IHKN-Umfrage: Energie-Einsparpotenziale

Die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Energieeinsparung ist in der niedersächsischen Wirtschaft voll angekommen. Bereits 70 Prozent der Unternehmen haben sich damit beschäftigt, wie und wo sie den Einsatz von Energieträgern einsparen können. Das zeigt eine aktuelle Blitzumfrage der Landesarbeitsgemeinschaft der Niedersächsischen IHKs (IHKN). An der Umfrage hatten fast 500 Unternehmen aus allen Branchen teilgenommen.
Im Energieträger Strom steckt das größte Einsparpotenzial. Hier sehen zwei Drittel der Befragten die Chance, bis zu 10 Prozent der Energie einzusparen. Beim Gasverbrauch sehen die Unternehmen ähnliche Sparmöglichkeiten. Hier meinen 62 Prozent der Unternehmen, dass eine Einsparung von bis zu 10 Prozent realistisch ist.
Bei beiden Energieträgern sehen 12 Prozent der Befragten sogar Einsparmöglichkeiten von 20 bis 30 Prozent. „Diese Zahlen sind ermutigend und zeigen die Entschlossenheit der niedersächsischen Wirtschaft, einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Energiekrise zu leisten“, sagte Andreas Kirschenmann, Präsident der IHKN. Die Umfrage zeige aber auch auf, wo noch Stolpersteine liegen. Diese seien vor allem in der technischen und genehmigungsrechtlichen Umsetzung zu finden.
Während rund ein Drittel der Unternehmen davon ausgeht, die Sparmaßnahmen binnen vier Wochen umsetzen zu können, erwarten 40 Prozent, dass sie länger für die technische Umsetzung brauchen. „Umso wichtiger sind jetzt klare Signale von Bund und Land in Sachen Genehmigungsfähigkeit umgebauter Anlagen“, so Kirschenmann weiter. Denn fast die Hälfte der Unternehmen wisse noch nicht, ob die Maßnahmen mit dem Genehmigungsrecht zu vereinbaren sind. „Die Wirtschaft braucht jetzt Geschwindigkeit und Pragmatismus, damit denkbare Lösungen auch umgesetzt werden können.“
Mit der Drosselung des Gasdurchflusses durch Nord Stream 1 auf 20 Prozent bekämen die Energie-Einsparpotenziale in der Wirtschaft eine noch höhere Relevanz, so IHKN-Präsident Kirschenmann. Die Einsparpotenziale seien bei Strom und Gas als Energieträger am höchsten. Beide Energieträger zusammen machen fast 100 Prozent des jährlichen Energiebedarfs der befragten Unternehmen aus.

Quelle: IHKN
Datum: 02. August 2022