IHK-Umfrage: Internationale Handelshemmnisse für Unternehmen der Region Bodensee-Oberschwaben nehmen drastisch zu

Region Bodensee-Oberschwaben: 
In der aktuellen IHK-Umfrage „Going International“ meldeten in der Region 64 Prozent der teilnehmenden Unternehmen eine Zunahme der Hemmnisse für Exportgeschäfte. Die negativen Rückmeldungen sind damit auf einem Höchststand.
Verstärkte Sicherheitsanforderungen, Sanktionen und strengere lokale Zertifizierungsanforderungen sind die Faktoren, die die Unternehmen aus der Region Bodensee-Oberschwaben am stärksten in ihrem internationalen Geschäft behindern. Das zeigt die regionale Auswertung der aktuellen Umfrage „Going International“ der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), für die bundesweit Unternehmen befragt wurden. Als weiteres Hindernis nannte über ein Drittel der Befragten eine intransparente Gesetzgebung für den internationalen Geschäftsverkehr.
Am stärksten zugenommen haben die Hindernisse demnach im Handel mit Russland, dem Vereinigten Königreich und der Volksrepublik China. Grund dafür sind der Russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die westlichen Sanktionen, die Corona-Politik in China und neue Regelungen beim Zoll in Großbritannien nach dem Brexit. „Dies zeigt, wie unmittelbar sich internationale Konflikte und Problemstellungen auf die weltweiten Geschäftsbeziehungen auswirken“, erklärt Christina Palm, Geschäftsbereichsleiterin Recht, Steuern, International bei der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK).
Die besten Geschäftsaussichten sehen die Unternehmen in Nordamerika, vor allem in den USA, Kanada und – trotz des Rückgangs – weiterhin in der Eurozone und sonstigen EU-Staaten, der Schweiz und Norwegen. Für den Rest der Welt überwiegt dagegen der Pessimismus.
Die verschärfte geopolitische Lage zwingt die Unternehmen zu einer Anpassung ihrer internationalen Strategien. Jedes zweite Unternehmen etwa stockt seine Lagerbestände auf und plant, neue Märkte zu erschließen. Vor allem, um Lieferketten und Absatzmärkte stärker zu diversifizieren.
„Die Studie zeigt klaren Handlungsbedarf für die Politik“, so Palm. „Geeignete politische Maßnahmen können die Unternehmen bei ihren Bemühungen unterstützen. Mehr als 80 Prozent der Unternehmen wünschen sich ein stärkeres politisches Engagement für den Abbau von Handelshemmnissen und mehr als jedes zweite Unternehmen würde von Handelsabkommen mit wichtigen Partnern profitieren.“
Hintergrund-Info:
Die bundesweite Umfrage „Going International 2023“ der DIHK ist mit Unterstützung der 79 Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Deutschland erstellt worden. An der Befragung vom 30. Januar bis zum 15. Februar 2023 haben sich rund 2.400 auslandsaktive Unternehmen mit Sitz in Deutschland beteiligt. Die vollständigen Ergebnisse der bundesweiten Umfrage finden sich auf der Website der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).
Medieninformation Nr. 26/2023