Takt möglich. Würden die Kapazitäten um ein Gleis erweitert, könnte eine halbstündige Verbindung erreicht werden. Ein zweites Gleis würde auch den Fernverkehr auf der Schnellfahrstrecke zwischen Berlin und Frankfurt am Main erleichtern und die dauerhafte Anbindung der Region an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn gewährleisten.
Für die Unternehmen in den Wirtschaftszentren Wolfsburg, Braunschweig und Salzgitter ist die Weddeler Schleife schon jetzt eine wichtige Güterverkehrsstrecke. Ein zweites Gleis käme dem Ansinnen der Wirtschaft entgegen, den Verkehrsträger Schiene künftig stärker zu nutzen.
Bereits im Jahr 1996 wurde die Zweigleisigkeit der Weddeler Schleife planfestgestellt. Die Trasse ist somit bereits für zwei Gleise vorbereitet, vorhandene Brücken sind entsprechend ausgelegt. Die Wirtschaftlichkeit des zweiten Gleises wurde im Rahmen der Bedarfsplanüberprüfung 2010 nachgewiesen.
Lange Zeit war die Finanzierung des Projekts nicht geklärt. Bis die Bundesregierung 2020 in ihrem Haushaltsplan-Entwurf für 2021 dem Projekt für 2020 bis 2024 knapp 114 Millionen Euro zusicherte. Der restliche Betrag soll auf Grundlage des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes anteilig von Bund, Land und dem Regionalverband Großraum Braunschweig getragen werden. Dadurch war die Finanzierung der rund 150 Millionen Euro hohen Gesamtkosten sichergestellt.
Der Baubeginn war zunächst für das Frühjahr des Jahres 2021 geplant. Tatsächlich startete der Bau im November 2021. Die Deutsche Bahn AG begann mit den Erdbau-, Gleisbau- und Brückenbauarbeiten an dem südlichen Streckenabschnitt zwischen Weddel und Lehre. Der nördliche Streckenabschnitt zwischen Lehre und Sülfeld sollte in den Jahren 2022 und 2023 um ein zweites Gleis erweitert werden.
Durch die notwendigen Bauarbeiten musste die Bahnstrecke Weddel-Fallersleben immer wieder gesperrt werden. Das erste Mal kam es vom 29. Oktober 2021 bis 11. Dezember zu einer längeren Sperrpause, und auch vom 14. Oktober 2022 bis zum 10. Dezember 2022 wurde die Strecke für den Nah- und Fernverkehr vollständig gesperrt.
Ursprünglich sollte die Inbetriebnahme des zweiten Gleis und der damit verbundene Halbstundentakt im Dezember 2023 erreicht werden. Jedoch führten, laut der Deutschen Bahn, die Lieferschwierigkeiten und Engpässe aufgrund des Ukraine-Kriegs zu Verzögerungen, sodass sich die Fertigstellung des Projekts um drei Monate auf März 2024 verschieben wird.
Im Zuge der abschließenden Bauarbeiten wird es zu weiteren Sperrungen kommen. So ist der Streckenabschnitt zwischen Weddel und Fallersleben vom 16. Juni 2023 bis zum 24. August 2023 (22.05 Uhr) gesperrt. Zudem erfordern die Arbeiten eine Sperrung der Strecke vom 10. Dezember 2023 bis Ende März 2024. In diesen Zeiträumen wird es einen Schienenersatzverkehr mit Bussen geben. Informationen über den Ersatzverkehr.
Stand: 11.09.2023