Weddeler Schleife

Die Weddeler Schleife ist eine rund 21 Kilometer lange Strecke zwischen Wolfsburg und Braunschweig. Bis 2024 war sie lediglich eingleisig ausgebaut. Fern-, Regional- und Güterzüge mussten sich diese kurze Schienentrasse teilen, was zu Behinderungen und Engpässen führte. Für die Wirtschaftsregion Wolfsburg-Braunschweig mit über einer Million Menschen und 400.000 Beschäftigten ist eine voll funktionsfähige Verkehrsinfrastruktur – einschließlich der Weddeler Schleife – unverzichtbar, um Güter und Personen zuverlässig und sicher zu bewegen.
Weitere Informationen zur Weddeler Schleife erhalten Sie auf der Projektseite der Deutschen Bahn. Bauprojekt Weddeler Schleife
Zwischen Braunschweig und Wolfsburg pendeln täglich rund 13.000 Menschen. Wegen der bisherigen Engpässe im Schienenpersonennahverkehr war bis März 2024 nur ein Ein-Stunden-Takt möglich. Seit dem 25. März 2024 besteht nun montags bis freitags ein Halbstundentakt im Regionalverkehr. Ein zweites Gleis erleichtert zudem den Fernverkehr auf der Schnellfahrstrecke zwischen Berlin und Frankfurt am Main und gewährleistet die dauerhafte Anbindung der Region an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn.
Für die Unternehmen in den Wirtschaftszentren Wolfsburg, Braunschweig und Salzgitter ist die Weddeler Schleife schon jetzt eine wichtige Güterverkehrsstrecke. Ein zweites Gleis kommt dem Ansinnen der Wirtschaft entgegen, den Verkehrsträger Schiene künftig stärker zu nutzen.
Bereits im Jahr 1996 wurde die Zweigleisigkeit der Weddeler Schleife planfestgestellt. Die Trasse war somit bereits für zwei Gleise vorbereitet, vorhandene Brücken entsprechend ausgelegt. Die Wirtschaftlichkeit des zweiten Gleises wurde im Rahmen der Bedarfsplanüberprüfung 2010 nachgewiesen.
Lange Zeit war die Finanzierung des Projekts nicht geklärt. Erst 2020 stellte die Bundesregierung in ihrem Haushaltsplan für 2021 knapp 114 Millionen Euro bereit. Der restliche Betrag wurde auf Grundlage des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes anteilig von Bund, Land Niedersachsen und dem Regionalverband Großraum Braunschweig getragen. Dadurch war die Finanzierung der zuletzt rund 190 Millionen Euro hohen Gesamtkosten sichergestellt.
Der Baubeginn war zunächst für das Frühjahr 2021 geplant, tatsächlich starteten die Arbeiten im November 2021. Die Deutsche Bahn AG begann mit den Erdbau-, Gleisbau- und Brückenbauarbeiten am südlichen Streckenabschnitt zwischen Weddel und Lehre. Der nördliche Streckenabschnitt zwischen Lehre und Sülfeld wurde in den Jahren 2022 bis 2024 um ein zweites Gleis erweitert. Insgesamt wurden zehn Brückenbauwerke neu errichtet oder verbreitert. Zudem kamen neue technische Anlagen zum Einsatz, unter anderem für die Zugsteuerung und Streckenüberwachung.
Durch die Bauarbeiten kam es zu mehrfachen Sperrungen der Strecke. So etwa vom 29. Oktober bis 11. Dezember 2021, vom 14. Oktober bis 10. Dezember 2022 sowie vom 16. Juni bis 24. August 2023. Die finale Sperrung erfolgte vom 10. Dezember 2023 bis Ende März 2024. In diesen Zeiträumen wurde jeweils ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
Die ursprünglich für Dezember 2023 geplante Inbetriebnahme musste aufgrund von Lieferengpässen infolge des Ukraine-Kriegs um drei Monate verschoben werden. Die Fertigstellung erfolgte im März 2024.
Hinweis: Straßensperrungen infolge der Baumaßnahmen an Brücken dauern teilweise weiterhin an – so ist etwa die Wirtschaftswegbrücke Schacht II bei Ehmen voraussichtlich bis Dezember 2025 gesperrt.
Stand: Juni 2025